Millionensumme für drei Fußballplätze
Die Stadt Waldshut-Tiengen wird voraussichtlich mehr als eine Million Euro in drei Kunstrasenplätze für Fußballvereine investieren.
Kunstrasenplätze für alle drei Fußballvereine aus Waldshut-Tiengen, die an Verbandsspielen teilnehmen, sollen voraussichtlich bereits innerhalb der nächsten zwei Jahre angelegt werden.
Diese Neuorientierung, für die Steuermittel von über einer Milllion Euro fällig würden, zeichnet sich nach der jüngsten Vorberatung des städtischen Haushalts ab. In der gleichen Sitzung wurde bekannt, dass sich die Haushaltslage 2013 um mehr als eine Million Euro verbessern soll.
Der Verwaltungs- und Sozialausschuss des Gemeinderats hat öffentlich den Haushalt für 2013 vorberaten. Dabei ging es auch um die seit Jahren diskutierten Kunstrasenplätze. Das Projekt stand zuletzt erst für 2017 im langfristigen Investitionsplan. Unklar war auch, ob einer oder mehrere Vereine zum Zuge kommen sollen.Vertreter der drei großen Gemeinderatsfraktionen CDU, SPD und Freie Wähler waren sich jetzt jedoch im Ausschuss einig, dass Kunstrasenplätze früher als geplant und für drei Clubs geschaffen werden sollen. Konkret geht es um den VfB Waldshut, den SV Eschbach und den FC Tiengen.
„Kunstrasen ist heute einfach angesagt“, erklärte Oberbürgermeister Martin Albers und sprach sich für die Investition aus. Er verwies auf die besseren Trainingsbedingungen und auf Nachbarorte wie Weilheim und Lauchringen, wo bereits solche Anlagen bestehen. Andererseits sei auch klar, dass eine solche Investition in der Öffentlichkeit umstritten sei.
Mehrheitlich signalisierten aber Vertreter der drei großen Gemeinderatsfraktionen Zustimmung. CDU-Stadtrat Josef Rimmele unterstützte die Haltung des OB. Einschränkend sagte er allerdings, dass in seiner Fraktion zu dem Thema noch keine einhellige Meinung bestehe.
Auch SPD-Fraktionssprecher Gerhard Vollmer plädierte für baldige Anlegung der drei Kunstrasenplätze, ebenfalls Harald Würtenberger für die Freien Wähler: „Auf den Sportplätzen halten sich mehr Menschen auf als in den Freibädern.“
Als einzige Stadträtin sprach sich Petra Thyen (Grüne) gegen die Investition aus: „Ich glaube trotz guter Haushaltslage, dass das Luxus ist.“ Ob die drei Kunstrasenplätze realisiert werden, liegt in der Entscheidung des Gemeinderats. Er befasst sich in einer der nächsten Sitzungen mit dem Haushalt.
Bei positivem Votum muss noch geklärt werden, wann genau und in welcher Reihenfolge in den Jahren 2013 und 2014 die drei Spielfelder angelegt werden. Nach bisherigen Schätzungen müsste die Stadt für die Anlagen Investitionskosten von rund 1,2 Millionen Euro aufbringen. Bei dieser Summe sind Zuschüsse und Eigenmittel der Vereine bereits abgezogen.