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1920 bis 1929

 

 

 

 

 

Der VfB und die Zwanziger-Jahre

 

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In den ersten Jahren seines Bestehens hatte der VfB Waldshut seinen Spielbetrieb überwiegend in die Schweiz ausgerichtet. Mit dem ersten Weltkrieg kam dieser völlig zum Erliegen. Der Verein musste sich neu orientieren und wurde nun Mitglied im Südbadischen Fußball-Verband. Ab der Spielrunde 1920/21 beteiligte sich der VfB an den Verbandsspielen.

 

 

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Zu einem für den VfB überlebenswichtigen Problem hatte sich zwischenzeitlich erneut die Platzfrage entwickelt. Der Grundstücksbesitzer hatte den Pachtvertrag wegen "geringerer Futtererträgnis in Folge zu starker Beanspruchung durch den Sport" schon bald gekündigt. Und wieder begann die Suche nach einem geeigneten Platz und diesmal fand man ihn dann mit  Hilfe der Stadt, die nun doch ein stadteigenes Gelände im "Hagenacker" in der Bleiche, nahe des bisherigen Platzes in der Oberen Au, zur Verfügung stellte.

Mit einem Freundschaftsspiel gegen den Nachbarn FC Tiengen konnte an > Ostern 1921 der neue Platz < offiziell eingeweiht werden. Der VfB gewann das Spiel mit 2:0 Toren.

Zuvor feierte der VfB am 5. September 1920 sein 10-jähriges Bestehen mit einem „Stiftungsfest“ und lud zu einem Fußballturnier. In einem anschließenden Freundschaftsspiel blieb der VfB über den FC Rheinfelden, dem Turniersieger der B-Klasse, mit einem 1:0 siegreich.

Der Alb-Bote berichtete ausführlich über das > Stiftungsfest <


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf Grund der Spielstärke musste der VfB nicht in der C- sondern konnte gleich in der B-Klasse Oberrhein, Bezirk Süd starten. Am 03.10.1920 bestritt er sein erstes Verbandsspiel …

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und besiegte auf heimischem Gelände den FC Grenzach mit 5:1 Toren.

Allmählich lebten auch die freundschaftlichen Beziehungen zu schweizerischen Vereinen wieder auf und im November 1920 kam es zu einer ersten Begegnung mit dem FC Concordia Basel (1:3).

In den Meisterschaftsspielen entwickelte sich ein äußerst spannender Saisonverlauf. Als großer Konkurrent erwies sich der FC Rheinfelden. War der VfB in Rheinfelden noch mit 1:5 unterlegen, so revanchierte er sich im Rückspiel eindrucksvoll mit 7:1 Toren. Nach Abschluss der Rundenspiele lagen nach dem letzten offiziellen Spieltag der FC Rheinfelden und der VfB punktgleich an der Tabellenspitze und der VfB freute sich dank des besseren Torverhältnisses  über die vermeintliche Meisterschaft gleich im ersten Jahr seiner Beteiligung an den Verbandsrundenspielen. Das Meisterschaftsbild war auch bereits erstellt (s.u.) 

Beim Verband war aber noch ein Einspruch des FC Rheinfelden gegen die Wertung des in Grenzach verlorenen Spieles anhängig. Beide Spitzenmannschaften hatten dort auf dem ungewohnt kleinen Spielfeld, nach Meinung des VfB für Meisterschaftsspiele unzulässig kleinen Platz, zuvor ihre Spiele verloren. Während der diesbezügliche Einspruch des VfB beim Verband scheiterte, wurde einem anderweitigen Protest des FC Rheinfelden nachträglich stattgegeben und ein Wiederholungsspiel neu angesetzt. Der FC Rheinfelden konnte sich diesmal gegen den FC Grenzach durchsetzen und holte sich damit  doch noch die Meisterschaft vor dem VfB Waldshut.

 

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Keine Zweifel an der Meisterschaftsfrage ließ der VfB in der Saison 1921/22 aufkommen. Auch im Spiel um die > Oberrheingaumeisterschaft < der Klasse B setzte sich der VfB gegen den FC Neustadt durch, gewann mit 4:2 Toren und schaffte den Aufstieg in die A-Klasse als der im Bezirk Oberrhein höchsten Spielklasse (vergleichbar mit der heutigen Bezirksliga).

Hier sei erinnert an die damalige Mannschaft, die in ihrer Besetzung über Jahre im Wesentlichen unverändert zusammenblieb und mit Ausnahme eines Spielers nur aus Waldshuter Spielern bestand:

Marder oder Fehr (im Tor); Hans Völker (Schnaggl*), Emil Müller; H. Boll, Karl Wegeler (Mobe), Arnulf Thurner (Nolde); Hans Wassmer, Nikola Albrecht, Hans Münichhausen, Eugen Albrecht, Fritz Blech (Kupfer).

* In Klammern gesetzt sind die „Spitznamen“ der Spieler, unter denen sie nicht nur in VfB-Kreisen fast besser bekannt waren als unter ihren eigentlichen Namen.

 

Dieser Spielklasse sollte der VfB bis einschl. der Spielzeit 1929/30 angehören. Sein bestes Ergebnis erreichte er in der Meisterschaftsrunde 1925/26 mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft hinter dem FC Friedlingen. Er platzierte sich vor den Mannschaften des FC Wehr, FC Rheinfelden, Lörrach-Stetten, Steinen-Höllstein, FC Schopfheim, Laufenburg, Grenzach und FC Zell.

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Starke innerstädtische Konkurrenz bahnte sich 1926 für den VfB an. Zusätzlich zur Deutschen Jugendkraft (DJK), einer katholischen Bewegung, die mit ihrer Jugendarbeit die Nachwuchsarbeit des VfB immens erschwerte, wuchs mit dem Polizeisportverein ein spielstarker Rivale heran. Im März 1926 trug der PSV seine ersten Spiele aus.

Schwierigkeiten ergaben sich auch hinsichtlich der Belegung des Sportplatzes, da ihn nun gleich drei Vereine für ihre Meisterschaftsspiele beanspruchten. Der auf dem „Haspel“ bei der Kaserne der Sicherheitspolizei gelegene „Sipo“-Sportplatz war seiner Größe wegen nur als Trainingsplatz und nicht für Wettspiele geeignet.

Im Übrigen mit Trainingsmöglichkeiten ausgestattet, um die sie die anderen Vereine beneideten, erreichte der PSV bald beachtliches Niveau. Allerdings hielt sich die Akzeptanz in der Bevölkerung sehr in Grenzen.

Der VfB sah sich im Abwärtstrend und bekundete große Mühe, die Spielklasse zu halten. Überzeugende Erfolge wollten sich so, zumal bei der bescheidenen Größe der Waldstadt, zunächst verständlicherweise für keinen der Vereine einstellen. Später gesellte sich 1929 auch noch der Reichsbahn- Turn- und Sportverein (heutiger ESV) hinzu. Die damit einhergehenden Wanderbewegungen von Spielern ging zwangsläufig auf Kosten des VfB und dessen Spielstärke.

So kam es schon in der Saison 1927/28 in der A-Klasse zum ersten Kräftemessen im Stadtderby zwischen dem VfB und den Polizeisportlern, das der PSV mit 4:1 klar zu seinen Gunsten entschied.

1928/29, nur ein Jahr später, war der PSV bereits Erster der A-Klasse. In den Aufstiegsspielen zur Kreisliga setzte sich der PSV gegen den FV Schopfheim, Herbolzheim und Alemannia Freiburg überzeugend durch und holte sich den Titel des Kreismeisters des Bezirkes Oberbaden. Der VfB konnte hingegen gerade noch den Abstieg aus der A-Klasse vermeiden

In der Folgesaison 1929/30 sicherten sich beide Vereine die Zugehörigkeit zu ihrer jeweiligen Spielklasse (PSV 10. Platz Kreisliga / VfB A-Klasse).


