VfB Waldshut - SV Buch 4:5
In einem (in mehrfacher Hinsicht) aufregenden Spiel gingen die Gäste vom SV Buch gestern Abend als Sieger vom Platz. Ein glücklicher Sieg. Glücklich aber nur deshalb, weil das über weite Strecken wilde aber ausgeglichene Spiel am Ende durch einen Strafstoß in der Nachspielzeit entschieden wurde.
Der SV Buch war wohl der bislang stärkste Gegner, der in dieser Saison zu Gast in der Schmittenau war. Es entwickelte sich von Anfang ein offener Schlagabtausch und die vielen Zuschauer sahen sich einem permanenten Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Es hätte ein packendes Fußballfest sein können, aber das Verhalten einiger Teamveranwortlichen auf beiden Seiten brachte immer wieder Unruhe in die Partie. Unrühmlicher Höhepunkt waren dann noch zwei rote Karten gegen den VfB nach Spielende.
Der VfB legte los wie die Feuerwehr und hatte schon in den ersten fünf Minuten zwei Chancen durch Nexhdet Gusturanaj, aber in beiden Fällen war Buchs Keeper zur Stelle. In der achten Minute war er dann allerdings chancenlos. Nach einer perfekten Flanke von Patrik Braun erzielte Stjepan Kovacevic den Führungstreffer per Kopf.
Buch ließ sich durch den frühen Rückstand keineswegs bremsen und kam in der zehnten Spielminute ebenfalls in eine gute Abschlussposition. Der Schuss war letztendlich dann aber kein Problem für Waldshuts Schlussmann Beytullah Köroglu. Aber nur eine Minute später war auch er erstmals geschlagen. Buch kam nach einem Ballverlust des VfB bltzschnell über die rechte Seite vor das Waldshuter Tor und es stand 1:1.
Nach einer Viertelstunde jubelte dann wieder der VfB. Kovacevic steckte geschickt durch auf Marjan Jelec, dessen Flanke Gusturanaj mit dem Kopf zur erneuten VfB-Führung veredelte. Kurze Zeit später hatte Buch eine Doppelchance. Den ersten Schuss konnte Köroglu parieren, der Nachschuss verschwand im Nachthimmel.
Auf der anderen Seite hatte der VfB die Chance auf 3:1 zu erhöhen, scheiterte aber zweimal an Buchs Torsteher, der den zweiten Ball zur Ecke klären konnte. Aus dieser Ecke entstand dann jedoch keine weitere Chance für den VfB, sondern ein Konter der Gäste und der erneute Ausgleich (27. Spielminute). Und es war auch ein Konter, der zur erstmaligen Gästeführung führte.
Tim Birkenheier - früher selbst einige Zeit im Trikot des VfB unterwegs - sprintete seinem Bewacher davon und schob die Kugel ins lange Eck (31.). Dann wieder zurück auf die andere Seite, es dauerte nämlich nicht lange bis zum nächsten Gleichstand. Jelec tanzte in der 39. Spielminute zwei Abwehrspieler aus und brachte den Ball zum 3:3 im Bucher Tor unter.
Pause, Luft holen.
Der VfB kam etwas besser aus der Kabine und verbuchte die erste Chance der zweiten Hälfte. Gusturanaj nahm eine Flanke von Max Le direkt, verzog aber deutlich. In der 52. durfte sich Jelec dann seinen zweiten Treffer gutschreiben lassen. Sein Eckball fand im Getümmel am kurzen Pfosten den Weg in die Maschen zum 4:3. Und nur ein paar Minuten später hätte der VfB die Führung auf zwei Tore ausbauen können. Langer Einwurf von Le, Kovacevic verlängert mit dem Kopf und Luka Bartolovic verfehlt das Bucher Tor aus kurzer Distanz nur ganz knapp.
Schließlich dann die turbulente Schlussphase. Zunächst konnte Buch in der 83. Spielminute zum dritten Mal ausgleichen und als dann schon mehr oder minder alle Beteiligten von einem Unentschieden ausgingen, wertete der Schiedsrichter eine Faustabwehr des Waldshuter Keepers als Foulspiel und entschied auf Strafstoß in der Nachspielzeit. Buch verwandelte und gewann damit ein äußerst intensives, spannendes und im Wesentlichen faires Spiel.
Ja, der VfB gegen Buch, das sind immer heiße Duelle. Und ja, die Spieler trugen durch teilweise hartes Einsteigen und an anderer Stelle überflüssiges Schauspielern ihren Teil dazu bei, dass es hitzig wurde. Aber gerade in einer solchen Situation sollte von der Seitenlinie nicht angestachelt sondern beruhigt werden. Beim gestrigen Spiel haben sich beide Bänke nicht mit Ruhm bekleckert. Schade um das tolle Fußballspiel.