Tschammerpokal 1940
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In den Kriegsjahren war ein regulärer Spielbetrieb nur stark eingeschränkt durchführbar. Meisterschaftsrunden konnten nur in kleinem Rahmen ausgetragen werden. An deren Stelle rückten Pokalspiele in den Vordergrund.
Hier feierte der VfB im Jahre 1940 seine großen Erfolge im sogenannten „Tschammer-Pokal“ (heute DFB-Pokal) und erwies sich dabei für renommierte Vereine der damaligen Gauliga als Pokalschreck.
Nach Siegen über den FC Weil (3:1) und den SV Schopfheim (7:1) wurden nacheinander die beiden Gauligisten Freiburger FC sowie SC Freiburg ausgeschaltet. Der FFC unterlag dem VfB mit 1:2. Nach zwei unentschiedenen Spielausgängen gegen den SC Freiburg, in Freiburg mit einem 6:6(!) und im Wiederholungsspiel in Waldshut mit 2:2, entschied das Los zu Gunsten des VfB. Damit hatte der VfB als einziger unterklassiger Verein die Runde der letzten 64 Mannschaften im Deutschen Pokalwettbewerb erreicht.
Auf dem Weg in die DFB-Hauptpokalrunde:
Fußball-Tschammer-Pokal-Spiel vom 7. April 1940. Der Alb-Bote berichtet:
VfB Waldshut - FC Weil 3:1 (2:0)
Der mit Spannung erwartete Pokalkampf in der zweiten Runde gegen den FC Weil brachte für die Waldshuter Elf einen schönen Sieg mit 3:1 (Halbzeit 2:0) und somit kommt Waldshut am 21. April zum Entscheidungsspiel im Kreise 9. Über 500 Zuschauer wohnten dem fesselnden Kampfe bei, dessen schöne Momente die Zuschauer von Anfang bis zum Ende in ihrem Bann hielten. Sofort nach Spielbeginn zeigte Waldshut schöne Kombinationen und auch klare Torgelegenheiten. Nur wenige Minuten dauerte es und schon war die Führung aus einer Flanke von links durch Schmid hergestellt. Ein schönes Tor! Die Gästemannschaft greift nun mit mehr Energie in den Kampf ein, aber ihre Angriffe aufs Waldshuter Tor werden meistens durch die sich voll einsetzende Läuferreihe zunichte gemacht. Schöne Angriffe von Waldshut brachten öfters das Weiler Tor in Gefahr und so kam es, dass ein Verteidiger von Weil einen Elfmeterball verwirkte. Der von Schmid getretene Ball verfehlte sein Ziel.
Der Kampf ging auf und ab, die Waldshuter Mannschaft zeigte das bessere Spiel und drängte Weil auf seine Spielhälfte. Durch einen schön getretenen Strafstoß konnte Weiler (VfB-Spieler - Anmerkung der Redaktion) den Ball zum zweiten Treffer für Waldshut einlenken. Mit dem Stande 2:0 für Waldshut war Halbzeit.
Nach der Pause war das Spiel zunächst ausgeglichen. Beide Mannschaften kämpften erbittert. Waldshut legte sich abermals in der gegnerischen Hälfte fest. Aber die Verteidigung von Weil weis durch ihr forsches, schnelles Angreifen ihr Tor zu schützen. Ein Strafstoß auf der 16-Meter.-Linie konnte Waldshut trotz Wiederholung nicht verwerten. Die Waldshuter Verteidigung stand fast auf der Mittellinie. Der Gegner verlegte sich auf weite Vorlagen und ein schneller Start zum Waldshuter Tor brachte für Weil das Ehrentor. Das Spiel stand 2:1, und die Gästemannschaft versuchte den Ausgleich zu erringen.
Aber nun kam für Waldshut der Endspurt. Weiler (VfB) führte den Ball, drei Spieler des Gegners klammerten sich an ihn. Trotzdem konnte der Ball von Weil nur zur Ecke abgelenkt werden. Ein schön getretener Eckball vom Rechtsaußen Schächer führte den Ball direkt zum dritten Tor und somit war der Kampf entschieden. Die Gästemannschaft lieferte eine offene Partie, war aber an der Entfaltung ihrer Spielweise durch die planmäßige Abdeckung durch Waldshut gehindert. Ihr Spiel war durchweg aufopfernd und in jeder Beziehung anständig. Die Waldshuter Elf spielte ein technisch fein durchdachtes Spiel, an dem jeder Sportfreund seine Freude haben konnte. Jeder Spieler setzte sich voll ein und ihr Kampfgeist und Eifer brachten den Erfolg. Die ganze Mannschaft verdient ein Gesamtlob. „mm“