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1930 bis 1939 - Die Spielvereinigung

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Die "Spielvereinigung Waldshut 1910 e.V."

 

Die Weichen zu einem vermeintlich besseren und erfolgreicheren Fußball in der Waldstadt waren so anfangs der 30er-Jahre neu gestellt.

Entsprechend groß war die Euphorie erst recht nach einem überzeugenden 10:0 Heimerfolg im   > Eröffnungsspiel < der Kreisliga Oberbaden zur neuen Spielzeit 1930/31 gegen den als spielstark eingeschätzten FC Friedlingen. Postwendend dann der Dämpfer, als entgegen den Erwartungen die Folgespiele gegen die eher als schwächer eingestuften FV Lahr und FC Waldkirch verloren gingen.

In der kurzfristig und ohne gemeinsame Vorbereitung neu zusammengestellten Mannschaft der Spielvereinigung hatten sich alsbald Abstimmungsprobleme gezeigt. Nachteilig sollte sich für sie immer wieder der recht häufige personelle Wechsel bei den Polizeisportlern infolge Versetzungen auswirken. Dies sollte die Spielvereinigung als ein ständiges Problem begleiten und einer kontinuierlichen Entwicklung der Mannschaft hinderlich sein. Das Leistungsniveau konnte nie über einen längeren Zeitraum konstant gehalten werden. Am Ende der Spielzeit reichte es letztlich auch nur zu einem ernüchternden 11. Tabellenplatz.

Die Kreisliga Oberbaden setzte sich in der Spielzeit 1930/31 in der Reihenfolge ihrer Endplatzierung aus folgenden Teams zusammen:

1. FC Rheinfelden, 2. Sportfreunde Freiburg, 3. FV Lörrach, 4. Spvg Freiburg, 5. FC Weil, 6. FC Friedlingen, 7. FC Waldkirch,8. FC Wehr, 9. FV Emmendingen, 10. Kickers Freiburg, 11. Spvg.Waldshut, 12. Lahrer FV, 13. FV Freiburg-Wiehre.

1931.

Ab der Saison 1931/32 wechselte die Spielvereinigung in die neu gegründete Kreisliga Hegau-Bodensee. Die Saison wurde mit einem 3. Tabellenplatz beendet; ein in Anbetracht der starken Gegner unerwartet gutes Abschneiden. Zum Abschluß der Rundenspiele konnte von Vereinsseite eine rundum  > erfreuliche Bilanz  < gezogen werden.

Die Endplatzierung der Kreisliga Hegau-Bodensee 1931/32:

1. FC Konstanz, 2. FC Singen,  3.Spvg. Waldshut, 4. FC Radolfzell, 5. VfR Konstanz, 6. FV Tuttlingen, 7. FV Wollmattingen, 8. SV Messkirch, 9. FC Gottmadingen, 10. FC Tiengen.

1932

Ein Erfolg wie in der Vorsaison wollte sich im Folgejahre 1932/33 nicht einstellen. Der 6. Tabellenplatz reichte aber aus, um bei den ab der Saison 1933/34 vom Verband neu eingeteilten Spielklassen der Bezirksliga Oberbaden berücksichtigt zu werden.

> der Zeitungskommentar hierzu... <


Zum besseren Verständnis sei hier die damalige Gliederung des badischen Fußballs nach deren Neueinteilung dargestellt. Der Gauliga als der höchsten Spielklasse gehörten 10 Mannschaften an. Sie bestand aus den Mannheimer Vereinen VfR, Waldhof und Neckarau, den Karlsruher Mannschaften des KFV, Phönix und VfB Mühlburg, dem FFC und SC Freiburg sowie dem 1.FC Pforzheim und Germania Brötzingen.

Darunter waren in regionaler Untergliederung 3 Bezirksligen eingeteilt. In der Bezirksliga Oberbaden waren dies der FC 08 Villingen, Spielvereinigung Konstanz, FC Singen 04, FV St. Georgen, FC Donaueschingen, FC Radolfzell, FC Mönchweiler, FC Furtwangen, FC Tiengen und die Spvg. Waldshut.


