VfB Waldshut - FC Wittlingen 2:1
Im Vergleich zu den ersten beiden Partien hatte der VfB bereits gegen Wehr eine aufsteigende Tendenz gezeigt. Man durfte vor dem Spiel gegen die favorisierten Wittlinger also davon ausgehen, dass man sich nicht wie gegen Zell abschießen lassen würde. Bei entsprechender Leistung sollte ein Punkt möglich sein. Dass es am Ende derer drei sein und das knappe Ergebnis den Spielverlauf nur ungenügend wiedergeben würde, damit konnte man nicht unbedingt rechnen. Aber es kommt eben nicht immer wie man denkt.
Dass der VfB verdient gegen Wittlingen gewonnen hat, dürfte auf zwei Faktoren zurückzuführen sein. Eine hochmotivierte Waldshuter Mannschaft und ein Gast, der vermutlich den Gegner auf die leichte Schulter genommen hat. Das Team von Nils Mühlenweg zeigte das mit Abstand beste Pflichtspiel der Saison, trat mannschaftlich geschlossen auf und war über 80 Minuten mit viel Tempo unterwegs.
Das konsequente und schnelle Pressing einerseits und eine sehr stabile Defensive andererseits stellte Wittlingen vor große Probleme. Nur selten gelang es den Gästen kontrolliert aufzubauen. Stattdessen wurden die Aufbauspieler so unter Druck gesetzt, dass sie sich häufig nur mit langen Bällen zu helfen wussten, die dann entweder von der Waldshuter Hintermannschaft entschärft wurden oder gar nicht erst in die Nähe der eigenen Stürmer kamen.
Dadurch entstand auch nur sehr wenig echte Torgefahr im Waldshuter Strafraum, während der VfB durchaus das eine oder andere Mal vielversprechende Offensivaktionen hatte. Es dauerte aber bis zur 40. Spielminute bis der VfB den Ball im Wittlinger Tor untergebracht hat. Dennis Brzeski setzte sich auf der rechten Seite durch und passte auf Shqipri Kertoku, dessen Schuss abgewehrt wurde. Der Ball gelangte auf der linken Seite zu Vlad Botis aber auch dessen Schuss wurde abgewehrt. Aber Kertoku war zur Stelle und erzielte den Führungstreffer für den VfB.
Wer nach der Pause damit gerechnet hatte, dass Wittlingen mit neuem Elan den Spieß umdrehen würde, lag falsch. Der Spielverlauf änderte sich nicht. Der VfB presste, konterte und kämpfte und der Gast fand kein Gegenmittel. Hin und wieder blitze zwar auf, dass Wittlingen schnell und passsicher nach vorne spielen kann, aber die wenigen guten Aktionen wurden nicht konsequent zu Ende gespielt.
Einer der erwähnten Waldshuter Konter führte dann zum 2:0. Dieses Mal nahm Eppler Fahrt auf. Trotz mehrer Wittlinger Versuche ihm den Ball abzuknöpfen setzte er sich durch und spitzelte denn Ball dann durch zu Giuseppe Ferraro, der mit einem perfekten Pass das 2:0 auflegte. Kertoku war wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort und vollendete mit einem präzisen Flachschuss (61.).
Der VfB tat gut daran trotz der Führung nicht nachzulassen und hatte eine Viertelstunde vor Schluss sogar die Chance auf 3:0 zu erhöhen. Ferraro wurde im Wittlinger Strafraum gefoult, Kertokus Strafstoß wurde vom Gästekeeper aber gehalten. Bedauerlich für den VfB: Nur wenige Minuten später hätte der ansonsten gut leitende Schiedsrichter dem VfB einen weiteren Strafstoß zusprechen müssen, als ein Wittlinger Kertoku die Beine wegzog.
In der Schlussphase schienen die Kräfte beim VfB etwas nachzulassen und Wittlingen versuchte, sich gegen die Niederlage zu stemmen. In der Nachspielzeit fiel dann zwar noch der Anschlusstreffer, es blieb aber letztendlich beim verdienten Sieg für den VfB.
Am kommenden Samstag geht es nun zum Aufsteigerduell nach Herten (16:00 Uhr). Wenn der VfB an die Leistungen gegen Wehr und Wittlingen anknüpfen kann, sollte auch bei diesem Spiel mindestens ein Punkt drin sein. Aber jedes Spiel ist anders und Wittlingen hat gezeigt, wie gefährlich es ist einen Gegner zu unterschätzen und wie schwierig den Schalter im Kopf wieder umzulegen, wenn sich der Gegner als stärker erweist als erwartet.