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Originale dieser Festschrift aus dem Jahre 1925 sowie die Vereinszeitung des VfB vom 31.10.1926 durfte ich am 24.02.2017 von Günter Salzmann, Lauchringen, entgegennehmen. Diese für unsere Vereinschronik wertvollen Schriften sind die ältesten Beiträge in Schriftform, die wir zu unserer Vereinsgeschichte nun besitzen. Ihre vollständige Wiedergabe in dieser Chronik ist für uns daher unverzichtbar.                                                               Lieber Günter, im Namen des Vereines wie auch von mir persönlich meinen herzlichen Dank!    BC

Anmerkung: Die Schriften wurden an das Stadtarchiv der Stadt Waldshut-Tiengen übergeben und werden dort aufbewahrt.

 

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Den Inhalt der Festschrift zum ersten Jahrzehnt des Vereinsbestehens s. Chronik-Abschnitt 1910 - 1919

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1930 bis 1939

 

 

 

 

 

Der VfB und die Spielvereinigung  in den 30er-Jahren

 

Mit mäßigem Erfolg für die beiden Waldshuter Fußballvereine Polizeisportverein (Kreisliga) und VfB (A-Klasse) war die Saison 1929/30 zu Ende gegangen. Der Abstieg aus den jeweiligen Spielklassen konnte jedoch vermieden werden.

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Im Jahre 1930 feierte der VfB sein 20jähriges Vereinsjubiläum. Höhepunkt des Festprogramms war für einmal nicht der Fußball sondern ein internationales Leichtathletik-Sportfest, welches am 06.07.1930 mit Unterstützung der Polizeisportler auf deren Anlage auf dem „SIPO“-Sportplatz durchgeführt wurde. Spitzenathleten aus Baden, Württemberg und der deutschsprachigen Schweiz waren am Start - für die damalige Zeit eine Veranstaltung beachtlichen Zuschnitts.

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> Das 20-jährige Vereinsjubiläum... <

Bestandteil der Feierlichkeiten war auch ein Spiel des VfB gegen den örtlichen Rivalen PSV (Polizeisportverein), das am 03.08.1930 ausgetragen wurde. Von diesem Treffen wird berichtet, dass die „verbissene Rivalität“ aus vorangegangenen Begegnungen erkennbar einem „freundschaftlichen Verhältnis“ gewichen war. Der VfB gewann das torreiche Spiel mit 5:4 Toren.                                                    

> mehr zum Spiel VfB - PSV... <

 

Noch ahnte man nicht, was nur wenige Tage später Wirklichkeit werden sollte.

Als Vertreter der beiden Vereine hatten sich die Herren Heinrich Hagmüller (VfB) und Polizeimajor Mühe (PSV) zu einem Gespräch verabredet und darin vereinbart, die Fußballabteilungen der Vereine schon ab der unmittelbar bevorstehenden neuen Spielzeit  in eine Spielvereinigung zusammen zu führen. Die jeweils äußerst erfolgreichen Leichtathletikabteilungen, die für so manchen Erfolg bei badischen Meisterschaften und den Polizeisportfesten stehen, sollten jedoch weiterhin getrennt ihren Sport ausüben.

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Der Vernunft gehorchend aber sehr wohl zur allgemeinen Überraschung kam es in nachfolgend kurzfristiger Zustimmung der Vereinsgremien  bereits am 22.08.1930 zur Fusion als künftige „Spielvereinigung Waldshut 1910 e.V.“. Die Stadtfarben blau/weiß/rot wurden zu den neuen Vereinsfarben erkoren.

> mehr zur Gründung der Spielvereinigung... <

 


 

 

 

 

 

 

 

Die "Spielvereinigung Waldshut 1910 e.V."

 

Die Weichen zu einem vermeintlich besseren und erfolgreicheren Fußball in der Waldstadt waren so anfangs der 30er-Jahre neu gestellt.

Entsprechend groß war die Euphorie erst recht nach einem überzeugenden 10:0 Heimerfolg im   > Eröffnungsspiel < der Kreisliga Oberbaden zur neuen Spielzeit 1930/31 gegen den als spielstark eingeschätzten FC Friedlingen. Postwendend dann der Dämpfer, als entgegen den Erwartungen die Folgespiele gegen die eher als schwächer eingestuften FV Lahr und FC Waldkirch verloren gingen.

In der kurzfristig und ohne gemeinsame Vorbereitung neu zusammengestellten Mannschaft der Spielvereinigung hatten sich alsbald Abstimmungsprobleme gezeigt. Nachteilig sollte sich für sie immer wieder der recht häufige personelle Wechsel bei den Polizeisportlern infolge Versetzungen auswirken. Dies sollte die Spielvereinigung als ein ständiges Problem begleiten und einer kontinuierlichen Entwicklung der Mannschaft hinderlich sein. Das Leistungsniveau konnte nie über einen längeren Zeitraum konstant gehalten werden. Am Ende der Spielzeit reichte es letztlich auch nur zu einem ernüchternden 11. Tabellenplatz.

Die Kreisliga Oberbaden setzte sich in der Spielzeit 1930/31 in der Reihenfolge ihrer Endplatzierung aus folgenden Teams zusammen:

1. FC Rheinfelden, 2. Sportfreunde Freiburg, 3. FV Lörrach, 4. Spvg Freiburg, 5. FC Weil, 6. FC Friedlingen, 7. FC Waldkirch,8. FC Wehr, 9. FV Emmendingen, 10. Kickers Freiburg, 11. Spvg.Waldshut, 12. Lahrer FV, 13. FV Freiburg-Wiehre.

1931.

Ab der Saison 1931/32 wechselte die Spielvereinigung in die neu gegründete Kreisliga Hegau-Bodensee. Die Saison wurde mit einem 3. Tabellenplatz beendet; ein in Anbetracht der starken Gegner unerwartet gutes Abschneiden. Zum Abschluß der Rundenspiele konnte von Vereinsseite eine rundum  > erfreuliche Bilanz  < gezogen werden.

Die Endplatzierung der Kreisliga Hegau-Bodensee 1931/32:

1. FC Konstanz, 2. FC Singen,  3.Spvg. Waldshut, 4. FC Radolfzell, 5. VfR Konstanz, 6. FV Tuttlingen, 7. FV Wollmattingen, 8. SV Messkirch, 9. FC Gottmadingen, 10. FC Tiengen.

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Ein Erfolg wie in der Vorsaison wollte sich im Folgejahre 1932/33 nicht einstellen. Der 6. Tabellenplatz reichte aber aus, um bei den ab der Saison 1933/34 vom Verband neu eingeteilten Spielklassen der Bezirksliga Oberbaden berücksichtigt zu werden.

> der Zeitungskommentar hierzu... <


Zum besseren Verständnis sei hier die damalige Gliederung des badischen Fußballs nach deren Neueinteilung dargestellt. Der Gauliga als der höchsten Spielklasse gehörten 10 Mannschaften an. Sie bestand aus den Mannheimer Vereinen VfR, Waldhof und Neckarau, den Karlsruher Mannschaften des KFV, Phönix und VfB Mühlburg, dem FFC und SC Freiburg sowie dem 1.FC Pforzheim und Germania Brötzingen.

