VfB Waldshut - FC Zell 4:0
Wenngleich der VfB die erste Offensivaktion für sich verbuchen konnte, schienen in den Anfangsminuten die Mahner recht zu behalten. Vier der letzten sechs Spiele gegen Zell hatte der VfB verloren und in dieser sehr ausgeglichenen Liga, bedeute der letzte Tabellenplatz der Gäste nicht mehr als eine Momentaufnahme. Und tatsächlich hatte nach Nexhdet Gusturanajs verdecktem Schuss, den der Gästekeeper erst spät sah, der FC Zell mehr vom Spiel.
Der VfB wirkte nervös und leistete sich viele Fehler bei den Zuspielen, wodurch Zell immer wieder die Möglichkeit bekam auf Angriff umzuschalten. Ein erstes Ausrufezeichen setzten die Gäste in der 11. Spielminute. Den strammen Distanzschuss konnte Waldshuts Torhüter Cihan Ceylan aber abwehren. Fünf Minuten später hatte er aber Glück. Bei einem Zeller Befreiungsschlag war die VfB-Abwehr nicht auf dem Posten und ließ einen Angreifer ungehindert zum Abschluss kommen. Der Ball rollte aber knapp am entfernten Pfosten vorbei.
Es dauerte fast 20 Minuten bis der VfB sich offensiv zurückmeldete. Das dafür umso eindrücklicher. Ein direkter Freistoß von Erdal Kizilay krachte an die Unterkante der Latte. Gusturanajs Versuch den Abpraller noch mit dem Kopf zu verwerten scheiterte zwar, allerdings schien diese Aktion den VfB wachzurütteln. Das Spiel war nach wie vor von Fehlpässen und falschen Entscheidungen geprägt, aber der VfB gewann jetzt mehr Zweikämpfe und stand hinten sicherer.
Das zahlte sich in der 27. Spielminute aus. Nach einem schönen Zuspiel von Marko Mijatovic schob Andrej Kapetanovic souverän zum 1:0 ein. Jetzt hatte der VfB die Oberhand aber es bedurfte des feinen Fußes von Marjan Jelec für einen weiteren Treffer. Ein Foul ein paar Meter außerhalb des Strafraumes bot ihm eine Gelegenheit, die er sich nicht entgehen ließ. Direkt zum 2:0 ins Netz.
2:0 kann ein trügerisches Ergebnis sein, ein Anschlusstreffer, der Gegner hat wieder Hoffnung und man selbst wird unsicher. Das beste Mittel gegen eine solche Entwicklung ist ein weiteres Tor. Das dürfte Gusturanaj aber vermutlich nicht durch den Kopf gegangen sein, als er einen Ball von Jelec aufgelegt bekam. Als er den Ball ins gegnerische Tor drosch, war vermutlich ein ganzes Stück Frust mit dabei. Egal, der VfB bejubelte in der 40. Spielminute das 3:0.
Damit war das Spiel zwar entschieden und der VfB hatte kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch die Chance aufs 4:0, als Stjepan Kovacevic zum Kopfball hocstieg, den Ball aber nicht optimal traf. Dennoch hatte man nicht den Eindruck, dass der VfB mit dem 3-Tore-Vorsprung an Souveränität gewann. Im Gegenteil, nach dem Seitenwechsel schlich sich beim einen oder anderen sogar der Schlendrian ein. Mit der Gewissheit gewonnen zu haben, ließ man stellenweise die Konsequenz in der Aktion und die Konzentration beim Spielaufbau vermissen.
Wie zum Beweis hatte Zell nach einer guten Stunde eine Chance auf den Anschlusstreffer. Praktisch ohne Störung durch die Platzherren konnten sich die Gäste durchkombinieren. Beim finalen Pass musste Ceylan dann Kopf und Kragen riskieren, um den Ball noch aus der Gefahrenzone zu bekommen. Das hätte nochmal spannend werden können, aber Zell konnte nichts Erwähnenswertes mehr nachlegen.
Stattdessen hatte der VfB in der 69. eine Doppelschance. Kovacevic zog ab, der Gästetorwart ließ den Ball nach vorne abprallen und Kizilay war mit dem Kopf zur Stelle, konnte die Kugel aber nicht mehr drücken. Fünf Minuten später setzte sich Kapetanovic über links durch flankte mustergültig in die Mitte wo Youngster Luca Schäfer keine Mühe hatte zum 4:0 einzunicken.
Schäfer hätte sogar noch nachlegen können, nur wenige Minuten später kam er freistehend zum Abschluss, schoss aber direkt auf den Keeper und es blieb beim 4:0. Ein deutliches Ergebnis, das aber in Ordnung geht, da die Gäste mit zwei Ausnahmen kaum gelungene Offensivaktionen auf den Platz brachten. Für den VfB waren das sehr wichtige drei Punkte. Wie oben schon erwähnt ist die Liga recht ausgeglichen. Der 8. Tabellenrang und 12 Punkte klingt OK, allerdings stünde man mit drei Punkten weniger vielleicht auf einem Abstiegsplatz.
Grund sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen hat unsere Erste also keineswegs. Gleichwohl kann am auch kommenden Samstag um 15:30 Uhr mit breiter Brust und gutem Selbstbewusstsein beim aktuellen Tabellenzweiten in Waldkirch antreten.