Saison 1931/32
Zur Saison 1931/32:
Jahreschluß der Spielvereinigung Waldshut 1910
Am Freitag geht das Geschäftsjahr 1931-32 der Spielvereinigung zu Ende. Die diesjährigen Erfolge geben allen Grund mit Stolz auf das vergangene Spieljahr zurückzublicken und nochmals alle Geschehnisse des Jahres vor Augen abrollen zu lassen.
Zu Anfang des neuen Spieljahres hatten die Einheimischen 2 Jahre der Kreisliga hinter sich, ohne einen weiteren Aufstieg in der Platzierung bei den Verbandsspielen errungen zu haben. Beide Jahre konnten sich die Hiesigen nur knapp in der Kreisliga behaupten. Die Gründung des Kreises Hegau, welche die Zuteilung dorthin brachte, ließ auch keine rosigen Hoffnungen aufkommen. Standen dort doch Mannschaften wie Singen, Konstanz, Radolfzell und Tuttlingen mit einem ausgesprochen technischen Spiel den Waldshutern gegenüber.
Es stand also unseren Vertretern eine schwere Aufgabe bevor, die aber glänzend gelöst wurde. Bei Schluß der Verbandsspiele hatte die Spielvereinigung Waldshut hinter den Vereinen FC Konstanz, FC Singen in einem äußerst spannenden Endkampf den 3. Tabellenplatz erobert, Vereine wie Radolfzell, VfR Konstanz und Tuttlingen weit hinter sich lassend.
Der Start zu den Verbandsspielen war allerdings kein erfolgversprechender, denn schon im ersten Spiel auf dem Platz in Singen mussten die Einheimischen eine ziemlich hohe 7:1 Niederlage hinnehmen. Dies wirkte sich jedoch nur nach der angenehmen Seite aus; die Mannschaft sah, dass sie bessere Leistungen zeigen musste, um gleichwertig zu sein. Schon im nächsten Spiel gegen FC Radolfzell wurde der erste Punkt erobert. Nun trat ein großer Spielerwechsel ein, bedingt durch die Versetzung der Polizeispieler, der sich aber nur zum besten des Mannschaftsganzen auswirkte. Tiengen war das erste Opfer dieser eifrigen Mannschaft und musste in Verbindung mit einer 4:0 Niederlage die Punkte abtreten. Die hiesige Mannschaft lief nun langsam zu einer sicheren Form auf. Auf hiesigem Gelände Punkte zu entführen gelang nun fortan nur noch dem FC Konstanz und dem FC Singen, dem letzteren allerdings nur mit einer großen Dosis Glück. Überraschungen nach der angenehmen Seite waren die Siege in Tuttlingen und ganz besonders der mit einer mehrfach ersatzgeschwächten und verjüngten Mannschaft in Radolfzell. Diese Erfolge waren ausschlaggebend für den 3.Platz. Die größte Enttäuschung des Jahres war die Niederlage in Gottmadingen.
Die Vereinsleitung und die Mitglieder im allgemeinen dürfen also mit den Leistungen der Spieler, die fast Sonntag für Sonntag im Kampfe um weiteres Fortkommen des Vereins standen, zufrieden sein. Auch die unteren Mannschaften gaben ihr Mögliches.
Die 2. Mannschaft beteiligte sich an den Verbandsspielen der A-Klasse mit recht gutem Erfolg und ließ manchen alten Gegner aus der A-Klassenzeit hinter sich. Die 3. Mannschaft spielte nur selten, schnitt aber dann umso erfolgreicher ab. Die Jugendmannschaft errang in der ersten Zeit, im Kampfe mit der näheren Umgebung stehend, Sieg um Sieg. Als es dann im zweiten Teil des Programms gegen stärkere Vereine (Singen, Konstanz usw.) ging, zeigte sich, dass die Mannschaft diesen Mannschaften noch nicht ganz gewachsen ist.
Den Vogel während des Jahres schoß die AH-Mannschaft ab. Sie verlor während des Jahres, wie auch in früheren Jahren, kein Spiel gegen AH-Mannschaften. Sogar im öfteren Kampf gegen starke aktive Mannschaften zog sie nur einmal den Kürzeren.
Heute, Dienstag abend wird die Entscheidung fallen, ob auf dem bisher beschrittenen Weg weitergegangen werden soll oder nicht. Es wäre daher Pflicht aller Mitglieder, in dieser Jahreshauptversammlung einen Vorstand zu bestellen, der für den bisher beschrittenen Weg Gewähr leistet.