Darunter waren in regionaler Untergliederung 3 Bezirksligen eingeteilt. In der Bezirksliga Oberbaden waren dies der FC 08 Villingen, Spielvereinigung Konstanz, FC Singen 04, FV St. Georgen, FC Donaueschingen, FC Radolfzell, FC Mönchweiler, FC Furtwangen, FC Tiengen und die Spvg. Waldshut.


 

Die Finanznot jener Zeit machte jedoch vor dem VfB nicht halt. Er sah sich nicht mehr in der Lage, die finanziellen Belastungen durch Fahrten zu den weitergelegenen Spielorten zu tragen – die Fahrten erfolgten in der damaligen Zeit ausschließlich per Bahn - und beantragte nach den ersten Spieltagen der laufenden Meisterschaftsrunde beim Verband die > Rückstufung in die Kreisklasse < Oberrhein. Der Verband stimmte dem zu und der VfB konnte nachträglich in die bereits laufende Spielrunde 1933/34 der Kreisklasse Oberrhein (vergleichbar mit der heutigen Bezirksklasse) einsteigen und spielte von da an gemeinsam mit den Vereinen FC Wehr, FV Schopfheim, FV Fahrnau, SV Brennet, FC Säckingen, SV Laufenburg, FC Steinen, FC Zell und FC Karsau.

 

 

Dieser nachträgliche „freiwillige Abstieg“ hatte jedoch  Konsequenzen auf die personelle Besetzung der Spielvereinigung und führte insbesondere zum endgültigen Rückzug starker Polizeifußballer, die für die Spielrunde in der Bezirksliga zuvor noch einmal reaktiviert worden waren. Damit zeichnete sich auch bereits das Ende des sportlichen Höhenflugs ab, wie die Spielvereinigung insgesamt in eine schwere Krise stürzen sollte.

Dafür sorgte 1933 nicht zuletzt der einsetzende politische Wandel. Die Politik nahm direkten Einfluss auch auf das Vereinsgeschehen und die Nationalsozialisten betrieben den Rücktritt des um die Spielvereinigung verdienten Vereinsvorsitzenden Polizeimajor Mühe.  Die Sicherheitspolizei zeigte nun in der politisch verordneten Neuausrichtung ihr „neues Gesicht“, was nicht auch ohne Auswirkung auf das Innenleben der Spielvereinigung blieb. Im Verein waren von da an kaum noch Polizeisportler vertreten.

> Bericht zur Hauptversammlung 1933 ... <

Doch es gibt auch erfreuliches aus diesem Jahr zu berichten. Die Baumaßnahmen um das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern führten dazu, dass das bisherige Spielfeld geringfügig verlegt werden musste. Durch den Einbau einer Drainage und mit dem Bau einer Blockhütte wurde der Platz zu einem komfortablen Sportgelände aufgewertet.  Am 13.08.1933 wurde dieser neue Sportplatzin der Bleiche“ eingeweiht.. Für das  > Eröffnungsspiel < konnte der ruhmreiche Karlsruher FV, damals eine Spitzenmannschaft des deutschen Fußballs, gewonnen werden. Gegner war eine Auswahlelf des Kreises Oberrhein.

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Sportlich folgten Jahre mäßigen Erfolges mit nur bescheidenen Mittelfeldplatzierungen in der Kreisklasse Oberrhein und dem Tiefpunkt in der Saison 1935/36, als die Punkterunde nur als Tabellensiebter mit dem vorletzten Platz endete.

 In dieser Krise sollte der Verein auf sein 25-jähriges Bestehen zurück blicken. Die nicht nur rein sportlich begründeten Rückschläge sondern die Probleme innerhalb der Vereinsstruktur insgesamt ließen die Organisation eines Vereinsfestes gar nicht erst zu. Zwischenzeitlich hatte auch die Polizei mit ihrer Hundertschaft am 10.03.1936 Waldshut endgültig verlassen. Mit ihrem Abzug war das Schicksal der Spielvereinigung besiegelt; die Spielvereinigung hatte ihren Sinn verloren. Die Mitgliederzahl bewegte sich lediglich noch an einem unteren Limit.

Rückblickend bleibt festzustellen, dass die Polizeisportler über die Spielvereinigung zum Fortbestehen des ehemaligen VfB einen ganz wesentlichen Beitrag leisteten.

Mit einjähriger Verspätung wurde das Jubiläumsfest am 06.09.1936 in kleinem Rahmen nachgeholt.

> Das 25-jährige Vereinsjubiläum... <


 

 

 

 

 

 

 

Aufwärts ging es dann in den Jahren 1937 und 1938. Der Verein war wieder in sich gefestigt und in Rückbesinnung auf seine eigentlichen Wurzeln folgte er dem sehnlichen Wunsch seiner Mitglieder: nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24.09.1938 lebte der alte Verein unter seinem ursprünglichen Namen  „VfB“ wieder auf.

In diese Zeit fällt auch die Gründung einer Boxabteilung im VfB, die unter einem außerordentlich  hohen Publikumszuspruch im „Kornhaus-Saal“ ihre Veranstaltungen durchführte.

 

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Für die Fußballer reichte es in den Meisterschaftsspielen der Kreisklasse Oberrhein 1937/38 und 1938/39 immerhin jeweils zu einem 3. Rang.

ALB-Bote - zum Saisonabschluss 1938/39:

 "Der Kampf um die Meisterschaft ist entschieden

Die amtliche Tabelle zeigt folgenden Stand:

1. FC Grenzach 20:4/58:16 - 2. FC Säckingen 16:8/37:19  3. VfB Waldshut 15:9/32:28 - 4. FC Tiengen 13:11/25:26   5. FC Erzingen 11:13/18:21 - 6. SV Wyhlen 8:16/24:42     7. SV Laufenburg 3:21/27:61 - 8. FC Rheinfelden 2 5/25:53

Der VfB Waldshut, der von Anfang an einen guten Stand hatte und in der Vorrunde an der Spitze stand, erhielt durch das unglückliche Spiel gegen seinen Nachbarverein Tiengen einen harten Schlag. Spielersperrung und Abgang zum Militär konnten nicht durch gleichwertige Spieler ersetzt werden. Das erste Rückspiel gegen Grenzach brachte eine Niederlage und mit dem Spiel gegen Säckingen war die Meisterschaft vorbei. Durch diesen Mißerfolg keineswegs entmutigt, blieben Vereinsführung sowie Mannschaft und Mitglieder der alten Tradition treu, durch Zähigkeit und Ausdauer die Bedingungen für eine neue Aufwärtsbewegung zu schaffen. -mm"

 

In den sogenannten "Kriegsrundenspielen" der Saison 1939/40 blieb der VfB  unbesiegt und galt somit als die stärkste Mannschaft des Oberrheins.

> Die Kriegsrundenspiele 1939/40... <

Eine spielerisch ansprechende Mannschaft war da gerade im Entstehen mit hervorragenden Akteuren wie Karl Schmid, dem Ev.Pfarrer Otto Kopp, Alfons Bail  und dem alle überragenden früheren Aktiven der Stuttgarter Kickers Robert Weiler in ihren Reihen, als im Laufe der Spielzeit 1939 die ersten Spieler zum Militärdienst einberufen wurden. Von da an war in Folge der Kriegswirren ein geregelter Spielbetrieb in den unteren Spielklassen nicht mehr möglich und nur wenige Vereine sahen sich überhaupt in der Lage, eine Mannschaft zu stellen.

