Oberrheingaumeisterschaft
Waldshut I gegen Neustadt I 4:2
Wohl jedermann erwartete eine Niederlage der 1. Mannschaft des hiesigen V.f.B. im Entscheidungsspiele um die Oberrheingau-Meisterschaft in Klasse B gegen F.C. Neustadt, als er hörte, dass die Hiesigen infolge plötzlicher Absage eines Spielers nur mit 10 Mann antreten mussten, darunter 3 Ersatzleuten. Groß war die Freude, als aus Friedlingen, dem Austragungsort die telefonische Nachricht kam, dass Waldshut mit 4:2 Sieger blieb und damit Gaumeister wurde.
Fürwahr, es war eine glänzende Leistung, die die Einheimischen vollbrachten. Die Mannschaft spielte ohne Ausnahme mit einem Eifer, der ihr auch die Anerkennung des Publikums und des Gegners einbrachte. Besonderes Lob gehört dem hiesigen Sturm, der, obwohl nur 4 Mann stark, immer wieder Angriff auf Angriff einleitete und die gegnerische Verteidigung vollauf beschäftigte. Neustadt stellte eine gut eingespielte Mannschaft, die etwas zu siegesgewiß den Platz betrat. Das Spiel verlief sehr spannend. Neustadt hat Anspiel.
Gleich machte sich eine kleine Überlegenheit der Hiesigen bemerkbar und nicht lange dauerte es, bis Waldshuts rechter Läufer mit schönem Schrägschuß einsandte. Auf und ab wogte der Kampf, da gelang vor der Halbzeit Neustadt der Ausgleich. Ohne Pause wird weitergespielt. Nun zeigte sich eine kleine Ermüdung bei den Waldshutern, die Neustadt veranlasste, alle Kräfte anzuspannen, um den Sieg zu erringen. Als es jedoch ein zweites Tor erzielte, kam auch Waldshut wieder auf. Der Ausgleich wurde durch den Mittelstürmer durch überraschenden Schuß hergestellt.
Von nun an war Waldshut nicht mehr zu halten. Ein Eckball wurde durch den Waldshuter Mittelläufer in bekannt guter Manier eingeköpft. Als dann noch der Mittelstürmer ein viertes Tor anbringen konnte, war bei der Kürze der Zeit und dem Siegeswillen der Hiesigen deren Sieg sicher. Als verdiente Sieger verließen sie auch unter dem Beifall des unparteiischen Publikums das Spielfeld. Der Schiedsrichter aus Freiburg war gut, wenn man auch mit den verschiedenen Entscheidungen mit ihm nicht einig gehen konnte. Abends vereinigte sich eine stattliche Zahl Fußballanhänger im „Wilden Mann“, wo bald eine gemütliche Stimmung herrschte. Die Verbandsspiele haben nun ihren Abschluß gefunden. Möge der Ruf, den der V.f.B. nun besitzt, für alle Zeiten gewahrt und erhalten bleiben.