VfB Waldshut A - FC Wallbach A 5:2
Es war ein Feuerwerk, was unsere A-Junioren gestern Abend auf dem Kunstrasen in der Schmittenau abgebrannt haben. Allerdings weniger im Stile einer dieser Batterien, die man einmal anzündet und dann ganz viele Effekte zu sehen bekommt. Es war eher eine einzelne, kleine aber immerhin schön anzusehende Rakete.
Keine fünf Minuten hat es dauert, bis sich Fabian Eppler den Ball an der Mittellinie geschnappt hatte und in einem sehenswerten Alleingang seinen Weg zum gegnerischen Tor suchte. Durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit entging er dabei mehreren rüden Versuchen ihn zu Fall zu bringen, wobei diese Attacken im späteren Spielverlauf nochmals interessant werden sollten. Nicht aber in diesem Moment. Eppler ging durch und schloss zum frühen Führungstreffer ab.
Aber das war eben diese einzelne kleine Rakete. Danach kam von den Waldshuter nämlich nichts mehr, wenn man von den zahlreichen, teils unbedrängt gespielten, Fehlpässen absieht. Nach vorne ging wenig und die Abwehr brachte sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten. In dieser Phase investierte Wallbach deutlich mehr ins Spiel und erzielte folgerichtig zunächst den Ausgleich und kurz darauf sogar den Führungstreffer.
Bis etwa zur 30., 35. Minute dominierten die Gäste, erst dann schienen sich die Waldshuter aus ihrer Lethargie zu befreien und endlich wieder Fußball zu spielen. Bis zum Seitenwechsel geschah dann aber nichts Zählbares mehr. In der Pause schien Trainer Nils Mühlenweg aber die richtigen Worte gefunden zu haben, die zweite Hälfte sah nämlich ganz anders aus.
Die Raumaufteilung war besser, die Spielverlagerungen gelangen besser und so konnte man der mitunter sehr ruppigen Spielart der Gäste ausweichen und die Kontrolle übernehmen. Daraus resultierte dann entsprechend auch der Treffer zum 2:2. Nun ließen die Gastgeber nicht mehr locker und legten zum 3:2 nach.
Dann kam es zu der Szene, die mit einer gelben Karte geahndeten Attacken gegen Eppler in einem anderen Licht erscheinen ließ. Ein Waldshuter Spieler zog am Boden liegend durch und wollte den davon laufen Gegenspieler offensichtlich umhauen. Dies quittierte der Schiedsrichter mit einer Roten Karte, die man je nach Auslegung der Aktion durchaus geben kann. Dann aber muss die Frage erlaubt sein, weshalb es in der Anfangsphase für drei solcher Versuche vor dem 1:0 nur gelb gab.
Sei's drum, die Unbeherrschtheit des Waldshuter Spielers wurde zu Recht bestraft und unsere A-Junioren mussten die letzten 20 Minuten in Unterzahl über die Runden bringen. Doch es kam anders. Beim Ausdruck "über die Runden bringen" schwingt ein leicht negativer Unterton mit, das hat etwas mit Mühe und Anstrengung zu tun. Tatsächlich drehten die Waldshuter aber noch mehr auf und ließen kaum noch Aktionen der Wallbacher zu. Ganz im Gegenteil. Man erhöhte gegen eine konditionell stark abbauende Gästemannschaft in Unterzahl noch auf 5:2.
Die Schwächephase in der ersten Halbzeit muss zwar ebenso thematisiert werden, wie die Rote Karte, dennoch überwiegt die Freude über die positive Wendung und die Gewissheit, dass die Mannschaft die Qualität besitzt auch Rückstände und zahlenmäßige Unterlegenheit zu überwinden. Und das trotz zweier Verletzter, zweier Kranker und zwei weiterer abwesenden Spieler. Stark! Mit diesem Sieg liegt der VfB in der Tabelle nun vier Punkte vor Verfolger Nollingen, hinzu kommt noch eine Tordifferenz von +57 (Nollingen +32). In den kommenden beiden Spielen gegen Tiengen und Bad Säckingen muss man nun nachlegen, um Nollingen auf Abstand zu halten.
Gegen Wallbach waren mit dabei: Andrej Gerbersagen, Damian Granacher, Ediz Schlegel, Fabian Schupp, Johannes Garni, Patrick Fischer, Emanuel Esser, Daniel Kasav, Ferhat Karadere, Fabian Eppler, Aderim Haziraj, Jan Lettner und Stanley Bappock.