 

 

 

Die Vereinsvorsitzenden der 30er-Jahre:

Bis zur Gründung der Spielvereinigung führte Direktor Fischer vom Strombezugsverband den VfB. Mit Gründung der Spielvereinigung übernahm Major Mühe vom Polizeisportverein die Vereinsführung. Ihm folgte 1931 Fabrikant Theo Bader und nach dessen Rücktirtt nochmals Major Mühe. In 1933 wurden zunächst Verw.-Obersekr. Robert Zehnder und danach Verwaltungsoberinspektor Eugen Albrecht als Vereinsvorsitzende gewählt. 1935 übernahm Theodor Stulz dieses Amt. Im Jahre 1938 waren die Vorstandsämter gleich dreimal neu zu besetzen, am 23.4.1938 durch Forstmeister Ferdinand Brahms und mit dem Wiederaufleben des VfB am 24.09.1938 folgte Kaufmann Pius Mayer und  ab 10.12.1938 > Heinrich Gemmecker <.


 

 

 

 

 

 Saison 1935/36:

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 Saison 1936/37:

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Die 1. Mannschaft in der Saison 1936/37:

u.a. Eckrich Willi (Torhüter), Amann Ernst, Amann Hans, Bail Alfons, Fichter Fritz, Flum, Hiller Eberhard, Janda Erwin, Kopp Otto, Liller Fritz, Mülhaupt August, Schmid Karl, Striebich, Wöhrle

 

 

Saison 1937/38:

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 Saison 1938/39:

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In der 1. Mannschaft der Saison 1938/39 kamen zum Einsatz:

u.a. Zumkeller (Torwart), Amann Ernst, Amann Hans, Bail Alfons, Fichter Fritz, Flum, Hall H., Heitzmann Fritz, Hellmann, Isele A., Keller Josef, Kopp Otto, Liller Fritz, Meier Emil, Meier Josef, Mayer L., Mülhaupt August, Retsch, Schächer Hans, Schmid Karl, Wielath, Wolf

ALB-Bote 09.1938:

 

 

 Saison 1939/40:

 

Die 1. Mannschaft in der Saison 1939/40:

u.a. Zumkeller und Senser (Torhüter), Amann Ernst, Amann Hans, Bail Alfons, Bangert Willi, Bannholzer, Fichter Hans, Flum, Hall H., Heitzmann Fritz, Huber, Isele A., Keller Josef, Kopp Otto, Liller Fritz, Meier Emil, Meier Josef, Meier L., Mülhaupt August, Retsch, Schächer Hans, Schmid Karl, Volpp, Weiler Robert

 

 

 

 

 

 

 

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1940 bis 1949

 

 

 

Die 40er Jahre - Sportlich eine große Zeit des Vereins

 

In den Kriegsjahren war ein regulärer Spielbetrieb nur stark eingeschränkt durchführbar. Meisterschaftsrunden konnten nur in kleinem Rahmen ausgetragen werden. An deren Stelle rückten Pokalspiele in den Vordergrund. Hier feierte der VfB im Jahre 1940 seine großen Erfolge im sogenannten „Tschammer-Pokal“ und erwies sich dabei für einige renommierte Vereine der damaligen Gauliga wie u.a. die beiden Freiburger Vereine FFC und SC als Pokalschreck.

Unvergessen ist das Vordringen des VfB als einzigem unterklassigen Verein unter die letzten 64 Mannschaften "Großdeutschlands" im Tschammer-Pokal, als die Siegesserie erst durch die Stuttgarter Kickers mit den Nationalspielern Gebhardt, Albert Sing und Ewald Conen, eine der ganz großen Mannschaften jener Zeit, beendet wurde. Weit mehr als 2.000 Zuschauer wohnten dieser Begegnung auf dem damaligen Sportplatz in der „Bleiche“ bei, die dann allerdings, wie nicht anders zu erwarten, mit einer recht deftigen 0:8 Niederlage endete.

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 Die damaligen Mannschaft wird gerne mit dem Attribut als  VfB-Mannschaft mit dem höchsten je erreichten Leistungsstand versehen. In ihr spielten u.a. Heizmann (Torhüter), Bachmann, Bail Alfons, Bangert Willi, Buri Willi, Ernst, Fichter Hans, Gottstein, Grauert, Herrm, Kopp Otto, Lüthe Herbert, Maier Josef, Ratt, Schächer Hans, Schmid Karl, Schwarz Fritz, Staudenmaier, Wassmer, Weiler Robert.

> Bilder und Berichte zum Tschammer-Pokal... <

 

In der Saison 1940/41 erreichte der VfB die Endrunde der Bezirksliga Oberrhein und belegte hinter dem FC Rheinfelden und vor dem FV Lörrach den 2. Platz. Die Bezirksliga Oberrhein war damals in drei Gruppen mit je vier Mannschaften unterteilt. Für die Endrunde hatten sich die jeweiligen Gruppensieger qualifiziert.

Die Spiele in der Folgesaison 1941/42 wurden in nur noch zwei 5er-Gruppen begonnen. In beiden Gruppen mussten die Spiele jedoch vorzeitig abgebrochen werden ohne dass ein Meister ermittelt werden konnte.

Die letzte Meisterschaft im Bezirk Oberrhein wurde in 1942/43 ausgespielt. Neben dem VfB beteiligten sich gerade noch der FC Rheinfelden, FC Wutöschingen-Horheim sowie der FV Lörrach. In dieser Reihenfolge mit dem VfB Waldshut als Bezirksmeister wurde die Spielrunde abgeschlossen.

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 Im Sommer 1944 musste der Spielbetrieb beim VfB wie im Übrigen im gesamten Bezirk Oberrhein auf Grund des Spielermangels völlig eingestellt werden. Es waren schlichtweg nicht mehr genügend junge Leute verfügbar, die noch hätten spielen können.


 

 

 

 

 

Der VfB würdigte in seiner Jubiläumszeitung zum 40-jährigen Vereinsjubiläum vom 23./24. Juni 1951 folgende Persönlichkeiten posthum für ihre besonderen Verdienste um den Verein:

Theodor Bader

Oskar Mann

Fritz Blech

Heinrich Hagmüller

Heinrich Gemmecker.

Wir wollen diese Ehrung in unsere Vereinschronik aufnehmen.

 

                       

 Theodor Bader -

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Oskar Mann -

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Fritz Blech -

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An Fritz Blech erinnerte auch der Alb-Bote im Jahre 2010:

 

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Heinrich Hagmüller -

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> Heinrich Gemmecker < -

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Auf Anordnung der französischen Militärregierung durfte nach dem Krieg zunächst nur ein gemeinsamer Sportverein bestehen, in dem alle damals in der Waldstadt betriebenen Sportarten in diese Dachorganisation einzugliedern waren. Am 08.04.1946 fand im Gasthaus "Schwanen" die Neugründung des "Sportverein Waldshut" statt, in dem neben dem Fußball die Sparten Handball, Turnen und Leichtathletik sowie der Skisport  vereint waren. Alfred Döbele wurde zum ersten Vereinsvorsitzenden gewählt, dem ein Jahr später Dr. August Tröndle und ab 1949 Eugen Hauffe nachfolgten.

Da der Sportplatz in der Bleiche durch den Bau des Schluchseewerkes nicht mehr zur Verfügung stand, erfolgte der Neuanfang der Ballsportarten auf dem Sportplatz der ehemaligen Betriebssportgemeinschaft der Lonza-Werke.

altNach der Abspaltung des "Turnvereins Waldshut 1882" aus dem Gesamtverein besannen sich die Fußballer mit der ihnen nun angeschlossene Handballabteilung im April 1950 dann auf  ihren ursprünglichen Status und Namen: der „Verein für Bewegungsspiele Waldshut“ war einstimmig wieder beschlossen. Josef Tritschler, Postamtsvorsteher, wurde hierbei zum Vereinspräsidenten gewählt.
 

