FC Tiengen - VfB Waldshut 1:1
Bei besten äußeren Bedinungen und einer fantastischen Kulisse war der VfB am Freitagabend zu Gast in der Nachbarstadt. Vor 1.150 zahlenen Zuschauern konnte das mit Spannung erwartete Spiel aber nicht halten, was sich die Fans beider Seiten davon versprochen hatten. Im Vorfeld gab es Interviews mit Veteranen des letzten überbezirklichen Derbys der beiden Teams der Doppelstadt vor gut 60 Jahren und die "Waldshuter Jungs" zogen VfB-Fahnen-schwenkend vom Bahnhof zum Stadion. Es war also angerichtet, wie man so schön sagt.
Ein neutraler Beobachter, der nichts von der Rivalität beider Clubs weiß, hätte das Spiel aber vermutlich mit dem Wort "langweilig" zusammengefasst. Für die Fans beider Lager galt das natürlich keineswegs und vor allem der Waldshuter Anhang machte mächtig Betrieb und feuerte das Gästeteam an. Über die 90 Minuten und darüber hinaus. Aber auch die nackten Zahlen sprechen für ein Spiel ohne viele Höhepunkte. Es gab zwei Tore und eine Torwartparade. Alle anderen teilweise vielversprechenden Aktionen verpufften ohne zählbaren Erfolg, mal knapp mal kläglich.
Die Gastgeber hatten in der ersten Hälfte mehr vom Spiel und die Mehrzahl der Offensivaktionen, aber Waldshuts Keeper Cihan Ceylan musste nicht eingreifen. In der 12. Minute verfehlte ein Abschluss das Waldshuter Gehäuse knapp, 20 Minuten später flogen Freund und Feind an einer gefährlichen Hereingabe vorbei. Kurz vor der Pause gelang es dem VfB dann weder eine diagonal geschlagene Flanke zu unterbinden, noch den Empfänger am Querpass zu hindern. So musste der Stürmer in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten und die Platzherren führten verdient mit 1:0.
In der zweiten Spielhälfte passierte auch nicht viel mehr, allerdings war es nun der VfB, der zumindest ein optisches Übergewicht hatte. Der erste Aufreger war ein klasse Freistoß von Erdal Kizilay, der mit einer ebenso guten Parade vom Tiengener Keeper gerade noch um den Pfosten gelenkt wurde. Die Einwechslung von Marko Mijatovic nach einer Stunde zahlte sich für den VfB gleich doppelt aus. Zum einen schien die Aufteilung, die Organisation der Mannschaft besser zu funktionieren und zum anderen war Mijatovic in der 72. Spielminute zur Stelle, als es der Tiengener Abwehr nicht gelang, den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. 1:1 Ausgleich.
Und dabei blieb es dann auch. Tiengen fuhr noch einen Konter, der VfB hatte noch zwei Abschlüsse, aber Torgefahr entstand keine mehr. Das Unentschieden entspricht dem Spielverlauf und am Ende konnten Gäste und Gastgeber mit dem Punkt leben. Der oben erwähnte neutrale Beobachter würde vermutlich sagen, dass dieses Spiel keinen Sieger verdient hatte.
Am kommenden Samstag wird der FC Zell zu Gast in der Schmittenau sein. Zell liegt zwar auf dem letzten Tabellenrang, aber einerseits zeigen die bisherigen Ergebnisse der Saison, dass hier jeder jeden schlagen kann und andererseits hatte der FC Zell in der Vergangenheit meist das bessere Ende für sich und gewann vier der letzten sechs Partien gegen den VfB. Allerdings könnte sich der VfB mit einem Heimsieg im Mittelfeld etablieren, das sollte Motivation genug sein. Spielbeginn ist bereits um 16:30 Uhr!