VfB-Logo-Website

1. Mannschaft

Das Lokalderby gegen den FC Tiengen

Beitragsseiten

 

 

 

 

VfB Waldshut - FC Tiengen 2:2

 

Zum Spiel der Vorrunde vom 23.09.1956 - der Alb-Bote berichtet :

Mäßige Leistungen bei sommerlicher Hitze - Handspiel kostet VfB einen Punkt

VfB Waldshut: Langer; Lorenz, Endlich; Klös, Baumstark, Stoll; Bindert, Zetzsche (2), Fibier, Lotze, Kunzelmann.

FC Tiengen: Zamecnik; Weber H. (1), Schweizer; Weber K. (1), Lenz, Mühlbauer; Lattner, Hart, Küpper, Winter, Back.

Schiedsrichter: Winzenburger, Radolfzell. Zuschauer: ca. 1.000.

Knapp 1 000 Zuschauer mögen das weite Rechteck des Stadions in der Schmittenau umsäumt haben, als die Mannschaften von Waldshut und Tiengen in der derzeit stärksten Besetzung den Platz betraten und Schiedsrichter Winzenburger aus Radolfzell pünktlich den Ball freigab. Trotz des nicht ungünstigen Tabellenplatzes beider Mannschaften war das Schlagerspiel der beiden Lokalrivalen schwach, was ohne Zweifel auf die hochsommerliche Hitze zurückzuführen war, unter der die beiden Mannschaften insbesondere in der zweiten Halbzeit zu leiden hatten.

Image

 

Das Spiel begann mit einem Blitzstart des VfB, der in der 1. Minute bereits knapp an der Führung vorbeiging. Schon im Gegenzug war für Langer höchste Gefahr, als ein Schuß aus dem Hinterhalt an die Latte seines Gehäuses donnerte und von dort ins Aus ging. Der VfB setzte Tiengens Abwehr stark unter Druck und in der 4. Minute konnte sich Lenz nur noch dadurch helfen, dass er einen aus kurzer Distanz abgegebenen Torschuß etwas unglücklich mit der Hand abwehrte. Den Elfmeter verwandelte Zetzsche zum 1:0 für den VfB.

Die frühe Führung der Platzherren brachte den Gast vom Langenstein etwas durcheinander und so hatte der VfB über weite Strecken mehr vom Spiel. In der 9. Minute stand Fibier nur noch Zamecnik gegenüber, aber etwas zu hoch hob er den Ball über den herauslaufenden Torsteher, sonst wäre das 2:0 dagewesen. Die Gäste legten hierauf einen Zwischenspurt ein und waren dem Ausgleich ziemlich nahe, aber wiederum rettete der Querbalken für den schon geschlagenen Langer. Zu dieser Spiel lief das Spiel noch einigermaßen und beide Mannschaften zeigten schöne Spielzüge. Noch einmal vor de Pause bot sich Bindert eine Torgelegenheit, aber der ihn angehende Schweizer drängte ihn etwas vom Ball, sodaß sein Schuß hoch über das Tor ging. Ziemlich abgekämpft gingen beide Mannschaften in die Pause.

 

Image

 Nach Wiederbeginn stürmte zunächst wieder der VfB. Bei einem harten Kampf Mann gegen Mann wurde Küpper verletzt und musste für einige Minuten vom Platz. Gerade in dieser Zeit, als die Gäste durch den Ausfall geschwächt waren, erzielten sie den Ausgleich. Aus einer ziemlich harmlos aussehenden  Situation hob Weber K. einen hohen Flugball vor das Gehäuse des VfB, wo Langer einen Moment nicht richtig stand. Über ihn hinweg senkte sich das Leder zum 1:1. Beide Mannschaften spielten nun nicht mehr und bolzten dafür umsomehr.

In der 53. Minute hatte Zamecnik wirklich Glück, als ein überraschend abgegebener hoher Flugball von Klös gerade noch von der äußersten Ecke des Torgebälks ins Feld zurücksprang und von dort aus dem Gefahrenbereich befördert werden konnte. Das Spiel nahm immer mehr an Härte zu. Bei einer nicht ganz sauberen Abwehr der Gästeverteidigung gab SR Winzenburger in deren Strafraum einen indirekten Freistoß für den VfB, den Zetzsche in der 64. Minute durch die Beine der gebildeten Abwehrmauer hindurch zum 2:1 verwandelte. Beim VfB musste Endlich, der inzwischen seinen Platz mit Stoll getauscht hatte, mit einer Verletzung den Platz verlassen, um später nur noch als Statist wiederzukehren.