Der VfB beteiligte sich ab der Spielzeit 1946/47 kontinuierlich an den nun begonnenen Meisterschaftsrunden der Oberliga Süd – Staffel Süd, vergleichbar der heutigen Bezirksliga. In der Saison 1947/48 wurde als Vizemeister dieser Spielklasse die Meisterschaft nur knapp verfehlt.

(detailierte Informationen zu den Spielzeiten ab 1946/47 erhalten Sie über die Navigationsleiste links)


Die 40er-Jahre, das waren vor dem 2. Weltkrieg die Zeiten der Spielerpersönlichkeiten wie Karl Schmid,  Ev. Pfarrer Otto Kopp, eines Alfons Bail oder Robert Weiler, der von den Stuttgarter Kickers zum VfB gestoßen war. Und schließlich tauchten in der 1. Mannschaft erstmals Namen auf, die in den ersten Jahren nach dem Krieg nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken waren: Herbert Lüthe und Willi Buri, der als Torjäger in der Saison 1948/49 beim 8:1 Sieg über den SpV Säckingen alleine 7 Tore erzielte. Später kam der von den konkurrierenden „Eisenbahnlern“ zum VfB gewechselte Hans Baumann hinzu. Auch ein begabter Jugendspieler wuchs mit "Häns" Strittmatter als VfB-Eigengewächs zum Ausnahmefußballer heran, den es danach allerdings nicht lange in Waldshut hielt. Eine der Stationen seines Fußballerlebens war u.a. auch Schwaben Ausgsburg, mit denen er als gefürchteter Torjäger im Jahre 1951 zum Eröffnungsspiel des neuen Schmittenau-Sportplatzes gegen die YoungFellows Zürich nochmals in Waldshut aufwartete.

Ende der 40er- Jahre kamen hinzu als Torhüter Heinz Langer sowie Konrad Lorenz als rechter Verteidiger, die danach ein Jahrzehnt lang nach dem Aufstieg in die II. Amateurliga zu den Stützen der Mannschaft gehören sollten. Für die A-Jugendmannschaft schnürte in dieser Zeit dann auch ein gewisser Gerhard Mayer-Vorfelder seine Fußballschuhe, der u.a. als späterer DFB-Präsident zum Spitzenfunktionär des Fußballs aufsteigen sollte.

 

 


Auszug aus WIKIPEDIA über „Häns“ Strittmatter, in welchem dessen eigentliche „VfB-Abstammung“ (siehe auch Mannschaftsbild zur Saison 1946/47) leider nicht aufgeführt ist:

Hans Strittmatter (* 1927 in Waldshut) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Strittmatter spielte beim FC Singen 04, wo er in der Saison 1949/50 als Torschützenkönig maßgeblich zum Aufstieg der Mannschaft in die Oberliga Süd, der damals höchsten Spielklasse im Fußball, beitrug. Anschließend war er Mittelstürmer bei TSV Schwaben Augsburg, nach dem Abstieg aus der Oberliga im Jahr 1952 wechselte er nach Karlsruhe. Strittmatter spielte im Fusionsjahr des Karlsruher SC zunächst noch im Trikot desVfB Mühlburg und dann bis 1955 für den KSC. Der schnelle Stürmer – er lief die 100 m in 11,0 Sekunden – erzielte für die Badener in drei Spielzeiten der Oberliga Süd 40 Tore in 84 Spielen. Höhepunkt seiner Karlsruher Zeit war das Pokalendspiel 1955, das die Mannschaft mit 3:2 gegen den FC Schalke 04 gewann. Anschließend ging Strittmatter zunächst zum FSV Frankfurt und schließlich zurück zum FC Singen, mit dem er 1959 mit dem Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte. Bei seinem Heimatverein beendete er schließlich im Alter von 36 Jahren seine aktive Laufbahn.

 


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1950 bis 1959

 

 

 

Der VfB und die 50er-Jahre – Das waren noch Zeiten

 

Die 50er-Jahre wurden ein Jahrzehnt des sportlichen Höhenfluges des VfB, in der dieser seinem früher erlangten Ruf als einer „Fußball-Hochburg des Hochrheins“ nochmals gerecht wurde. Die Erfolge jener Zeit beruhten auch auf der Grundlage einer   > guten Jugendarbeit <  mit mehrfachen Meistertiteln in der A-Jugend-Sonderstaffel, wo in den Jahren 1952,1953,1957 und 1958 gleich viermal um die Oberrhein-Meisterschaft gespielt und  in 1953 gar der Titel des  Oberrhein-Meisters errungen werden konnte.     

         

Zu Beginn stand der Aufstieg…

Einen festlichen Auftakt gab es gleich zum Ablauf der Saison 1950/51. Hier wurde das um 1 Jahr verschobene > 40-jährige Vereinsjubiläum < zeitgleich mit der Einweihung des neuen VfB-eigenen Stadions in der Schmittenau gefeiert. Passend hierzu das Geschenk der 1. Mannschaft, die die Saison mit dem Aufstieg in die II. Amateurliga Südbaden erfolgreich abschloss und so das Jubiläumsjahr auch sportlich würdig abrundete.


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In der Folgesaison 1951-52 spielte man in der II. Amateurliga Breisgau-Oberrhein (Staffel 2). Das Unternehmen Amateurliga wurde damals mit folgendem Spielerstamm in Angriff genommen: Im Tor Heinz Langer, in der Abwehr die Verteidiger Konrad Lorenz und Jupp Schauer, als Mittelläufer Richard Pongratz, im Mittelfeld als Außenläufer bzw. Halbstürmer Heli Maier, Herbert Lüthe, Werner Zetzsche, Horst Höfer, Heinz Kehrer, Heinz Schmid  und den Stürmern Lutz Moderow, Berthold Rössler, August Minges, Willi Buri und Josef Röhl. In einer über die gesamte Spielzeit von Abstiegsängsten freien ersten Saison konnte mit dem 10. Tabellenplatz die Ligazugehörigkeit gesichert werden.


 

 

 

 

 


Äußerst erfolgreich verlief die Saison 1952-53, welche man punktgleich mit dem Vizemeister als Tabellendritter beendete.  In dieser Spielzeit lebte das Lokalderby mit dem aufgestiegenen Rivalen aus der Nachbarstadt, dem  FC Tiengen, auf, das in den 50er Jahren zu den absoluten Leckerbissen in der Amateurliga mit Zuschauerzahlen von teils über 2 000 Zuschauern zählte und auch interessierte Besucher weit über die Grenzen der beiden Waldstädte hinaus anlockte.

Überhaupt war dieses Jahrzehnt  von einem hohen Zuschauerzuspruch geprägt. Man berichtet scherzhaft von jenen Jahren, dass beim Vereinskassierer des VfB so etwas wie Katastrophenstimmung aufkam, wenn zu einem Spiel einmal weniger als 500 Eintrittskarten verkauft waren.   

Und da waren die Großereignisse, die Zuschauer von nah und fern in das neue Schmittenau-Stadion zum VfB lockten. 6.000 Zuschauer erlebten am 23.06.1951 das Einweihungsspiel zwischen Schwaben Augsburg (Oberliga Süd) und Young Fellows Zürich (Schweizer Nationalliga A), welches mit einem 1:0-Sieg für die Schwaben endete. Zu einem Fußballfest mit Rekordzuschauerkulisse wurde am 01.05.1952 das Propagandaspiel zwischen dem Oberligisten VfB Mühlburg (späterer KSC) und dem FC Zürich (Nati A), das die Karlsruher mit 5:2 für sich entscheiden konnten. 8.000 Besucher will man bei diesem Spiel gezählt haben.

