Saisonverlauf 1972/73
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Meisterschaftsentscheidung in der allerletzten Spielminute der Saison
Mit einem für VfB-Spieler eher untypischen außerordentlichen Trainingsfleiß hatte man sich gründlich auf die Saison vorbereitet. Eine Mischung aus jungen hungrigen, talentierten und älteren routinierten Spielern, die es noch einmal wissen wollten, hatten nur ein Ziel, nämlich ganz oben in der Tabelle mitzumischen und den Wiederaufstieg anzustreben.
Mit Michael Rösch für die Abwehr und Herbert Frommherz als Linksaußen waren vom Nachbarn FC Tiengen zwei weitere junge Spieler zur Mannschaft gestoßen. Hinzu kam die Rückkehr eines nochmals hochmotivierten Karl Maulbetsch.
Doch nach dem 7. Spieltag dann ein ernüchternder Blick auf die Tabelle:
Der VfB sieglos und Tabellenletzter! Ein klassischer Fehlstart also. Aber die selbstgesetzten Ziele wollte man trotzdem nicht revidieren. Die Mannschaft war für diese Spielklasse personell einfach auf allen Posten ausgeglichen und stark besetzt und zu mehr befähigt. Und wie sich zeigen sollte, stimmte diesmal auch der Zusammenhalt und die Moral der Truppe.
Dabei hatte man schon gleich nach Saisonbeginn den bisherigen etatmäßigen Mittelstürmer Bruno Eckert sowie im weiteren Saisonverlauf mit Hans Göppert (Libero) und Günter Teutsch (Rechtsaußen) bewährte Kräfte zu ersetzen.
Die Mannschaft startete zu einer furiosen Aufholjagd. Sieben Siege in Folge sowie ein Unentschieden führten auf Platz 6 zur Winterpause (18:12 Punkte). Auch der Tabellenführer FC Kandern, am 15. Spieltag in der Schmittenau zu Gast, konnte den Siegeszug des VfB nicht stoppen und unterlag mit 3:1.
> Spielbericht VFB - FC Kandern <
Auch die Winterpause hatte den VfB nicht aus dem Tritt gebracht und die niederlagenfreie Erfolgsserie hielt an. Die Mannschaft wurde außerdem durch Volker Hezel (Tor) und Bruno Maier verstärkt, die den Weg vom Amateurligisten FC Säckingen zurück zum VfB gefunden hatten.
Nach dem 18. Spieltag titelte der Alb-Bote:
> Spielbericht SV Murg - VfB <
und nach dem 23. Spieltag erstmals:
Durch ein verlorenes Heimspiel gegen den FC Griessen (1:2) sowie die nachfolgend ebenso unerwartete 0:2-Auswärtsniederlage beim FC Schönau gab der VfB die Tabellenführung jedoch wieder an den FC Kandern ab. Erinnerungen wurden wach - würden die Aufstiegsambitionen des VfB wie schon in der Saison 1969/70 im Schlussspurt erneut am FC Kandern scheitern?
Eine überzeugende Antwort gab der VfB zunächst am Folgespieltag gegen Murg
> Spielbericht VfB - SV Murg <
sowie am vorletzten Spieltag gegen den SV Wyhlen
> Spielbericht VfB - SV Wyhlen <
Die Entscheidung musste am letzten Spieltag fallen. Der VfB, zwischenzeitlich wieder mit einem Einpunktevorsprung auf seinen Konkurrenten, reiste zum FC Erzingen, der abgeschlagen als Tabellenletzter längst als Absteiger feststand. Also ein leichtes Spiel für den VfB?! Doch diese Rechnung war ohne den FC Erzingen gemacht. Mit allen Kräften, geradezu bis zum sprichwörtlichen Umfallen war dieser bemüht, dem VfB die Meisterschaft zu verwehren. Und erst in tatsächlich allerletzter Spielminute der Saison sollte die Meisterschaftsentscheidung fallen:
> zu Spielbericht und Bildern FC Erzingen - VfB <
Nun, 13 Jahre nach dem Abstieg in der Saison 1959/60 war das immer wieder erfolglos angestrebte Vereinsziel eines Wiederaufstieges in die 2. Amateurliga endlich geschafft. Der große Erfolg einer Mannschaft, die im Vergleich zu den Vorjahren zu einer wesentlich zielstrebigeren Spielweise gefunden und trotz großer Startschwierigkeiten mit viel Einsatzfreude eine ganze Spielrunde einmal durchgängig sehr zielorientiert absolvierte.
Für diesen Erfolg stehen folgende Spieler, die in dieser Saison zum Einsatz kamen:
die Torhüter Volker Hezel und Robert Westermann sowie die Feldspieler Christoph Berger, Jens Döbele, Manfred Ebner, Bruno Eckert, Helmut Ertel, Rüdiger Fink, Herbert Frommherz, Hans Göppert, Rudi Haas, Günther Knobloch, Bruno Maier, Karl Maulbetsch, Wolfgang Mülhaupt, Otto Mutter, Michael Rösch, Günter Teutsch, Dietmar Wieland, Reinhard Zuber.
Trainer: Harry Schröder
Spielberichte zur Saison 1972/73: