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1. Mannschaft 2016/17

VfB Waldshut - SV Weil II 3:2

In einem guten Bezirksligaspiel besiegte der VfB gestern die Reserve aus Weil am Ende zwar glücklich, aber dennoch hochverdient mit 3:2.

Das frühe Führungstor der Gastgeber konnten die Gäste nicht nur wenige Minuten später ausgleichen sondern kurz vor der Pause sogar noch in Führung gehen. Fast mit dem Pausenpfiff gelang dem VfB seinerseits der Ausgleichstreffer. Erst in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte gelang der Siegtreffer für den VfB.

So hätte man das gestrige Spiel zusammenfassen können, wäre es ein normales Spiel zu einem beliebigen Zeitpunkt der Saison gewesen. War es aber nicht. Es war Spiel eins nach dem erneuten Trainerwechsel beim VfB und es ging gegen den Tabellenführer. Und zwar als Abstiegskandidat. Deshalb bedarf es einer etwas ausführlicheren Schilderung der Ereignisse.

Abstiegskampf, Unruhe, Unzufriedenheit und zweiter Trainerwechsel. Als Gegner den Tabellenführer auf einem großen Rasenplatz, der durch den leichten Regen auch noch glitschig war. All diesen schlechten Omen zum Trotz zeigte unsere Erste gestern die bislang beste Leistung der Saison. Dabei hatte der neu verpflichtete Trainer Nils Mühlenweg gerade mal eine Trainingseinheit zur Verfügung, um mit der Mannschaft zu arbeiten. Zu wenig Zeit um etwaige Defizite bei Fitness und Spielkultur angehen zu können. Aber darum ging es auch gar nicht. Es war der viel zitierte Ruck, der durch die Mannschaft hätte gehen sollen.

Und es ruckte gewaltig. Die treuen Fans, die in dieser Saison schon mehrfach ihre Leidensfähigkeit unter Beweis gestellt hatten, trauten ihren Augen kaum. Im Wesentlichen standen die gleichen Leute auf dem Platz, aber eine ganz andere Mannschaft. Was der VfB zeigte, wirkte zu keinem Zeitpunkt verkrampft oder bemüht. Gerade so, als hätte man die Handbremse gelöst. Dass die Mannschaft mehr Potential hat, als sie bislang abgerufen hat, war klar. Mit welch einer Selbstverständlichkeit gestern aber gespielt, gelaufen und gekämpft wurde, ist doch überraschend.

Vier Schlüsselszenen bereiteten den Weg zum Sieg in einem Duell auf Augenhöhe. Unbeteiligte hätten nicht gewusst, wer in diesem schnellen und spannenden Spiel der Tabellenführer und wer der Abstiegskandidat war. Die erste dieser Szenen war der Führungstreffer des VfB. Saban Ljimani nahm in der vierten Minute einen Pass mit links hoch und versenkte ihn mit rechts aus halblinker Position über den Weiler Torhüter ins lange Eck. Ein tolles Tor zur 1:0-Führung, das der Mannschaft nochmals einen Kick gab.

Drei Minuten später lenkte der Waldshuter Torwart Lennart Nickel einen Eckball bei der Faustabwehr unglücklich ins eigene Netz, wodurch Weil eher überraschend zum Ausgleich kamen. Aber die Waldshuter steckten den Rückschlag weg und zeigten weiterhin eine gute Leistung mit vielen Offensivaktionen. Mehrere Möglichkeiten zur erneuten Führung blieben aber ungenutzt. In der 39. Minute nutzten dafür die Gäste eine Unachtsamkeit der Waldshuter und erzielten mit ihrer ersten echten Torchance den Führungstreffer zum 1:2.

Erstaunlicherweise schien aber sogar der Rückstand unsere Mannschaft nicht zu schocken. Der VfB blieb dran und wurde unmittelbar vor der Pause belohnt. Fabian Eppler wuselte durch den gegnerischen Strafraum und musste von zwei Gegenspielern förmlich niedergerungen werden. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt und Vassilios Dimitriadis verwandelte sicher zum 2:2 (44.). Der Ausgleich gerade noch vor der Pause war sicher die zweite Schlüsselszene des Spiels. Damit musste man nach der Pause nicht einem Rückstand hinterherlaufen.

Typischerweise durfte man nach dem Seitenwechsel erwarten, dass die Gäste nochmal einen drauflegen würden und der VfB eventuell dem hohen Tempo der ersten 45 Minuten Tribut würden zollen müssen. Beides geschah nur in geringem Maße, Weil kam zwar besser ins Spiel und hatte nun auch mehr Offensivaktionen, der VfB ließ aber nicht nach und hielt sehr gut dagegen.

Mitte der zweiten Halbzeit dann die dritte Schlüsselszene: Nach einem Eckball erkannte der Schiedsrichter ein Tor des VfB zurecht wegen absichtlichen Handspiels nicht an. Als Schuldigen hatte er Marvin Hezel erkannt, der bereits mit Gelb vorbelastet war und dessen Platzverweis mit Gelb-Rot dem VfB das Genick hätte brechen können. Zum Glück für den VfB ließ sich der Unparteiische aber davon überzeugen, dass der tatsächliche Übeltäter Vassilios Dimitriadis war und der VfB konnte in voller Stärke weiterspielen.

Und als alle schon von einem Unentschieden ausgingen, war Eppler wieder im Strafraum unterwegs. Und da er dieses Mal nicht gefoult wurde, machte er eben das Tor (3:2, 90+1). Die vierte und natürlich entscheidende Schlüsselszene. Die Freude nach dem Schlusspfiff war entsprechend groß und der Glaube an den Klassenerhalten hat damit neuen Schwung bekommen.

Der VfB hat mit diesem Spiel gezeigt, was in der Mannschaft steckt und dieses gute Bezirksligaspiel aufgrund der Mehrzahl hochkarätiger Chancen auch verdient gewonnen. Nils Mühlenweg hat es offensichtlich geschafft, die Köpfe der Spieler frei zu bekommen und ihnen das nötige Selbstvertrauen zu geben. Aufgrund der weiterhin prekären Tabellensituation bleibt aber keine Zeit sich im Erfolg zu sonnen. Nur wenn alle mitziehen und in den kommenden Spielen erneut an ihre Grenzen gehen, kann der Abstieg vermieden werden.

Mit dem Sieg gegen Weil haben die Mannschaft und Nils Mühlenweg zwar den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt, doch das Restprogramm hat es in sich: Lörrach-Brombach, Wutöschingen, Erzingen, Schönau und Brennet-Öfflingen. Das wird ein hartes Stück Arbeit, doch inzwischen darf man wieder vorsichtig optimistisch sein. Team, Trainer, Fans und Verein, zusammen ist es machbar!

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