FC Emmendingen - VfB Waldshut 1:2
Es ist vollbracht! Durch zwei Siege gegen den FC Emmendingen in der Relegation folgt der VfB dem FC Tiengen in die Landesliga.
Der VfB hatte sich durch den 1:0 Heimsieg eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Emmendingen geschaffen. Durch die letztmalig geltende Auswärtstorregelung hätte der FC Emmendingen schon drei Tore machen müssen, falls es dem VfB gelänge in Emmendingen zu treffen.
Sicher konnte man auf Waldshuter Seite aber natürlich noch nicht sein, unter anderem war nicht klar, wie gut der VfB mit dem Naturrasen des FC Emmendingen zurechtkommen würde, der zudem noch größer ist als der Kunstrasen in der Schmittenau.
Dies umso mehr als die Gastgeber nach dem Rückspiel darauf gesetzt hatten, auf heimischen Platz, die Waldshuter Hintermannschaft mit langen Bällen und schnellen Vorstößen unter Druck setzen zu können. Diese Marschrichtung wurde dann auch von Minute eins an offensichtlich, während der VfB mit dem Heimsieg im Rücken zunächst abwartend agierte. Allerdings ließen die Platzherren die Präzision vermissen und die ersten Versuche den Ball schnell und lang über die Außen nach vorne zu tragen, endeten mit Ballverlusten, sei es, weil der Ball ins Aus ging oder die Waldshuter Abwehr auf dem Posten war.
So gab es in der Anfangsphase praktisch kaum gefährliche Torraumszenen, der VfB kam sogar erst nach etwa einer halben Stunde vor das gegnerische Tor. Die wirklichen Kraftverhältnisse waren schwierig zu beurteilen, da der VfB offensiv nichts unternehmen musste, sondern sich darauf konzentrieren konnte, das eigene Tor zu schützen. Klar war aber, dass die erste halbe Stunde klar an die Gastgeber ging, die dem VfB immer wieder den Ball abjagten, um dann gleich wieder auf Angriff zu schalten. Allerdings entstand dabei kaum Gefahr für das Waldshuter Tor. Die Bälle, die tatsächlich aufs Tor kamen, konnte Waldshuts Schlussmann Cihan Ceylan ohne Probleme entschärfen. Dabei kam dem VfB natürlich zugute, dass Bora Kalyon wieder dabei war. Vor allem auch deshalb, weil so Erdal Kizilay zurück ins Mittelfeld rücken konnte, wo er immer wieder Impulse setzte.
Nach einer knappen halben Stunde gab es dann hüben wie drüben Anlass zur Schnappatmung. Nach einem Eckball für den VfB war es zunächst Marko Mijatovic, der knapp außerhalb des 16ers einen Ball bekam und abzog. Der Schuss ging aber einen guten Meter drüber. Nur eine Minute später kam der FCE zu einem gefährlichen Abschluss, nachdem einer der vielen langen Bälle einmal ankam. Kalyon konnte den Stürmer aber noch stören und der Schuss verfehlte das Waldshuter Tor nur knapp. Und auch die nächste gute Aktion hatten die Platzherren, die sich über rechts durchsetzen konnten. Der Abschluss auf das Waldshuter Tor war dann aber wieder sichere Beute für Ceylan.
Ansonsten verrichtete der VfB sehr gute Abwehrarbeit. Neben Max Le und Nikica Juric war es vor allem Innnenverteidiger Valmir Gashi, der wegräumte was ging. Eine starke Leistung der Waldshuter Hintermannschaft. In der 40. Spielminute sahen die zahlreichen Zuschauer dann eine der seltenen Offensivaktionen des VfB. Die hatte es dafür in sich. Marjan Jelec bedient Nexhdet Gusturanaj, der sieht den besser postierten Marko Mijatovic und der hat keine Mühe aus kurzer Distanz unbedrängt einzuschieben. Damit stellte der VfB die Weichen auf Aufstieg, mussten die Gastgeber nun doch gleich drei Tore erzielen, um sich doch noch durchzusetzen.
Dass Emmendingen aber noch nicht am Ende war, bewies der Ausgleich kurz nach dem Seitenwechsel. Ein schöner Schlenzer aus gut 20 Metern ließ Ceylan keine Chance. Damit war dann die entscheidende Phase des Spiels eingeläutet, in der die Gastgeber fast direkt im Anschluss an das 1:1 eine Doppelchance hatte. Nach einem Eckball kam der Ball an der Strafraumlinie zu einem Emmendinger, der sofort abschloss. Der Ball sprang aber von der Latte zurück ins Spielfeld, wo ein weiterer Angreifer den Ball direkt abnahm, das Waldshuter Tor aber verfehlte. Das machte der VfB in der 63. Minute dann besser. Nach einer kurzen Ecke schlug Jelec eine seiner Präzisionsflanken und fand Kizilay am langen Pfosten, der den Ball mit dem Kopf in die Maschen wuchtete. Mit der erneuten Führung war die Partie dann entschieden.
Der VfB konnte wieder entspannter agieren und für Emmendingen war der Druck immens, weil es nun wieder drei Tore waren, die hätten erzielt werden mussten. Nach viel läuferischem Aufwand bei großer Hitze, ein Ding der Unmöglichkeit. Stattdessen hatte der VfB noch den einen oder anderen Torabschluss, es blieb letztendlich aber beim 1:2 und der VfB durfte sich über den Aufstieg in die Landesliga freuen. Gedämpft zunächst, da auch auf Waldshuter Seite die Lungen schmerzten, aber das dürfte sich dann schnell wieder gelegt haben.
Die Mannschaft von Danijel Kovacevic hat sich diesen Aufstieg redlich verdient. Der Kern der Mannschaft ist schon mehrere Jahre zusammen, die Stimmung war auch in kniffligen Phasen der Saison gut und als es darauf ankam, gaben die Jungs alles, um den zweiten Platz zurückzuerobern und zu halten. Getragen von einer begeisterten Fangemeinschaft - was die VfB-Jugend in Emmendingen wieder gezeigt hat, war erste Klasse - konnte unsere Erste Pokalsieger werden und gestern auch noch den Aufstieg festmachen. Ganz, ganz großes Kino!