SV Murg -VfB Waldshut 3:4
Ein Elfmeter hätte noch gefehlt, dann wäre wirklich alles drin gewesen in diesem Spiel. Aber auch so bekamen die Zuschauer eine Menge zu sehen. Tore, Karten, Dramatik, Fairplay und schließlich einen glücklichen Sieg des VfB durch einen Treffer in der letzten Minute. Das hat die Trainer zwar Nerven gekostet, aber auf dem Papier steht der vierte Sieg in Folge und die Tatsache, dass der VfB als einzige Mannschaft noch ungeschlagen ist.
Das Spiel ging für den VfB recht verheißungsvoll los. In der zweiten Spielminute wird Vassilios Dimitriadis von Shqiprim Kertoku bedient, jagt den Ball aber knapp über das Tor. Drei Minuten später setzt sich Kevin Mücke gut durch und legt quer auf Kertokou, der aber ebenfalls das Tor verfehlt. Ohne dass die Gastgeber sich auch nur einmal gefährlich dem Waldshuter Tor genähert hätten, stand es in der sechsten Minute dann plötzlich 0:1. Unglücksrabe Damian Granacher spielte einen ungenauen Rückpass und erwischte Tobias Elbing im Waldshuter Tor auf dem falschen Fuß.
Der VfB musste danach erstmal leer schlucken, kam dann aber mit Wucht zurück. Ein Traumpass von Hannes Linke auf Dimitriadis und der versenkte die Kugel aus spitzem Winkel (1:1, 16. Minute). Nur drei Minuten später setzte A-Junioren-Spieler Harun Zengin Kevin Mücke ein, der zur Führung für den VfB abschloss. Leider gelang es dem VfB aber wieder nicht, die Spielkontrolle zu behalten. In der 37. Minute spielten die Platzherren die unsortierte Hintermannschaft des VfB gekonnt aus und erzielten den Ausgleich.
Dann war der VfB wieder an der Reihe, Dimitriadis schickte Kertoku steil, der behauptete sich gegen den Murger Verteidiger und erzielte die erneute Führung für den VfB (40.). So ging es mit einer knappen Führung in die Pause, die aber offensichtlich den Gastgebern besser getan hat als dem VfB. Die Murger setzen die Gäste in der zweiten Halbzeit immer wieder unter Druck und erarbeiteten sich viele gute Tormöglichkeiten, die allerdings mit Glück und Aluminium nicht in Zählbares verwandelt werden konnten.
Es war schließlich eine Standardsituation, die Murg den verdienten Ausgleich bescherte. Dieser Ausgleichstreffer in der 65. Minute war dann der Auftakt zu einer dramatischen Schlussphase. Murg dominierte, der VfB brachte kaum noch vernünftige Aktionen zustande, konnte das Unentschieden aber noch halten. In der 84. Spielminute versuchte Dennis Schlegel einen verlorenen Ball zurückzuerobern und grätschte dabei gelbwürdig in den Gegenspieler. Da er bereits gelb-vorbelastet war wurde er vom Platz geschickt und der VfB musste irgendwie die Restspielzeit gegen einen überlegenen Gegner überstehen.
Dann eine der wichtigsten Szenen im Spiel. Bei einem Zweikampf an der eigenen Torlinie, spitzt David Mollmann den Ball zur Ecke ins Toraus. Zur Überraschung aller entschied der Schiedsrichter aber auf Abstoß, was bei den Murger Spielern und Zuschauern berechtigte Proteste hervorrief. Beim Stand von 3:3 kurz vor Spielende und in Unterzahl bestätigte Mollmann auf Nachfrage des Schiedsrichters aber den Eckball und zeigte damit in einer sehr engen Situation vorbildliches Fairplay. Hut ab David, das hätte nicht jeder getan.
Der Eckball brachte aber nichts ein und Murg warf nun alles nach vorne, während der VfB trotz Unterzahl noch die eine oder andere Offensivaktion versuchte. Eine davon wurde in der Schlussminute durch ein Foul gebremst, worauf sich Vesel Alidemaj den Ball zurecht legte. Sein gefühlvoller Heber fand Oliver Rathjen, der den Ball mit dem Kopf über den Murger Keeper ins Tor beförderte. Das hätte man nicht dramatischer erfinden können. Die Nachspielzeit überstand der VfB dann noch und sicherte sich damit drei wichtige Punkte.