Tschammerpokal 1940 - VfB - SC Freiburg
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Auf dem Weg in die DFB-Hauptpokalrunde:
Nachdem sich der VfB und der Sportclub bei einer ersten Begegnung in Freiburg bereits torreich mit 6:6 unentschieden getrennt hatten, mußte nun das Wiederholungsspiel in Waldshut die Entscheidung über den Einzug in die DFB-Hauptpokalrunde bringen.
Der Alb-Bote berichtet:
VfB Waldshut - SC Freiburg 2:2 (1:2)
VfB Sieger im Losentscheid
Auch das Wiederholungsspiel sollte am gestrigen Sonntag auf Waldshuter Boden keine Entscheidung bringen. Nach einem hartnäckigen Kampfe trennten sich die beiden Mannschaften wieder unentschieden, sodaß das Los entscheiden musste, welche von beiden Mannschaften in die Schlussrunde einziehen kann. Das Glück stand bei dieser Losung auf Seiten des VfB Waldshut, sodaß der VfB am kommenden Sonntag in Waldshut den württembergischen Meister, die Stuttgarter Kickers, empfangen darf.
Es muß als eine besondere Leistung bezeichnet werden, dass es dem VfB gelungen ist, unter die letzten 64 Mannschaften von Großdeutschland einzutreten, die im diesjährigen Pokalwettbewerb verblieben sind. So darf auch das sonntägliche Spiel gegen den Sportclub Freiburg als ein Erfolg verbucht werden, musste doch der VfB auf die Mitwirkung von besten Kräften wie Waßmer, Weiler, Fichter und Schwarz verzichten, während die Freiburger mit Verstärkungen nach Waldshut kamen. Das Spiel wurde in flottem Tempo durchgeführt, wobei die Einheimischen in der ersten Hälfte mehr vom Spiel hatten und die weitaus größeren Torgelegenheiten herausspielten. Ausgezeichnete Leistungen des Freiburger Torhüters vereitelten aber die Führung. Mehr Glück stand auf der Gegenseite. Ein Eckball wurde zum ersten Gästetor im Direktschuß getreten. Im Anspiel schaffte sich der VfB-Sturm gut durch und Mittelstürmer Buri sorgte für den Ausgleich. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnte die VfB-Verteidigung den Ball nicht rechtzeitig aus dem Torkreis bringen und der Sportclub kam zum billigen und leicht vermeidbaren zweiten Tor. Halbzeit 2:1 für Freiburg.
Die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit standen ganz im Zeichen einer leichten Überlegenheit der VfB-Mannschaft. Ein Hände im Strafraum der Freiburger wurde unverständlicherweise nicht mit Elfmeter gegeben, ebenso einige aussichtsreiche Angriffe durch Fehlentscheidungen des Schiedsrichters unterbunden. Trotzdem gelang es wiederum Buri, mit einem schönen Schuß aus 15 Meter auszugleichen. Beide Mannschaften begannen nun mit ihren Kräften abzubauen. Freiburg hatte bis zum Schlusspfiff die größeren Reserven aufzuweisen, doch das entscheidende dritte Tor blieb den Gästen in ihrem letzten Ansturm versagt. Das Spiel wurde trotz des entscheidenden Charakters auf beiden Seiten anständig und ritterlich durchgeführt. Schiedsrichter Gerspach aus Schopfheim leitete sicher, obwohl das Waldshuter Publikum durch das Nichtgeben des Elfmeters und durch einige Fehlentscheidungen in Abseitsstellungen mit ihm nicht einig ging.
Als nach Spielschluß in der Mitte des Spielfeldes das Los gezogen wurde und sich für den VfB entschied, kannten die Freude und der Jubel der wieder einmal großen Zuschauerschar keine Grenzen. Mit Begeisterung wurde der Entscheid, am kommenden Sonntag in Waldshut die Stuttgarter Kickers spielen zu sehen, aufgenommen. Dem Freiburger Sportclub, der nunmehr durch das Los ausscheiden musste, darf gesagt werden, dass er ein tapferer und ritterlicher Gegner des VfB war. Fortuna war diesmal auf Seiten des VfB.