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VfB Waldshut - FC Wittlingen 4:3

Zum dritten Mal in Folge stellte unsere Erste die Nerven seiner Fans auf eine harte Probe. Nach der knappen Niederlage gegen den SV Buch und dem knappen Sieg in Binzen, machte es das Team von Danijel Kovacevic auch gegen Wittlingen spannend. Sehr spannend. Nervenaufreibend spannend.

Dabei gelang es dem VfB anfangs das Spiel zu kontrollieren und die Gäste aus Wittlingen immer wieder so unter Druck zu setzen, dass einerseits eigene Chance daraus resultierten und Wittlingen andererseits nur wenig offensive Aktionen starten konnte.

Die erste nennenswerte Aktion war allerdings eine negative aus Waldshuter Sicht. Stjepan Kovacevic musste schon nach drei Minuten verletzt vom Platz und wurde durch Luka Bartolovic ersetzt, der dann auch gleich ein erstes Ausrufezeichen setzte. Sein Distanzschuss verpasste das Gästetor aber um zwei Meter. Kurze Zeit später legte Nehdet Gusturanaj für Marjan Jelec auf, dessen strammer und platzierter Schuss aber abgeblockt wurde.

Nach gut zehn Minuten kamen die Gäste zu einem ersten Abschluss durch einen Freistoß, der allerdings zur Ecke abgefälscht wurde. Praktisch im Gegenzug versuchte sich Max Lee an einem Distanzschuss, konnte damit den Wittlinger Schlussmann aber nicht in Verlegenheit bringen. In der 23. Spielminute hatte Jelec dann mehr Erfolg. Nach einem Einwurf hatte Bartolovic aufgelegt und Jelec vollendete zum 1:0 ins lange Eck.

Es hätte nicht viel gefehlt und der VfB hätte zwei Minuten später wieder Grund zu jubeln gehabt. Nach einem starken Ballgewinn im Mittelfeld durch Erdal Kizilay startete Patrik Braun auf der linken Außenbahn durch und schlug aus dem Lauf eine Flanke vor das Tor wo Marco Mijatovic zur Stelle war. Sein Kopfball ging aber knapp über die Latte ins Toraus.

Nach einer guten halben Stunde startete der VfB nach einem Wittlinger Eckball einen Konter. Gusturanaj spielte seinen Gegenspieler aus, legte auf für Kizilay, dessen Schuss der Gästetorhüter aber parieren konnte. In Spielminute 39 landete der Ball dann aber doch endlich in den Maschen. Gusturanaj kam im Wittlinger Strafraum zu Fall und verwandelte den folgenden Strafstoß gewohnt souverän zum 2:0. Mit diesem Ergebnis ging es dann in die Pause.

Die Gäste hatten sich offensichtlich für die zweite Spielhälfte einiges vorgenommen und kamen voller Energie aus der Kabine. Gleichzeitig hatte man beim VfB den Eindruck, als sei sich die Mannschaft schon zu sicher. Wittlingen hatte nun mehr vom Spiel, profitierte mehrfach von leichten Fehlern der Platzherren und bekam dann auch noch zusätzlichen Rückenwind durch einen verwandelten Strafstoß. Damit stand es in der 50. Spielminute nur noch 2:1.

Und nach einer Stunde hatte Wittlingen den Rückstand dann aufgeholt. Nach einem Freistoß bei dem der Ball lange in der Luft war, kam ein Wittlinger Angreifer unbedrängt zum Kopfball und erzielte den Ausgleich (61.). Doch der VfB hatte eine Antwort parat. Gusturanaj drang von rechts in den Wittlinger Strafraum ein und brachte im Fallen den Ball scharf nach innen, wo Bartolovic den Ball ins Tor lenkte. 3:2 für den VfB.

Statt nun aber die Führung zu verwalten, leistete sich der VfB immer wieder Ballverluste wodurch die Gäste auch immer wieder offensiv aktiv werden konnten. Hinzu kam dann noch ein Platzverweis gegen den VfB. Gusturanaj ließ sich im Frust über eine vermeintliche falsche Ausballentscheidung zu einem "Hey Schiri" hinreißen und erhielt dafür die zweite Gelbe und damit die Gelb-Rote Karte.