 

Die Finanznot jener Zeit machte jedoch vor dem VfB nicht halt. Er sah sich nicht mehr in der Lage, die finanziellen Belastungen durch Fahrten zu den weitergelegenen Spielorten zu tragen – die Fahrten erfolgten in der damaligen Zeit ausschließlich per Bahn - und beantragte nach den ersten Spieltagen der laufenden Meisterschaftsrunde beim Verband die > Rückstufung in die Kreisklasse < Oberrhein. Der Verband stimmte dem zu und der VfB konnte nachträglich in die bereits laufende Spielrunde 1933/34 der Kreisklasse Oberrhein (vergleichbar mit der heutigen Bezirksklasse) einsteigen und spielte von da an gemeinsam mit den Vereinen FC Wehr, FV Schopfheim, FV Fahrnau, SV Brennet, FC Säckingen, SV Laufenburg, FC Steinen, FC Zell und FC Karsau.

 

 

Dieser nachträgliche „freiwillige Abstieg“ hatte jedoch  Konsequenzen auf die personelle Besetzung der Spielvereinigung und führte insbesondere zum endgültigen Rückzug starker Polizeifußballer, die für die Spielrunde in der Bezirksliga zuvor noch einmal reaktiviert worden waren. Damit zeichnete sich auch bereits das Ende des sportlichen Höhenflugs ab, wie die Spielvereinigung insgesamt in eine schwere Krise stürzen sollte.

Dafür sorgte 1933 nicht zuletzt der einsetzende politische Wandel. Die Politik nahm direkten Einfluss auch auf das Vereinsgeschehen und die Nationalsozialisten betrieben den Rücktritt des um die Spielvereinigung verdienten Vereinsvorsitzenden Polizeimajor Mühe.  Die Sicherheitspolizei zeigte nun in der politisch verordneten Neuausrichtung ihr „neues Gesicht“, was nicht auch ohne Auswirkung auf das Innenleben der Spielvereinigung blieb. Im Verein waren von da an kaum noch Polizeisportler vertreten.

> Bericht zur Hauptversammlung 1933 ... <

Doch es gibt auch erfreuliches aus diesem Jahr zu berichten. Die Baumaßnahmen um das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern führten dazu, dass das bisherige Spielfeld geringfügig verlegt werden musste. Durch den Einbau einer Drainage und mit dem Bau einer Blockhütte wurde der Platz zu einem komfortablen Sportgelände aufgewertet.  Am 13.08.1933 wurde dieser neue Sportplatzin der Bleiche“ eingeweiht.. Für das  > Eröffnungsspiel < konnte der ruhmreiche Karlsruher FV, damals eine Spitzenmannschaft des deutschen Fußballs, gewonnen werden. Gegner war eine Auswahlelf des Kreises Oberrhein.

193x-Eichin-Georg

 

Sportlich folgten Jahre mäßigen Erfolges mit nur bescheidenen Mittelfeldplatzierungen in der Kreisklasse Oberrhein und dem Tiefpunkt in der Saison 1935/36, als die Punkterunde nur als Tabellensiebter mit dem vorletzten Platz endete.

 In dieser Krise sollte der Verein auf sein 25-jähriges Bestehen zurück blicken. Die nicht nur rein sportlich begründeten Rückschläge sondern die Probleme innerhalb der Vereinsstruktur insgesamt ließen die Organisation eines Vereinsfestes gar nicht erst zu. Zwischenzeitlich hatte auch die Polizei mit ihrer Hundertschaft am 10.03.1936 Waldshut endgültig verlassen. Mit ihrem Abzug war das Schicksal der Spielvereinigung besiegelt; die Spielvereinigung hatte ihren Sinn verloren. Die Mitgliederzahl bewegte sich lediglich noch an einem unteren Limit.

Rückblickend bleibt festzustellen, dass die Polizeisportler über die Spielvereinigung zum Fortbestehen des ehemaligen VfB einen ganz wesentlichen Beitrag leisteten.

Mit einjähriger Verspätung wurde das Jubiläumsfest am 06.09.1936 in kleinem Rahmen nachgeholt.

> Das 25-jährige Vereinsjubiläum... <

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