Saisonverlauf 1957/58
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Es schien, als habe die Vorsaison ihre Spuren hinterlassen und als Auswirkung eine letztlich eher ambitionslos abgespulte laufende Spielrunde zur Folge. Dabei stand man nach 6 Spieltagen erneut auf Platz zwei. Ausgerechnet eine Niederlage beim Lokalrivalen läutete das Abgleiten ins Mittelmaß ein.
Der Verlust eines Ewald Bindert als Rechtsaußen und zuverlässigen Torschützen war nicht zu kompensieren, obwohl sein junger Nachfolger Udo Gabele auf diesem Posten mit einer sogleich sehr engagierten Spielweise in seiner ersten Saison bei den Aktiven zu gefallen wusste. In der Rückrunde hatte Dieter Wassmer, bis dato Torhüter der 3. Mannschaft, das überaus schwere Erbe anzutreten, den zum FC Erzingen gewechselten Heinz Langer zu ersetzen. Ferner waren im Laufe der Saison die Abgänge von Ernst Klös (Laufenburg) und Joachim Fibier (Baden-CH) zu verkraften. Ein entsprechender Leistungsabfall war daher die Folge.
Der Mannschaft fehlte es an der für einen Erfolg notwendigen Geschlossenheit. Eine doch so spielstarke Mannschaft spielte perspektivlos und blieb weit unter ihren Möglichkeiten. Dazu war das Zerwürfnis zwischen Mannschaft und Trainer offensichtlich geworden. Mit zunehmender Meisterschaftsdauer gingen Mannschaft und Trainer immer mehr auf Distanz zueinander, was nicht auch ohne Auswirkungen auf die Harmonie innerhalb der Mannschaft bleiben konnte.Es zeigten sich Gruppenbildungen und in der Folge erste Zerfallserscheinungen. In der Krise sah sich der Vorstand genötigt, Spieler und Trainer in persönlichen > Schreiben < zum Weitermachen und Zusammenhalt zu bewegen.
Das Ende der Mannschaft in dieser Zusammensetzung zeichnete sich ab. Rückschauend ist festzustellen, dass ihr wirkliches Potenzial trotz des 2. Platzes im Vorjahr nicht wirklich ausgereizt worden ist.
Auch war es an der Zeit, die Mannschaft zu verjüngen. Und hier tat sich der VfB sehr schwer. Seit 4 Jahren hatte kein Jugendspieler mehr den Durchbruch in die erste Mannschaft geschafft. In diesem Jahr war dies erstmals Udo Gabele und in einigen Spielen ansatzweise auch Dieter Huchler als Mittelstürmer gelungen. Bereits jetzt klar erkennbar die schweren Zeiten, auf die der VfB zusteuern sollte.
Wieder war es Werner Zetzsche, der mit 13 Treffern die meisten Tore erzielte. Es folgte mit seinen 10 Treffern Lothar Rimmele, bisher doch sehr viel mehr ein Torvorbereiter als Vollstrecker. Zusammen mit den 8 Toren des wiederholt auch als Mittelstürmer eingesetzten gelernten Rechtsverteidigers Konrad Lorenz zeigt dies deutlich die Misere dieser Spielzeit im VfB-Sturm auf. Zuverlässig wie in den Jahren zuvor und in nahezu sämtlichen Spielen dabei waren wieder einmal die Stützen der Mannschaft Lothar Baumstark, Konrad Lorenz, Lothar Rimmele, Ernst Stoll und Werner Zetzsche.