Das gab Wittlingen nun alle Trümpfe in die Hand und die Gäste hatten schon kurz nach dem Platzverweis Erfolg. Einer der erwähnten Ballverluste führte zum Konter und es stand wieder unentschieden (3:3, 77. Spielminute). Noch eine Viertelstunde zu gehen, mit einem Mann mehr. Wittlingen machte nun mächtig Druck, kamen aber selten gefährlich vor das Gehäuse von Cihan Ceylan. Während auf der anderen Seite Bora Kaylon eine Flanke von Jelec direkt nahm und das Wittlinger Tor nur um Zentimeter verfehlte.

In der 82. Spielminute brachte Trainer Kovacevic auf Waldshuter Seite Ibni Jusufi ins Spiel, der erst während der zweiten Halbzeit in Waldshut ankam, weil er zuvor noch die VfB-Junioren beim Auswärtsspiel in Binzen betreut hatte. Und eben jener Ibni Jusufi war es, der den Schlusspunkt dieser aufregenden Bezirksligabegegnung vorbereitete. Zum Ende der Nachspielzeit wurde er mit dem Rücken zum gegenrischen Tor stehend einige Meter vor dem Strafraum ungeschickt angegangen, weshalb der Schiedsrichter auf Freistoß für den VfB entschied.

Marjan Jelec legte sich die Kugel zurecht, wartete auf die Freigabe des Unparteiischen, holte nochmals tief Luft und verwandelte den Freistoß in der buchstäblich letzten Sekunde des Spiels zum Sieg des VfB. Fast ein Spiegelbild zum Spiel gegen Buch, nur dieses Mal mit dem besseren Ende für die Platzherren.

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Wer reglmäßig die Berichte zu den Spielen unserer Ersten hier auf der VfB-Website liest, wird wissen, dass die Schiedsrichter und ihre Entscheidungen nur sehr selten Erwähnung finden. Das ist gut so, je weniger ein Schiedsrichter im Brennpunkt steht, desto fairer ist das Spiel oder desto besser hat er das Spiel im Griff. Darüber hinaus werde ich auch nicht müde zu betonen, dass Schiedsrichter auch bei krassen Fehlentscheidungen oft nicht die schlechtesten Akteure auf dem Platz sind.

Die Gelb-Rote-Karte, die Adrian Rützler in der 70. Spielminute gegen Nexhdet Gusturanaj verhängte, ist aber Anlass doch einmal etwas zu diesem Thema zu schreiben. Dabei möchte ich betonen, dass es hierbei nicht um das viel zitierte Fingerspitzengefühl geht, das man in solchen Situationen gerne einfordert. Fingerspitzengefühl bedarf es eher in hitzigen Spielen, wo der Spielleiter die Mannschaften, deren Betreuerstab und/oder die Zuschauer durch geschickte Entscheidungen beruhigen oder zumindest eine weitere Eskalation verhindern kann.

Trotz der Bedeutung des Spiels, war die Begegnung zwischen Waldshut und Wittlingen aber weder hektisch noch besonders hitzig oder gar giftig. Es war also kein Fingerspitzengefühl gefragt. Es geht vielmehr um die Bewertung und Bestrafung von Vergehen im Verhältnis zueinander.  In der zweiten Spielhälfte sprang ein Gästespieler beim Versuch den Ball zu gewinnen Max Lee von hinten in die Beine, erwischte dabei aber nur den Waldshuter und verfehlte den Ball.

Adrian Rützler entschied in dieser Situation, dass eine rote Karte eine zu harte Strafe für dieses Vergehen sei. War dann aber der Ansicht, dass ein "Hey Schiri" in einem keineswegs agressiven und insgesamt ruhigen Spiel (was die Kommentare der Spieler angeht) mit einem Platzverweis geandet werden müsse.

Tatsachenentscheide und Dank des Last-Minute-Tores für den VfB auch nicht spielentscheidend. Dennoch zumindest ein Plädoyer dafür, den Schiedsrichtern vielleicht doch noch weitere Sanktionen an die Hand zu geben. Zeitstrafen zum Beispiel.

 

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