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1. Mannschaft

Saisonverlauf 1953/54

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Für die Spielrunde 1953-54 wurden der VfB wie auch der Nachbarverein FC Tiengen erstmalig der Bodensee-Staffel IV zugeteilt. Die Auswärtsspiele führten die 1. Mannschaft bis Markdorf und Pfullendorf im Osten sowie nach Donaueschingen und Bad Dürrheim im Norden.

Man glaubte, dass der VfB nach dem hervorragenden Abschneiden des Vorjahres in dieser Staffel ein entscheidendes Wort bei der Meisterschaftsvergabe mitzureden habe. Doch es kam anders. Es wurde zu einem Jahr des in diesem Umfange so nicht vorhergesehenen personellen Umbruches. Im Sturm war der Abgang von „Bubi“ Rössler zu verkraften, die jahrelang großen Stützen der 1. Mannschaft in Abwehr und Mittelfeld Richard Pongratz und Herbert Lüthe absolvierten schon im frühen Meisterschaftsstadium ihre letzten Spiele und der erfolgreichste Torschütze der beiden letzten Spielzeiten August Minges konnte nicht mehr im notwendigen Umfange am Trainingsbetrieb teilnehmen, wechselte daher in die zweite Mannschaft.

Aus der A-Jugend, die gerade den Titel des Oberrheinmeisters errungen hatte, erlebten so gleich vier Spieler ihre Feuertaufe in der Amateurligamannschaft. Neben Lothar Baumstark, der sämtliche Spiele bestritt, kamen Ernst Klös und die sogleich als Torschützen erfolgreichen Ewald Bindert (11 Tore) und Georg Funk (mit 14 Treffern in 17 Spielen) zu Einsätzen in der 1. Mannschaft.

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So war es auch nicht verwunderlich, dass die Vorrunde mit anfänglich zunächst 3:13 Punkten keine großen Erwartungen mehr weckte und auf einem enttäuschenden 10. Tabellenplatz endete.  Als Stolperstein erwies sich dabei auch erneut der Lokalrivale im Heimspiel des VfB. Der FC Tiengen siegte mit 3:1 Toren. Nachdem sich die Mannschaft nach und nach gefunden hatte, zeigte sie geführt von ihrem Spielmacher Werner Zetzsche, welch spielerisches Potenzial tatsächlich in dieser Mannschaft steckte und kam in den restlichen Spielen zu 30:6 Punkten. Eindeutig dann auch die Revanche auf dem Platz des FC Tiengen mit 4:1 zugunsten des VfB.
Dies reichte am Ende noch zu Platz 4. Übermächtig in dieser Saison die beiden Singener Mannschaften. Die spielstarken FC Singen 1b und Südstern Singen sicherten sich die ersten beiden Tabellenplätze.


 In der Endphase der Meisterschaft wurde der Siegeszug des VfB von der abwehr- und konterstarken Elf von Südstern Singen durch eine deftige Heimniederlage mit 1:4 unterbrochen. Obwohl der VfB im Gegensatz zu den Gästen ja nicht mehr im Titelrennen, so war er doch seit 10 Spieltagen bei einer stolzen Bilanz von 19:1 Punkten unbesiegt. All zu gerne hätte man diese Erfolgsserie fortgesetzt und entwickelte den Ehrgeiz, in den beiden anstehenden Heimspielen gerade gegen die beiden Meisterschaftsanwärter aus Singen seine zwischenzeitlich wiedererlangte Spielstärke zu demonstrieren.

 Im Stadion spürte man förmlich die Spannung, die über dieser Begegnung lag und entsprechend Emotionen waren dann auch im Spiel. Während der VfB seinen Fußball „zelebrierte“, setzte der ob der Erfolgsserie des VfB entsprechend vorgewarnte Gegner auf schnörkellosen  Zweckfußball. Trotz der größeren Spielanteile bei ob der besseren Technik gegebener optischer Überlegenheit fand sich einfach kein Durchkommen gegen die von Südstern aufgebaute Abwehrmauer. So schalteten sich bei fortschreitendem Spielverlauf auch die VfB-Abwehrspieler vermehrt in die Offensivaktionen ein, schufen so aber Raum für die Konter des Gegners. Die VfB-Abwehr wurde bei den wenigen Möglichkeiten von den schnellen Südstern-Stürmern überlaufen und die sich bietenden Chancen dabei effektiv in Tore umgesetzt.

