VfB Waldshut - SV Buch 2:1
Es waren drei ganz wichtige Punkte, die der VfB am gestrigen Abend eingefahren hat. Die nach den Pleiten gegen Weil und Degerfelden erhoffte Reaktion der Mannschaft fiel dabei aber eher dezent aus und bezogen auf die Spielanteile war es ein eher glücklicher Sieg für den VfB. Allerdings gewinnt am Ende eben der, der mehr Tore erzielt und so ganz unverdient war es ja dann doch nicht.
In der ersten Spielhälfte fühlte man sich stark an das Pokalspiel unter der Woche erinnert. Der VfB kam nicht ins Spiel, lief hinterher und sah sich dem Dauerdruck des Gegners ausgesetzt. Bereits in der sechsten Spielminute hätte Buch in Führung gehen können. Bei der Doppelchance wehrte aber zunächst Waldshuts Keeper Cihan Ceylan ab. Der zweite Versuch aus spitzem Winkel traf dann nur den Außenpfosten.
Zehn Minuten später war erneut Ceylan zur Stelle, als Buch nach einem Eckball zum Abschluss kam. Aus dem Spiel heraus wollte es aber einfach nicht klappen mit dem Führungstor der Gäste, die aus ihrer Feldüberlegenheit viel zu wenig Kapital schlugen. Zwar gab es immer wieder dynamisch vorgetragene Angriffe, die Abschlüsse landeten aber entweder neben dem Tor oder bereiteten Ceylan keine Probleme.
In der 33. Spielminute schlug es dann doch noch ein im Waldshuter Tor. Mit einer Freistoßvariante aus der Mottenkiste überlistete Buch die Platzherren. Beim Ball in halblinker Position standen zwei Bucher. Beide blickten auffällig intensiv in die Mitte vor das Tor, als einer der beiden plötzlich Richtung Grundlinie sprintete und den Ball zugespielt bekam. Der Außenspieler der Waldshuter Mauer sah interessiert zu, wie der Ball scharf nach innen gespielt wurde, wo er von einem Waldshuter Abwehrspieler ins eigene Tor abgefälscht wurde.
Anders als gegen Degerfelden ergab sich der VfB nun aber nicht seinem Schicksal und versuchte weiter gegenzuhalten. Bei einer der wenigen gelungenen Aktionen setzte sich Luca Indlekofer nach einem schönen Pass von Celilhan Karacan gekonnt durch, ließ zwei Bucher stehen und passte von der Grundlinie nach innen. Tim Birkenheier war zur Stelle und erzielte den Ausgleich. Danach passierte nicht mehr viel. Buch war überlegen ohne aber größere Gefahr vor dem Waldshuter Tor erzeugen zu können, während der Waldshuter Spielaufbau wieder einmal an der mangelnden Passgenauigkeit scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel gelang es dem VfB mehr Zweikämpfe zu gewinnen, mehr Pässe zum eigenen Mann zu bringen und insgesamt etwas besser auf der Hut zu sein. Gleichzeitig schien dem SV Buch ein wenig die Luft auszugehen. Die Gästeangriffe wurden seltener, auch weil der eigene Spielaufbau nicht mehr so gut klappte. Die letzten 20 Minuten gehörten dann überwiegend dem VfB. Domenik Merdita mit einer tollen Einzelaktion sowie ein Freistoß von Dennis Brzeski, der das Tor knapp verfehlte, waren zwei gute Chancen für den Führungstreffer.
Das endlich aufkeimende Angriffsspiel der Waldshuter kam aber zu einem jähen Ende als in der 78. Minute der Waldshuter Giuseppe Ferraro mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. Schon mit Gelb vorbelastet, legte der Waldshuter aus Sicht des Schiedsrichters zu viel Elan in einen Zweikampf in der Nähe der Bucher Eckfahne. Bei seinem Einsteigen traf er nach Aussage der umstehenden Zuschauer nur den Ball, der Schiedsrichter wertete aber das als gefährliches Spiel und fortan spielte der VfB nur noch zu zehnt.
Nun hätte Buch die Chance gehabt, das Spiel zu entscheiden. Die Überzahl ausnutzend hätten die Gäste den VfB laufen lassen müssen, um dann den entscheidenden Pass zu spielen. Zwar hatte Buch nun wieder mehr Spielanteile aber die Torgefahr wurde nicht größer, während sich der VfB notgedrungen aufs Kontern verlegte. Und das mit Erfolg. In der 83. Spielminute schlug Damian Granacher nach einem Ballgewinn einen langen Pass auf Domenik Merdita, der mit dem ersten Kontakt den Ball scharf nach innen spielte, wo Nils Mühlenweg nach einem eindrucksvollen Sprint sicher zum 2:1 einschob.
Kurz vor Ende der Partie flog dann auch noch Nikals Giannotto vom Platz. Ebenfalls mit Gelb-Rot und ebenfalls nach einem Foul weitab von der Gefahrenzone. Doch trotz zweier Platzverweise und einer schwachen ersten Halbzeit überwog am Ende die Freude über die gewonnenen Punkte. Und Mühlenwegs Sprint vor dem Siegtreffer wird vermutlich noch längere Zeit Gesprächsthema sein beim VfB.