Stoll Ernst
Ernst Stoll (*1936) spielte von 1950 an im Verein. Damals schnürte er seine Kickschuhe noch auf dem Sportplatz der Lonza-Werke, den der Verein bei Wiederaufnahme des Spielbetriebes nach dem Weltkrieg mangels anderer Alternative bis zur Schaffung des Sportgeländes in der Schmittenau nutzen durfte. Schon sehr früh behauptete er sich in einer sehr starken A1-Jugend und gehörte als jüngster Spieler der Mannschaft an, die einmalig für den VfB, 1952/53 neben der Bezirks- auch die > Oberrheinmeisterschaft < gewann. Aus ihr gingen Spieler wie Lothar Baumstark, Ewald Bindert, Georg Funk, Ernst Klös und Siegfried Brauner (Torhüter) hervor, die danach unvergessen auch für die Erfolge der 1. Mannschaft in der 2. Amateurliga der Fünfzigerjahre stehen.
Nach einem weiteren Jahr in der A-Jugend schaffte es Ernst Stoll 1954/55 auf Anhieb zu einem Stammplatz in der ersten Mannschaft. Mit ihm war die seit Jahren eigentliche Schwachstelle der Mannschaft, die Position des linken Verteidigers, beseitigt. Zusammen mit Conrad Lorenz auf der rechten Seite bildete er ein Verteidigerpaar, welches zusammen mit der VfB-Torhüterlegende Heinz Langer und Mittelläufer Lothar Baumstark ob ihrer starken Abwehrleistungen wesentlich für das gute Abschneiden des VfB in jenen Jahren steht. Später war sein Platz vornehmlich im Mittelfeld, wo er in der Position des Außenläufers als "emsige Arbeitsbiene" für die Mannschaft rackerte. Mit der Saison 1966/67 beendete er seine aktive Spielzeit.
In all den Jahren hatte es kaum einen Spieltag gegeben, an dem Ernst Stoll gefehlt hätte. Er war die Zuverlässigkeit in Person, unverzichtbarer Leistungsträger und wahres sportliches Vorbild, der sich durch eine jederzeit faire Spielweise auszeichnete und sich allenthalben Respekt und Anerkennung auch der Gegenspieler verdiente. Seiner Person unbedingt angemessen war daher auch die Würdigung zum langjährigen Kapitän der Mannschaft.
Soweit es Ernst Stoll möglich war, lebte er danach seine Spielfreude am Fußball in der dritten Mannschaft und bei den Alten Herren aus.
Wie auf dem Spielfeld so unermüdlich und vorbildlich brachte sich Ernst Stoll auch ein, wenn es galt, für den Verein einen Arbeitsdienst zu erbringen. Starke berufliche Belastung konnte ihn nicht davon abhalten, sich auch hier für seinen Verein einzusetzen. Bei der Gestaltung des neuen Trainingsplatzes (Fertigstellung 1958) hat er maßgeblich mitgewirkt und ohne sein Engagement war der Bau des neuen Vereinsheimes 1966 undenkbar. Dort war er jeweils fleißiger und unermüdlicher Motor bei den beträchtlichen Eigenarbeiten des Vereins. Der Vereinsvorstand wusste sich ob diesen außergewöhnlichen Einsatzes zum Dank verpflichtet und verlieh Ernst Stoll schon in sehr jungen Lebensjahren die Ehrenmitgliedschaft.