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Es folgten die Begegnungen 1860 München (Oberliga Süd) und einer Stadtauswahl Berns mit Spielern der beiden Nationalliga A-Clubs Young Boys und FC Bern am 29.06.1952 vor ca. 3.000 Zuschauern mit dem Münchener Sieg von 6:2 und vor wiederum ca. 3.500 Zuschauern am 01.05.1953 zwischen den Stuttgarter Kickers (Oberliga Süd)  und dem Schweizer Meister Grasshopers Zürich bei einem 3:1 Ergebnis zugunsten der Schwaben. Zu einem weiteren sportlichen Höhepunkt wurde am 25.05.1954 das Repräsentativ-Spiel mit den  Auswahlmannschaften der Verbände Südbaden und Württemberg (1:3), das im Rahmen der Spiele um den Bodenseepokal an den VfB als Ausrichter übertragen wurde und von ca. 2.000 Zuschauern besucht worden war.

Zu erwähnen sind auch Spiele, die in der Kombination von Waldshut-Tiengener Spielern, bestehend aus Aktiven des VfB und des FC 08 Tiengen, gegen höherklassige Gegner ausgetragen worden sind. Am 08.08.1956 gastierte der VfL Köln (1.Amateurliga West)  im Langensteinstadion und am 24.08.1958 traf man auf den SSV Reutlingen (Oberliga Süd). Gegen die Kölner Mannschaft reichte es zu einem Unentschieden (2:2) und gegen den SSV trotz einer 1:5-Niederlage zu einem respektablen Ergebnis. Deutlicher wurde der Klassenunterschied am 24.06.1959,  als die Auswahl in der Schmittenau gegen Hessen Kassel (2.Liga Süd) mit 0:7 Toren unterlag.                                                         > zu den Spielberichten <

In 1953-54 und 1954-55 war der VfB für zwei Spielzeiten der etwas leistungsschwächer eingeschätzten Staffel 3 Hegau-Bodensee zugeteilt und erspielte sich dort die Ränge 4 und 6. Da hatte man sich doch etwas mehr - so mancher gar die Meisterschaft - ausgerechnet.

Ab 1954 fanden die Spieler der Mannschaften des VfB zudem wesentlich verbesserte Trainingsbedingungen vor. Eine Flutlichtanlage war nun installiert und damit die Trainingszeiten erheblich ausgedehnt.

1955-56 kehrte man wieder in die Staffel 2 Breisgau-Oberrhein zurück. Hier reichte es zunächst auch nur zu einem eher unbefriedigenden 10. Tabellenplatz.

Selbst ein Aufstieg in die 1. Amateurliga war dann aber in der Saison 1956-57 absolut in Reichweite, als unter Trainer Walter Kreisch bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft gespielt wurde und mit dem Titel des Vizemeisters der größte Erfolg seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebes in den Nachkriegsjahren ab 1946 bis heute erreicht worden ist.

Für den Erfolg der Mannschaft in jener Zeit stehen unvergessene VfB-Spielernamen: Heinz Langer (Torwart),  Konrad Lorenz und > Ernst Stoll < (Verteidiger), Lothar Baumstark als Mittelläufer, Heinz Lotze, Ernst Klös, Heinz Kehrer, > Lothar Rimmele < (Außenläufer bzw. Halbstürmer) die Stürmer Ewald Bindert, und Joachim Fibier sowie Werner Zetzsche als überragendem Spieldirigenten, „Allrounder“ und Torschützen.

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Diesem Erfolg folgten 1957/58 zwei schwächere Spielrunden mit einem jeweils 9. Tabellenplatz. Die Leistungskurve zeigte nach unten. Leistungsträger waren „in die Jahre gekommen“, der Leistungszenit bei einigen Spielern überschritten und  junge Spieler waren in den Jahren zuvor nicht nachgerückt. Und als man sie im Verlaufe der Saison 1958-59 dann vermehrt einsetzte, fehlte die Harmonie; die Mischung von Alt und Jung wollte nicht gelingen.

Einen langgehegten Wunsch sah sich unterdessen der Verein 1958 erfüllt. Das Sportgelände in der Schmittenau konnte mit Unterstützung von Spendern, der Firma Schleith und der Stadtverwaltung um ein zweites Spielfeld erweitert werden.

… und es endete mit dem Abstieg.

Obwohl in der Saison 1959-60 nochmals weitere hoffnungsvolle junge Talente wie > Rudi Haas <, Gerhard Klös und Hans Krämer direkt nach der A-Jugend in die 1. Mannschaft integriert wurden, stand am Ende nur der vorletzte (16.) Tabellenplatz und damit der Abstieg aus der Amateurliga.

Die stolze Ära des VfB in den 50er-Jahren fand so ein bitteres Ende.

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  Die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in Waldshut betriebenen Sportarten waren auf damaligen Beschluss der französischen Ortskommandatur in einem Allsportverein, dem „Sportverein Waldshut“ zusammengefasst. Nach wiedergewonnener Eigenständigkeit und unter seinem ursprünglichen Vereinsnamen „VfB Waldshut“ wurde Postamtsvorsteher Josef Tritschler 1950 als erster Präsident gewählt. In seine Amtszeit fällt u.a. der Bau der Sportanlage in der Schmittenau mit seiner Fertigstellung im Jahre 1951.  

In seinem Amt wurde er bei alljährlicher Wiederwahl von einem 1. Vorsitzenden (Alfons Bail, in der Folge Ferdinand Brahms, Dr. Reidt und ab 1953 Willi Hagmeier) unterstützt.

In Anerkennung seiner Verdienste und nach fünfmaliger Wiederwahl wurde Josef Tritschler 1955 einstimmig zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt

 

 

 

 

 

 

 

 

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Willi Hagmeier war Vereinsvorsitzender von 1954 bis zu seinem Rücktritt Ende 1959. In seiner Amtszeit wurde das Sportgelände um das zweite Fußballfeld erweitert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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1960 bis 1969

 

 

Der VfB in den 60er-Jahren

 

Es war kein guter Start in´s neue Jahrzehnt. Gleich zu Beginn im Januar 1960 sahen sich die Vereinsmitglieder aufgefordert, in einer außerordentlichen Generalversammlung eine komplett neue Vorstandschaft zu wählen. Die zunehmende Kritik an den Vereinsverantwortlichen um den Verlauf der Saison 1959/60 hatte den Rücktritt des bisherigen Vorstandes zur Folge. Dies traf den Verein völlig unerwartet und dies mitten in die Vorbereitung auf das anstehende Vereinsjubiläum. Ein schwieriges Unterfangen, in dieser Situation ein neues Team aufzustellen. Dank und Anerkennung den Mitgliedern des neuen Vorstandes um Hans Kramer, die sich bereitfanden, unvermittelt - allerdings nur übergangsweise - einer solchen Aufgabe zu stellen.

In würdigem Rahmen konnte vom 12. bis 20.08.1960 das > 50-jährige Vereinsjubiläum < gefeiert werden. Als sportliches Highlight standen sich die Mannschaften des FC Zürich (Schweizer Nationalliga A) und die in jener Zeit sehr erfolgreichen Sportfreunde Saarbrücken (1. Liga Südwest, Finalist im Südwestdeutschen Fußballpokal) vor ca. 1800 Zuschauern gegenüber, das die Saarländer mit 3:1 Toren für sich entschieden. Regnerisches Wetter hatte da einen größeren Zuschauerzuspruch verhindert.