Die Gäste vom Langenstein setzten nun zum Endspurt an, hatten aber erst Erfolg, als dem sonst guten Baumstark ein vollkommen unnötiges Handspiel unterlief, das Weber H. in der 69. Minute zum erneuten Ausgleich ausnütze. Nun wollte es dem VfB nicht mehr klappen. Die Gäste nahmen diese Chance wahr und warfen alles nach vorne. Die Platzherren wurden ganz in ihre eigene Hälfte eingeschnürt, konnten sich aber doch noch geschickt über die Zeit retten. Das Unentschieden entsprach den gezeigten Leistungen.

Die Gäste, in ihren Aktionen nicht mehr so überzeugend wie früher, haben auf Grund ihres Einsatzes und ihres Kampfgeistes den einen Punkt verdient. Weber H., Lenz und Schweizer machten den VfB-Stürmern das Leben schwer. Vom Sturm der Gäste sah man dieses Mal wenig. Bester Mann war noch immer Küpper.
Der VfB spielte in den ersten 45 Minuten recht ordentlich, ließ aber nach dem Wechsel sehr nach. Sehr zum Leidwesen ließen die Platzherren auch dieses Mal wieder den Flachpaß vermissen, der ihnen schon so oft den Weg zum Erfolg geöffnet hatte. Mit Abstand war Senior Zetzsche der beste Mann des VfB. Was er während des Spieles zusammenrackerte, machte ihm keiner der jungen Kräfte nach.

Im Vorspiel entführte die Reserve des FC Tiengen die Punkte an den Langenstein. Allzu durchsichtiges Spiel und wenig Einsatz bei der Sturmreihe der Platzherren vergaben eine nicht aussichtslose Partie und wichtige Punkte. Mit 2:1 unterlag die Ib des VfB.

Image
 
 
 
 
 

 

 


 

 

 

 FC Tiengen - VfB Waldshut 2:2

 

Zum Spiel der Rückrunde vom 31.03.1957 - Der Alb-Bote berichtet :


VfB Waldshut: Langer, Lorenz, Lotze, Klös, Baumstark, Ertel, Zetzsche (1), Rimmele, Marzian, Kehrer, Fibier (1).
FC Tiengen: Zamecnik, Hermann, Steinegger Egon, Mühlbauer, Lenz, Winter, Lattner (1), Künze, Küpper, Hart (1), Back. Schiedsrichter: Schneck, Gottmadingen. Zuschauer: ca. 1.500.

1956-57-fc-vfb2-2-800x

Beim Schlagerspiel am „Langenstein“ trennte man sich nach 90 Minuten kampfbetontem Spiel 2:2 unentschieden. Eine leichte Nervosität lag über dem Spielfeld, als um 15.00 Uhr das mit Spannung erwartete Lokalderby begann. Die Gastgeber kamen anfänglich besser ins Spiel und beim Gast aus Waldshut wirkten einige Spieler etwas nervös. Mit Schwung und Tempo wechselten die Situationen am laufenden Band.
So hatten die Tiengener gleich erkannt, daß die Angriffe über den rechten Flügel weitaus gefährlicher waren und dort eher zum Ziel zu kommen war. Immer wieder wurde der wieselflinke Lattner eingesetzt, da Rimmele etwas langsam wirkte. Nach 9 Minuten Spielzeit konnte Back Rechtsaußen Lattner schön einsetzen und dessen Flankenball kam genau auf den Fuß von Hart, der Torsteher Langer keine Chance ließ und den Ball ins Netz jagte. Dieser kleine Vorsprung gab den Einheimischen mächtig Auftrieb und kaum 11 Minuten später hieß es 2:0 für Tiengen, als Lattner erneut Rimmele stehen ließ und dessen Schuß ins lange Eck vom Innenpfosten ins Netz sprang.