Unvergessen eine Szene, an die sich mancher heute noch mit einem Schmunzeln erinnert: ein Mittelfeldspieler des VfB zögerte mangels Anspielmöglichkeiten der Sturmspitzen mit dem Abspiel, drehte sich dabei wieder einmal um sich selbst und verlor dann auch prompt den Ball an den Gegenspieler. Dies rief auf den Rängen zum wiederholten Male den lautstark artikulierten Zorn insbesondere der VfB-Oberen hervor, was nun wiederum dazu führte, dass dem Spieler seinerseits nicht der Hosenbund sondern vielmehr der Geduldsfaden riss und zum Schrecken der VfB-Gewaltigen mit einem „Blanken“ Entsetzen endete.

Die Partie des folgenden Spieltages gegen den späteren Meister FC Singen Ib endete übrigens 1:1. - Hierzu finden Sie die damalige Stadionzeitung des VfB am Ende dieser Berichtsseite


 

Zu den Torschützen des VfB gesellte sich in dieser Spielzeit auch der eigentliche Torhüter des VfB Heinz Langer, der sich in sechs Spielen als Stürmer versuchte und immerhin dreimal traf. Stark als Torschütze auch der Neuzugang Georg Busch, der mit 10 Treffern zum Erfolg der Mannschaft beigetragen hat. Die meisten Tore aber schoss Werner Zetzsche, der 12mal ins Schwarze traf. In allen Spielen dabei war Lothar Baumstark; Heinz Langer und Konrad Lorenz fehlten nur in je einem Spiel.

 

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Stadionzeitung vom 29.11.1953 - VfB Waldshut - FC Singen Ib:

- wir wollen Ihnen dieses Zeitdokument trotz der schlechten Qualität der Ablichtung nicht vorenthalten -

Zum Inhalt:

Regelecke:                 Abseits

Ein Spieler ist abseits, wenn er im Augenblick, wo der Ball gespielt wird, näher der gegnerischen Torlinie ist als der Ball, ausgenommen:

a) er befindet sich in seiner eigenen Spielhälfte,

b) zwei Spieler der gegnerischen Mannschaft sind ihrer Torlinie näher als er,

c) der Ball wurde zuletzt von einem Gegner berührt oder gespielt,

d) er bekommt den Ball direkt von einem Abstoß, Eckstoß, Einwurf oder von einem Schiedsrichterball.

 

Mannschaftsaufstellungen:

F.C. Singen I b (blau-gelbes Trikot, blaue Hose)

Preuk; Bach, Schneck; Gräble, Erdmann, Weber II; Schwarz, Seger, Irrgang, Lang, Wittmann

VfB Waldshut I (rot-weißes Trikot, weiße Hose)

Langer; Lorenz, Kaiser; Klös, Rimmele, Baumstark; Bindert, Kehrer, Busch I, Zetzsche, Busch II

Singen, als beste Mannschaft in dieser Spielgruppe bekannt, hat in ihren Reihen mit Preuk, Seger, Wittmann und Bach vier Vertragsspieler. (Anmerkung: FC Singen I spielte damals in der II. Liga Süd)

Ein Wort an die Zuschauer

Ehrlich liebe Sportplatzbesucher, wir Alle sind nicht unfehlbar. Schiedsrichter und Fußballspieler sind keine Maschinen, sie sind Menschen wie Du. Verdamme sie nicht gleich, wenn sie einen Fehler machen, sondern hilf ihnen durch gutes Zureden das Gleichgewicht wieder zu erlangen.

Achte auch die Leistung des Gegners.

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