Die Probleme in der Vereinsführung waren geblieben. Einer kontinuierlichen Entwicklung des Vereines stand entgegen, dass man sich von 1960 bis 1962 jährlich aufs Neue um einen Vereinsvorstand zu bemühen hatte. Niemand wollte dem Verein dauerhaft eine Perspektive bieten. Diese Unbeständigkeit weitete sich zu einer anhaltenden Vereinskrise und im Jahre 1962 zu einer für den Verein existentiellen Frage aus, die letztlich > Heinrich Gemmecker <, damals Vorsitzender des Ältestenrates, trotz seines fortgeschrittenen Alters durch seine Bereitschaft für ein Jahr zur übergangsmäßigen Wahl als Vereinsvorsitzender verhinderte. Erst 1963 fand sich mit Edmund Dambach ein Vereinsvorsitzender, der sein Engagement nicht von vornherein zeitlich begrenzte.

Vordringlich war der Bau eines neuen Vereinsheimes geworden. Die Umkleideräume und sanitären Einrichtungen entsprachen längst nicht mehr den Anforderungen jener Zeit. Die Planung dieses Projekts wurde 1963 eingeleitet. Im Juli 1965 konnte mit dem Bau begonnen werden. Das Projekt war nur dank der großzügigen Unterstützung der Stadt Waldshut, des Architekten MdL Heinz Duffner, dem Entgegenkommen ausführender Handwerksbetriebe und der Eigenarbeit von Vereinsmitgliedern möglich. Hier ist besonders der unermüdliche Einsatz des Aktivspielers der 1. Mannschaft > Ernst Stoll < zu erwähnen. Die Einweihung des > neuen Vereinsheimes < erfolgte am 31.07.1966. Der Bundesligist Hannover 96 bereitete sich gerade in einem Trainingslager in Waldshut auf die neue Saison vor und trug zu diesem Anlass ein Freundschaftsspiel gegen Grasshoppers Zürich aus. Vor rund 3.500 Zuschauern endete das Spiel mit einem 4:1 Erfolg für den Schweizer A-Nationalligisten.

 

 

Noch einmal waren die Züricher Grasshoppers knapp ein Jahr später in der Schmittenau beim VfB zu Gast. Im Rahmen der Intertotorunde - einem Wettbewerb, in dem europäische Mannschaften nach Abschluss der nationalen Meisterschaftsrunden und in Vorbereitung auf die neue Saison in Gruppenspielen aufeinandertrafen - kam es gegen den SV Werder Bremen wiederum zu einem Kräftemessen mit einem Bundesligisten. Ca. 4.000 fußballbegeisterte Zuschauer vom ganzen Hochrhein verfolgten diese Partie, die der Bundesligist mit 2:1 für sich entschied.

Mit erheblichen Nachwehen verbunden waren die Vorstandswahlen im Jahre 1968. > Kurt Kaiser < war als neuer Vorsitzender des Vereins gewählt. Die bei der Wahl unterlegene Seite wollte das Votum der Vereinsmitglieder nicht akzeptieren, was in der Folge zur Vereinsneugründung der Sportfreunde Waldshut führen sollte. Dieses Intermezzo sollte sich jedoch bereits nach zwei Spielrunden durch den Zusammenschluss mit dem VfB wieder erledigt haben.

Rührig und gut organisiert zeigte sich in diesen Jahren die Abteilung der Alten Herren. Sie richtete im Mai 1961 erstmals ein international besetztes AH-Turnier aus, in welchem um den vom Südkurier gestifteten Wanderpokal gespielt wurde. Dieses Turnier entwickelte sich in den Folgejahren zu dem wohl größten AH-Pokalturnier Baden-Württembergs mit den Gewinnern VfB Waldshut (1961), VfB Friedrichshafen (1962), FC Pforzheim (1963,1967) und VfR Mannheim (1965), ehe es 1967 nach dem 5. Wanderpokalturnier eingestellt wurde. Zu groß waren die logistischen Herausforderungen für die Abteilung geworden.


 

 

Der sportliche Verlauf

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr lief es beim VfB sportlich nicht rund. War der ersten Mannschaft passend zu den Jubiläumsfeierlichkeiten des vorigen Jahrzehnts der Aufstieg in die 2. Amateurliga gelungen, so trübte diesmal der Abstieg in die A-Klasse die Feierlichkeiten. Vorrangiges sportliches Ziel in der Saison 1960/61 konnte nur der sofortige Wiederaufstieg sein. Die Zugehörigkeit zur A-Klasse sollte nur eine einmalige Episode sein. Anspruch des VfB war es, die 1. Mannschaft als fußballerisches Aushängeschild der Kreisstadt sofort wieder in die II. Amateurliga zurück zu führen, der Wiederaufstieg also selbstverständlich Pflicht. Und entsprechend startete die Mannschaft in die Saison.Nach 8 Spieltagen waren 15:1 Punkte eingefahren. Unerklärlich blieben danach fünf Niederlagen in Folge. Von Sieges- und Aufstiegswillen war nichts mehr geblieben. In 18 Spielen konnten gerade noch 10 Punkte errungen und am Ende ein 10. Tabellenplatz erreicht werden. Die Geschehnisse um den Abstieg und die nicht gefestigte Vereinssituation insgesamt spiegelte sich so auch auf dem Spielfeld in Unbeständigkeit wider. Die Mannschaft präsentierte sich keinesfalls als eine Einheit. An fehlendem fußballerischem Können jedenfalls hat es nicht gelegen. Mit einem abschließenden 10. Tabellenplatz war man jedenfalls weit unter den Möglichkeiten geblieben.

Stark verjüngt startete die Mannschaft in die Saison 1961/62. Gleich mehrere Nachwuchsspieler wurden nach ihrer A-Jugend-Zeit in den Mannschaftskader übernommen, unter ihnen > Günther Knobloch < , > Karl Maulbetsch < und > Reinhard Zuber <, die über ein Jahrzehnt das Bild der Mannschaft prägen sollten. Es handelte sich um eine doch sehr junge, unerfahrene Truppe, die da in die Meisterschaftsspiele geschickt wurde. Die Mannschaft fand sich jedoch zusehends und beendete die Vorrunde mit 13:17 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz Beachtlich die Steigerung in der Rückrunde, wo es immerhin zu 17:13 Punkten und am Ende zu Platz 9 reichte.

In der Saison 1962/63 zeigte die Mannschaft mehr und mehr wieder den vom VfB bekannten gepflegten Stil auf einem für diese Spielklasse bemerkenswert technischen Niveau. Nach verhaltenem Start mit 7:9 Punkten kämpfte bzw. vielmehr spielte sich der VfB in der Tabelle stetig nach oben und wuchs zu einem ernsthaften Meisterschaftsanwärter heran. Es reichte „nur“ zum 3. Tabellenplatz. Da wäre am Ende mehr möglich gewesen.

Positives gab es nochmals von der Jugendabteilung des VfB zu vermelden. Noch einmal konnte der Verein von der vorzüglichen Jugendarbeit der 50er-Jahre profitieren. 1962/63 ging die A-Jugend letztmals als Sieger der Sonderstaffel Hochrhein hervor und verpasste den Titel des Oberrheinmeisters im Spiel gegen VfR Rheinfelden (1:1 nach Verlängerung) durch Losentscheid. Vergleichbare Erfolge waren danach für dieses Jahrzehnt nicht mehr zu vermelden. Die Jugendarbeit hatte im Verein leider nicht mehr den adäquaten Stellenwert der Vergangenheit, was in den 60er-Jahren letztlich dazu führte, dass vermehrt auswärtige Spieler zur Verstärkung für den Aktivbereich angeworben werden mussten.

