VfB Waldshut - TuS Efringen-Kirchen 1:2
30 Minuten guter Fußball reichen einfach nicht in der Bezirksliga. Der VfB verliert gegen den TuS Efringen-Kirchen verdient, hätte aber wieder durchaus einen Punkt oder gar Punkte holen können. Einer ungeordneten Anfangsphase folgte eine gute halbe Stunde mit gefälligem Spiel und schnellem Umschaltspiel bevor von einer Minute auf die andere nichts mehr zusammenlief.
Die Gäste begannen mit sehr hohem Tempo und überrollten den VfB mit einer Welle von Angriffen. Immer wieder schlugen die gegnerischen Außenspieler scharfe und gefährliche Flanken vor das Waldshuter Tor. In den ersten fünf Minuten hatte Efringen-Kirchen gleich drei Torchancen, die zum Glück für den VfB aber nicht verwertet wurden konnten.
Durch den permanenten Offensivdruck der Gäste kam der VfB nur sehr langsam ins Spiel. Zwar blieben die Efringer durch die schnellen Vorstöße an die Grundlinie und die darauffolgenden Flanken gefährlich, allerdings stellte sich die Waldshuter Abwehr nun besser darauf ein. Da den Gästen zunächst nichts anderes einfiel und der VfB wacher war, fingen die Platzherren nun immer häufiger gegnerische Pässe ab. In der 24. Spielminute war Ediz Schlegel auf der Hut, kam vor seinem Gegenspieler an den Ball und lancierte sofort Waldshuts Torjäger Shqiprim Kertoku, der dann mit einem gekonnten Schlenzer die etwas überraschende Führung erzielte.
Nun folgte die gute Phase des VfB. Endlich wurde mal wieder gefällig kombiniert und konzentriert nach vorne gespielt. Efringen-Kirchen blieb bei seiner Linie, kam aber immer seltener durch und war nun seinerseits mit deutlich mehr Abwehrarbeit beschäftigt. Wie so oft in dieser Saison wurden aber aus den guten Aktionen zu wenige Torchancen generiert. Und wenn der VfB dann doch mal in vielversprechender Position war, wurde entweder zu lang mit dem Abschluss gewartet oder im falschen Moment der Mitspieler gesucht statt einfach abzuziehen.
Kurz vor der Halbzeit kam der VfB dann erneut gefährlich vors Gästetor. Ediz Schlegel schraubte sich nach oben, köpfte den Ball aus kurzer Entfernung aufs Tor, der Torwart lenkte den Ball an die Latte, den Abpraller erwischte Celilhan Karacan aber auch dieses Mal war der Keeper dran. Mit einem Torerfolg kurz vor der Halbzeit hätte das Spiel vermutlich einen anderen Verlauf genommen, so ging es mit einer knappen Führung in die Kabinen.
Auch direkt nach dem Seitenwechsel lief es noch gut für die Waldshuter, aber mit einer guten Parade von Waldshuts Torhüter Patrick Almeida-Azevedo in der 51. Spielminute kündigte sich wieder eine Änderung des Spielverlaufs an. Ohne erkennbaren Grund spielte der VfB plötzlich unsicher. Auch die Passquote wurde wieder zum Thema, wobei sich nicht nur ungenaue Zuspiele häuften sondern teilweise auch sehenden Auges aus unbedrängter Lage der Gegenspieler angespielt wurde. Diese Einladung des VfB nahmen die Gäste natürlich dankend an. Während in der 59. Minute noch der Pfosten für den VfB rettete, war es in der 60. dann soweit.
Nach einer Standardsituation herrschte Unordnung im Waldshuter Strafraum und die Abwehrspieler schaftten es nicht den Ball aus der Gefahrenzone zu bekommen. Die logische Folge war der Ausgleich, der die Spieler von Nils Mühlenweg noch mehr verunsicherte. Bemühungen, die eigene Konzentration zu wahren und das Spiel wieder in den Griff zu bekommen waren vergeblich, immerhin konnte man aber weitere Großchancen der Gäste verhindern. Zumindest vorläufig.
Während der VfB praktisch keine offensiven Aktionen mehr zustande brachte, blieb Efringen-Kirchen dran. In der 82. Spielminute konnte Almeida-Azevedo mit einer Glanzparade die Führung der Gäste gerade noch verhindern, aber schon eine Minute später klingelte es dann doch noch. Wieder war es eine Standardsituation nach der der Ball gefährlich in den Strafraum gespielt wurde. Wieder war die Waldshuter Hintermannschaft nicht im Bilde und wieder war es ein Gästespieler, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war (83./1:2).
Durch diese Niederlage droht der VfB nun den Anschluss ans Mittelfeld zu verlieren. Da stimmt es nicht sonderlich optimistisch, dass der VfB am kommenden Sonntag nach Erzingen fahren müssen. Den Kopf in den Sand zu stecken kann aber keine Option sein. Unter der Woche muss hart gearbeitet werden. Wenngleich man gegen Erzingen natürlich die Außenseiterrolle innehat, kann das Team von Nils Mühlenweg den Favoriten durchaus ärgern. Dazu bedarf es aber - wie eingangs erwähnt - mehr als 30 Minuten guten Fußballs.