Das Lokalderby gegen den FC Tiengen - Rückrunde
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VfB Waldshut - FC Tiengen 1:3
Zum Spiel der Rückrunde vom 13.04.1958 - Der Alb-Bote berichtet:
VfB Waldshut: Waßmer; Lorenz, Stoll; Lotze, Kaiser, Baumstark; Fibier, Zetzsche, Huchler, Rimmele, Kehrer.
FC Tiengen: Klingler; Schillinger, Weber; Lenz, Heinzel, Mühlbauer; Lattner, Hart, Küpper, Künze, Back.
Schiedsrichter: Braxmeier, Singen. Zuschauer: 1.000.
Bei idealem Fußballwetter waren ca. 1.000 Besucher in die Schmittenau gekommen, um dem immer reizvollen Lokalderby der beiden Nachbarn beizuwohnen. Leider ließ diese Begegnung in spielerischer Hinsicht viele Wünsche offen, da bei beiden Mannschaften nicht viel vom sonst so gepflegten Flachpaßspiel zu sehen war. SR Braxmeier aus Singen machte obendrein zu oft von seiner Pfeife Gebrauch und unterband damit ein flottes und zügiges Spiel. Seine Entscheidungen konnten jedoch nicht angezweifelt werden.
Wie schon im Vorspiel gingen die Punkte an die Gäste vom Langenstein, die damit wieder etwas an Boden gewinnen konnten. Ihr Erfolg in Waldshut ist durchaus verdient. Die Gastgeber konnten in keine Phase an ihre Leistungen in den letzten Spielen anknüpfen. Sie enttäuschten durch mangelnden Einsatz auf einigen Posten und durch die Preisgabe des Mittelfeldes an den Gegner.
Die Gastgeber begannen mit einer Blitzoffensive, die bereits in der 1. Minute durch Rimmele das 1:0 ergab. Sofort nach dem Wiederanspiel gab es vor dem Gästetor erneut eine kritische Situation, wobei ein Kopfstoß von Fibier nur knapp sein Ziel verfehlte. Allmählich erholten sich die Gäste von diesem Schreck und zogen ihrerseits mit Steilangriffen das Feldspiel auseinander, hatten aber mit ihren Schüssen auf Waßmers Tor einiges Pech, wobei sie allerdings durch die VfB-Abwehr wirksam gestört wurden. In der 34. Minute schien der Ausgleich zu fallen, als Waßmer einen gefährlichen Ball fallen ließ, aber Stoll in höchster Not gerade noch vor Küpper retten konnte. In der Folge hatten die Gäste mehr vom Spiel, weil die Gastgeber den Gästen sträflicherweise das Mittelfeld überließen, wodurch diese ungestört aus der Tiefe zuschlagen konnten, doch bis zur Pause am Resultat nichts zu ändern vermochten.
Nach dem Wechsel sah man bei den Platzherren wiederum das Bild der ersten Halbzeit: das Fehlen eines Flügels und einen zurückhängenden Halbstürmer. Dadurch war dem Angriff jede Gefährlichkeit genommen und die nun sattelfeste Gästeabwehr hatte wenig Mühe, den Drei-Mann-Sturm des VfB in Schach zu halten. Trotzdem hatten die Gastgeber in der 56. Minute eine klare Chance auf 2:0 zu erhöhen, konnten dabei aber letztlich nur einen Eckball herausholen.
Mit weiten Steilvorlagen schickte die Gästeabwehr die eigene Sturmreihe auf die Reise, wobei es in der 60. Minute sehr kritisch wurde. Kehrer gab den Ball etwas lässig an Wassmer zurück und Küpper fälschte diese Rückgabe zum Ausgleich ins VfB-Tor ab. Von nun ab stand das Spiel ganz im Zeichen der spritzigeren Gäste, die immer wieder über ihre Flügel angriffen und die VfB-Abwehr ständig in Bedrängnis brachten. Nun verloren die Platzherren vollends den Faden, zumal sich jetzt auch noch Schwächen in den hinteren Reihen einstellten. Lediglich Stoll und Lotze behielten die Übersicht und bildeten mit Kaiser das letzte Bollwerk. Trotzdem gelang Lattner in der 70. Minute und Küpper durch Kopfball schließlich das verdiente 3:1.