Stagnationin den Folgejahren mit Platzierungen in der oberen Tabellenhälfte bei nahezu identischem Punktekonto in der Saison 1963/64 mit Platz 7 und 32 Punkten, Saison 1964/65 (Platz 5 und 33 Punkten), Saison 1965/66 (3.Platz/35 Punkte) und Saison 1966/67 (6.Platz/34 Punkte). Erstmals seit den 50ern trafen in dieser Spielzeit der VfB und der FC Tiengen im Kampf um Punkte aufeinander. Dass die Begegnung eine Spielklasse tiefer als früher stattfand, tat diesem Klassiker der Lokalkämpfe am Hochrhein keinen Abbruch. Die besondere Atmosphäre und die große Kulisse – je ca. 1.200 Zuschauer umsäumten sowohl den Platz am Langenstein wie auch in der Schmittenau – weckten Erinnerungen an die großen Derbys der Vergangenheit.

Ab der Rückrunde setzte man beim VfB große Hoffnungen in die Rückkehr von > Rudi Haas <, der nach seiner Zeit als Vertragsspieler beim Regionalligisten Freiburger FC nun wieder für seinen Heimatverein spielte. Doch die Mannschaft des VfB sollte auch weiterhin an der ihr eigenen launischen Spielweise scheitern.

Mit dieser Saison hatten nun auch die letzten noch amateurligaerfahrenen Spieler Joachim Fibier, Lothar Baumstark und > Ernst Stoll < ihre Fußballerlaufbahn in der 1. Mannschaft des VfB beendet.

Personell aufgerüstet und als hochgewetteter Meisterschaftsfavorit startete der VfB in die Saison 1967/68. Bemerkenswert das Comeback des 40-jährigen Heinz Langer, einstiger Torwart des VfB in den Amateurligazeiten der 50er-Jahre. Ein böses Erwachen gab es nach einem Start ohne Punktverlust jedoch schon bei der ersten wirklichen Standortbestimmung am 6. Spieltag nach einer 0:6 Niederlage beim späteren Meister VfR Rheinfelden. Und damit hatte die Mannschaft innerlich das Thema Meisterschaft und Aufstieg für diese Saison leider auch schon abgehakt. Die Anhänger des VfB hätten sich zu den unbestrittenen spielerischen Qualitäten doch manches mehr an Ehrgeiz und Kampfgeist gewünscht. Ernüchternd die Platzierung mit Rang 5 in der Endtabelle.

Das enttäuschende Abschneiden in der Vorsaison zeigte Auswirkungen. Mehrere Stammspieler hatten sich bereits während bzw. nach der enttäuschenden Saison 67/68 aus der 1. Mannschaft verabschiedet. Die A-Klassen-taugliche Spielerdecke war recht dünn geworden. Meisterschaft und Aufstieg waren da kein Thema mehr. So personell geschwächt konnte der VfB in der Spielzeit1968/69 erst im Nachsitzen die Zugehörigkeit zur A-Klasse überhaupt sichern. Ein Entscheidungsspiel um den dritten Abstiegsplatz war notwendig geworden. Gegen den FV Haltingen konnte man mit einem 3:1 Sieg den Abstieg in letzter Minute gerade noch verhindern.

Die große Wende sollte zur Spielzeit 1969/70 herbeigeführt werden und den VfB wieder in eine dem Verein angemessene Spielklasse führen. Neben Rudi Haas - er hatte für eine Saison die Herausforderung der II. Amateurliga beim Nachbarverein FC Tiengen gesucht - fanden als Verstärkungen gleich 3 weitere Spieler sowie der Trainer des FC Tiengen den Weg zum VfB. Bei den Trainern der konkurrierenden Vereine war der VfB wieder einmal als Meisterschaftsfavorit ausgemacht Überlegen bestritt der VfB die Vorrunde und wurde unangefochtener Herbstmeister bei einem 5- bzw. 6-Punkte-Vorsprung zu den nächsten Verfolgern. Und wieder einmal sollte der VfB an sich selbst und den Ansprüchen scheitern. In der entscheidenden Meisterschaftsphase wurden Punkte „spielend“ leichtfertig verschenkt, der Kampf um die Punkte vernachlässigt. Die Vizemeisterschaft - das war bei der Ausgangslage zu Beginn der Rückrunde einfach zu wenig und genau 10 Jahre nach dem Abstieg auch die größte Chance vertan, den Wiederaufstieg in die Amateurliga in den 60er-Jahren doch noch zu realisieren.

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Die sportliche Bilanz der 60er-Jahre muss man mit den Worten „Klassenziel verfehlt“ zusammenfassen. Immer wieder zählte der VfB zum Kreis der erklärten Meisterschaftsfavoriten bzw. war d e r erklärte Meisterschaftsfavorit - und ebenso oft scheiterte er. Bekannt mit einer für diese Spielklasse attraktiven, stets offensiv ausgerichteten Spielweise eines gepflegten technischen Fußballs sorgte er bei seinen Auswärtsspielen für hohe Zuschauerzahlen. Dabei hatte sich der VfB in vielen Lokalkämpfen zu beweisen und traf dabei stets auf ambitionierte, hoch motivierte Gegner, die mit meist kampfbetontem Spiel darauf aus waren, gerade dem VfB unbedingt ein Bein zu stellen. Dem VfB war es einfach nicht gelungen, sich auf deren Spielweise einzustellen und anzupassen.

Erinnert sei an dieser Stelle aber auch an sportliche Höhepunkte in diesem Jahrzehnt unter Beteiligung der 1.Mannschaft des VfB, in der diese mit höherklassigen Gegnern ihre Kräfte maß. Zu ihnen gehörte 1964 der > 1.FC Pforzheim < (Regionalliga/2.Liga Süd), gegen den eine aus Spielern des FC Tiengen und des VfB kombinierte Mannschaft antrat, die nur knapp mit 2:3 unterlegen war. 1966 war der > Spandauer SV < (Regionalliga Berlin) in Waldshut zu Gast. Das Ergebnis fiel mit 2:8 doch etwas höher aus. Mit einem wenn auch glücklichen 1:1 Unentschieden trennte man sich 1967 in der Begegnung mit der Mannschaft > AAJB < aus der Partnerstadt Blois (1. Amateurliga Frankreich) und tapfer hielt sich der VfB auch 1968 gegen die Juniorenmannschaft von > Roter Stern Belgrad <, als er mit einer nur knappen 2:3-Niederlage positiv überraschte. Im Rahmen von Mannschaftsausflügen spielte man außerdem 1967 in Berlin gegen den > SC Staaken < (Berliner Amateurliga) 4:4 und 1968 anlässlich eines Gegenbesuches in > Hradec Kralove < (früher Königgrätz/Tschechoslowakei) - Ergebnis 1:11.


 

 

 

 

 

Die Vereinsvorsitzenden der 60er-Jahre

 

Der Vorstand im Jubiläumsjahr 1960 mit den Vereinsvorsitzenden der Jahre

1960 Hans Kramer (3. von links),1961 Winfried Sprinkardt (2. von links) und 1962

> Heinrich Gemmecker <(4. von links), außerdem Jugendleiter Kappeler (links), sowie

Hauptkassier Staudt (rechts) und 2. Vorsitzender Engelsmann (2. von rechts).

 

 

 Edmund Dambach (rechts), Vereinsvorsitzender von1963 bis 1968.

Ferner auf dem Bild von links > Ernst Stoll < und Jugendleiter Konrad Krüger.

 

 

 

 

> Kurt Kaiser <, VfB-Vorsitzender ab 1968

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