VfB - SG Mettingen-Krenkingen 3:0
Letzte Woche hatte ich an dieser Stelle behauptet, das 5:1 in Weilheim vermittelt einen falschen Eindruck vom Spielverlauf. Und diese Woche erzähle ich das Gleiche über unseren 3:0-Erfolg gegen die SG Mettingen-Krenkingen. Das 3:0 hört sich klar und deutlich an und in der Tabelle stehen nun drei Punkte und drei Tore mehr für uns zu Buche. Aber das ist eben nur die eine Seite der Geschichte.
Aus den nackten Zahlen geht nämlich nicht hervor, dass wir bereits nach einer Viertelstunde 0:2 hätten hinten liegen müssen. Wenn die Gäste etwas mehr Glück im Abschluss gehabt hätten. Und wenn VfB-Torhüter Gabriel Topka nicht einen Sahnetag erwischt hätte. Mettingen-Krenkingen legte los wie die Feuerwehr und überrollte den VfB einfach. Die SG war schneller, passsicherer, hinten stabiler und vorne gefährlicher als der VfB.
Aus der Überlegenheit ergaben sich auch Torchancen und wie erwähnt hätten zwei davon einfach rein müssen und auch mit Vereinsbrille wage ich zu bezweifeln, dass wir das an diesem Abend noch hätten korrigieren können. Wir werden es nicht erfahren. Unter anderem auch deshalb, weil es dem VfB nach und nach gelang selbst etwas mehr Linie ins Spiel zu bringen. Es dauerte trotzdem bis zur 23. Minute bis der erste ansatzweise gefährliche Schuss auf das Gästetor abgefeuert wurde. Ansatzweise, wie gesagt.
Dennoch schien dieser erste zaghafte Versuch eine Art Weckruf gewesen zu sein. Der VfB wurde stärker, erarbeitete sich Spielanteile zurück und konnte mehrfach für Alarm im gegenerischen Strafraum sorgen. In diese Phase rettete das Aluminium gleich drei Mal für die Gäste. Dennoch ließ Mettingen-Krenkingen nicht nach und sorgte immer wieder würde vielversprechende Vorstöße. Es war fast schon soetwas wie der offene Schlagabtausch, von dem man immer spricht.
Eine andere gern verwendete Floskel ist der psychologisch wichtige Moment. Ein Beispiel dafür wäre ein Torerfolg kurz vor der Halbzeit, obwohl der Gegner streckenweise klar überlegen war und bereits deutlich hätte in Führung liegen müssen. Das wäre in der Pause ein Glückserlebnis für die einen, der für neuen Mut und neue Kraft sorgt. Und das wäre ein Dämpfer für die anderen, die doch eigentlich alles gut gemacht haben und sich nun in der Pause ersteinmal berappeln müssen.
In der 43. Minute passierte genau das. Vassilios Dimitriadis bedient Shqiprim Kertoku mit einem klasse Pass. Kertoku sucht sofort den Torerfolg, der Gästetorhüter pariert sehr gut und Tim Birkenheier staubt ab zum 1:0. Ein Paradebeispiel für den psychologisch wichtigen Moment und in der Halbzeotpause schien Trainer Nils Mühlenweg diesen Moment optimal verwendet zu haben. Nach dem Seitenwechsel kam der VfB nämlich deutlich besser ins Spiel und konnte sich phasenweise auch eine Überlegenheit erspielen.
Zwar stand man nun auch hinten stabiler, aber Mettingen-Krenkingen gab sich keineswegs geschlagen. Immer wieder geriet das Waldshuter Tor unter Druck. Und es war offensichtlich, dass es nochmal ganz heiß werden würde, sollte den Gästen der Ausgleich gelingen. In der 58. war es dann fast soweit. Mit einer Dreifachparade verhinderte Topka das 1:1. Und es passt in die Geschichte des Spiels, dass nur zwei Minuten später Birkenheier seinen zweiten Treffer erzielt. Nach einer Ecke stand er am langen Pfosten parat und versenkte den Ball.
Es ging munter hin und her, Waldshut suchte die Entscheidung, Mettingen-Krenkingen versuchte alles um den Anschlusstreffer zu erzielen. In der 67. bekamen die Gäste dann einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen. Aber auch dieses Mal war Topka zur Stelle und parierte den hochgefährlichen Ball. Und es kam noch schlimmer für die Gäste. Ein Schuss trifft einen Waldshuter Abwehrspieler aus sehr kurzer Distanz am Arm, worauf der Schiedsrichter auf den Punkt zeigt. Doch Mettingen-Krenkingen konnte sich auch in der 85. Minute nicht für die starke Leistung belohnen. Der Ball ging deutlich über das Tor.
In der Nachspielzeit legte dann Dimitriadis noch nach, erzielte das 3:0 und damit den Endstand. Die Gäste waren der erwartet starke Gegner und haben sehr viel investiert. Sie hätten in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Und sie hatten im Verlaufe des Spiels noch gute Chancen, nicht zuletzt den Strafstoß, ließen jedoch alle ungenutzt. Wie einleitend schon erwähnt: Ein vermeintlich klares Ergebnis gibt nicht immer den Spielverlauf wieder. Aber in der Tabelle stehen nun drei Punkte und drei Tore mehr für den VfB.
Quelle Fotos: Wurden freundlicherweise bereitgestellt von Leopold Achilles - Vielen Dank!