1956-57-fc-vfb

Mit einem sicheren 2:0 Vorsprung konnten die Tiengener etwas verhaltener spielen. Waldshut nahm sofort eine taktisch richtige Umstellung vor. An Stelle von Rimmele spielte Marzian Linksverteidiger und schon sah man, daß die Tiengener rechte Seite besser bewacht war und nicht mehr so gefährlich operieren konnte. Die Gäste aus der Kreishauptstadt drückten nun mehr aufs Tempo um den Anschluß zu erreichen. Gefährliche Angriffe, die immer wieder von beiden Flügeln vorgetragen wurden, brachten oftmals Verwirrung in die Tiengener Abwehrreihen. Fibier entdeckte einen wunden Punkt in der Tiengener Abwehr und konnte in der 32. Minute den Anschlußtreffer markieren, allerdings hätte SR Schneck besser aufpassen müssen, denn Fibiers Stellung war an der Abseitsgrenze. Durch diesen Anschlußtreffer aufgemuntert kamen die Gäste mehr und mehr auf und bedrängten auch das Tiengener Gehäuse. Beiderseits konnte man ein ausgeglichenes Spiel finden, wobei dem Gast eingeräumt werden muß, daß seine Angriffe zielstrebiger und zweckmäßiger angelegt waren. Den Ausgleich erreichte der VfB in der 37. Minute als Tiengens Rechtsläufer Mühlbauer hart an der Strafraumgrenze ein vollständig überflüssiges Handspiel fabrizierte. Den verhängten Strafstoß verwandelte Mittelstürmer Zetzsche, als gefährlicher Strafstoßspezialist bekannt, mit glashartem Schuß zum 2:2 Ausgleich.

Der Jubel der VfB-Anhänger war groß. Für die Tiengener kam dieser Ausgleich etwas überraschend und schockierte im Moment. Gleich darauf hatte sich aber auch der FC wieder gefangen und mit schwungvollen beiderseitigen Angriffen nahm das Spiel bis zum Seitenwechsel ohne weitere Treffer seinen Fortgang.

Die zweite Spielhälfte bot mit unterschiedlichen Leistungen ein ausgeglichenes Spiel, das
allerdings nicht mehr so zielstrebig und temperamentvoll geführt wurde, da beide Mannschaften Ermüdungserscheinungen zeigten. Die Tiengener waren streckenweise arg in Bedrängnis, da besonders das Läuferspiel fehlte und dem Gast das Mittelfeld überlassen wurde. Fibier und Lotze trafen mit zwei gefährlichen Schüssen nur die Querlatte und andererseits hätte eine Künze-Bombe für den FC zum Erfolg führen können, wenn nicht noch ein Bein dazwischen gekommen wäre. Gegen Schluß der Partie hatten die Gastgeber nochmals eine Chance, als Küpper schön zu Back durchlegte, doch der Direktschuß blieb aus und so blieb es ohne Treffer.

altAuch hatten die Tiengener noch eine brenzlige Situation im Strafraum zu überstehen, bei der Torhüter Zamecnik sich mächtig einsetzte und ein Tiengener Abwehrspieler im Gedränge den Ball noch ins Feld zurückschlagen konnte. Auf beiden Seiten bot die 2. Spielhälfte nicht mehr das Bild der ersten. Das Spiel war mehr Angelegenheit der Abwehrreihen, wobei auf beiden Seiten die Stopper (Lenz für Tiengen und Baumstark für Waldshut) die überragenden Rollen spielten und die Abwehraktionen beider Torsteher mit entscheidend waren. Langer im VfB-Tor zeigte außerdem kurz vor Spielende bei der Abwehr von einigen Eckbällen eine ausgezeichnete Form und wiederum bewährte sich seine sichere Fangkunst.

So endete das mit Spannung erwartete Lokalderby nach 90 Minuten mit dem gleichen Ergebnis wie in der Vorrunde 2:2 unentschieden und man darf als objektiver Zuschauer mit dem Spielausgang zufrieden sein. Es kann allgemein festgestellt werden, daß trotz Lokalpatriotismus das Spiel in sportlich fairem Rahmen abgewickelt wurde und die 1.500 Zuschauer ihre Objektivität walten ließen.

1957-58-fc-vfb

 

Drucken E-Mail

Copyright © 2024 VfB Waldshut 1910 e.V. - All Rights Reserved.