VfB Waldshut - SV Herten 1:0
Nach zwei guten Auftritten gegen Wehr und Wittlingen wollte der VfB auch gegen Herten entschlossen auftreten und weitere Punkte im Kampf gegen den Abstieg holen. Das ist gelungen. Der knappe aber verdiente Sieg brachte den zweiten Dreier des Jahres.
Das Team von Nils Mühlenweg ließ vom Anpfiff weg keinen Zweifel daran, dass man auf Sieg spielte. Mit hohem läuferischen und kämpferischem Aufwand setzten die Waldshuter die Gäste in den ersten 25 Minuten massiv unter Druck. Das starke Pressingspiel verhinderte, dass die Gäste, die zuletzt immerhin Wittlingen zu Hause mit 0:2 besiegt hatten, ein geordnetes Aufbauspiel auf den Platz brachten.
Allerdings konnte der VfB daraus nur wenig Kaptial schlagen. Lediglich einmal in der Anfangsphase ergab sich eine gute Gelegenheit, die aber nicht genutzt werden konnte. Nach einer etwa einer halben Stunde hatte sich Herten etwas besser auf das Waldshuter Spiel eingestellt und konnte den Ball längere Zeit behaupten. Eine zwingende Offensivaktion ergab sich dadurch aber nicht.
In der letzten Aktion vor der Halbzeit hätte es dann doch fast gereicht für den Führungstreffer der Platzherren. Nach einer guten Hereingabe von Shqiprim Kertoku stieg Vassilios Dimitriadis hoch und erwischte den Ball perfekt. Nur ein ganz starker Reflex des Gästekeepers verhinderte in dieser Situation das 1:0. In der anschließenden Ecke gab es dann noch eine Einschusschance, im Gestochere im Fünfmeterraum landete der Ball dann aber beim Keeper und es ging mit einem 0:0 in die Pause.
Die zweite Halbzeit drohte zur nervlichen Zerreißprobe für die Waldshuter zu werden. Es war offensichtlich, dass Herten nicht per Zufall gegen Wittlingen gewonnen hatte und obwohl der VfB auch nach dem Seitenwechsel die Oberhand behielt, hatte man immer den Eindruck, dass Herten ein Fehler des VfB reichen würde. Ein bisschen Entspannung entstand durch die Direktabnahme von Dimitriadis in der 52. Spielminute, die das Tor aber knapp verfehlte.
In der 58. Spielminute hatte Celihan Karacan eine Kopfballchance, die aber ebenfalls nicht genutzt wurde und so wurde die Anspannung immer größer. In der 63. Minute klappte es dann aber doch noch. Dimitriadis leitete ein Anspiel direkt weiter und überloppte den Hertener Verteidiger. Patrick Braun war zur Stelle und vollendete zum verdienten 1:0. Aber noch war über eine halbe Stunde zu spielen.
Diese halbe Stunde wäre dann für Psychologen eine interessante Fallstudie gewesen. Der VfB hatte, über das ganze Spiel gesehen, mehr Spielanteile, mehr Torchancen und führte 1:0 und dennoch hatte man den Eindruck, es könnte doch noch knapp werden. Das wäre nachvollziehbar gewesen, hätte Herten nochmals den Turbo gezündet, den VfB hinten eingeschnürt und eine Torchance nach der anderen vergeben. Dem war aber nicht so.
Tatsächlich hatten die Gäste über 95 Minuten keine gefährliche Torchance. Die Bälle flogen entweder deutlich am Tor vorbei oder wurden von Waldshuts Keeper Cihan Ceylan abgeräumt. Dennoch waren auch die fünf Minuten Nachspielzeit, die der Schiedsrichter wegen vieler Verletzungsunterbrechungen spielen ließ, eine Folter für die VfB-Anhänger.
Am Ende stand eine wiederum stabile Leistung und drei ganz wichtige Punkte. Leichter wird es allerdings nicht, denn schon am kommenden Samstag kommt Lörrach-Brombach 2 in die Schmittenau. Eine Mannschaft, bei der es zuletzt auch nicht sonderlich gut lief und die nun beim VfB unbedingt wieder in die richtige Spur kommen will. Aber grundsätzlich spielt es keine Rolle wer der Gegner ist, um aus dem Tabellenkeller zu kommen, muss in jedem Spiel auf Sieg gespielt werden.