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1. Mannschaft 2017/18

TuS Lörrach-Stetten - VfB Waldshut 0:2

Man musste kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass das Rückspiel in der Relegation einen ganz anderen Charakter haben würde, als das Hinspiel, das der VfB klar dominierte und die Chance verpasste, einen deutlicherern Sieg herauszuspielen. Im heimischen Stadion vor den eigenen enthusiastischen Fans und auf dem kleineren, gewohten Kunstrasen, konnte sich der TuS Lörrach-Stetten, vor allem auch wegen des Last-Minute-Treffers in Waldshut noch Chancen ausrechnen, das Ding zu drehen.

Selten hat dazu eine bekannte Fußball-Floskel besser gepasst: Wenn Du die Tore vorne nicht machst, fängst Du sie hinten. Und damit wäre das Spiel auch schon im Wesentlichen beschrieben. Aber es ist natürlich einiges mehr passiert, das zu erzählen sich lohnt.

Ein kleines Drama zeichnete sich zum Beispiel schon vor Beginn der Partie ab. David Mollman, der vor allem in der zweiten Saisonhälfte einer der stabilsten und stärksten Spieler des VfB war, musste beim Warmmachen abwinken. Leistenprobleme. Er hätte es zwar versuchen können, wollte aber nicht riskieren, dass durch seinen Einsatz unter Umständen schon nach ein paar Minuten eine Wechseloption hätte in Anspruch genommen werden müssen. Hut ab!

Alles andere als optimal war auch die Anreise von Fabian Eppler, der extra wegen des Spiels aus Karlsruhe angereist war. Durch eine Verspätung des Zuges verpasste er den Anschlusszug nach Lörrach-Stetten und "strandete" in Basel. Eric Nestler schnappte sich kurz entschlossen einen Autoschlüssel und holte Fabian ab, der dann doch noch rechtzeitig zum Spiel eintraf. Der unerwartete Spezial-Taxidienst sollte sich aber im Spielverlauf bezahlt machen.

Die Gastgeber kamen wie erwartet maximal motiviert ins Spiel und wollten von der ersten Minute klar machen, wer in Lörrach-Stetten den Ton angibt. Gleichzeitig war offensichtlich, dass der VfB Angst hatte Fehler zu machen. Deshalb wurde der Ball häufig nicht mit Übersicht und flachen Pässen von hinten raus gespielt. Vielmehr waren unter dem Druck der Platzherren eher Befreiungsschläge die Regel. Das spielte Lörrach-Stetten natürlich in die Karten und war auch dafür verantwortlich, dass ein Angriff auf den anderen gespielt wurde.

Bereits in der fünften Minute hatte das Heimteam eine gute Chance, die von Gabriel Topka im Waldshuter Tor aber vereitelt wurde. Nur drei Minuten später war es mangelnde Präzision, die verhinderte, dass der VfB früh in Rückstand geriet. Ein Kopfball ging knapp am Pfosten vorbei. Der VfB versuchte sich mit aller Macht gegen die TuS-Angriffe zu wehren, schaffte mit den eigenen, eher zaghaften Offensivaktionen jedoch  nicht genug Entlastung für die Waldshuter Hintermannschaft.

In der 23. Minute hatten die Heimfans schon fast den Jubel auf der Zunge, als ein Stettener Spieler allein auf das Waldshuter Tor zusprintete. Aber Topka hatte einen ausgesprochenen Sahnetag erwischt und blieb erneut Sieger. Doch der Beschuss dauerte an und kurz nach Topkas Parade gab es einen Freistoß in aussichtsreicher Position für Lörrach-Stetten. Aber auch diese Chance konnte nicht genutzt werden. Ebenso wie die Chance, die sich nur Minuten später nach einen schwachen Rückpass ergab.

Es war zum Verzweifeln für Lörrach-Stetten, bei zahlreichen Chancen scheiterte man entweder an der eigenen Genauigkeit, hatte das Nachsehen gegen Topka und einfach nicht das Glück, das man manchmal braucht, damit der Ball reingeht. Der Frust über die vielen vergebenen Chancen und der hohe läuferische Aufwand forderte nach der ersten halben Stunden dann aber seinen Tribut. Im Team der Gastgeber entstand eine gewisse Unruhe, die Pässe wurden etwas ungenauer und die schnellen Angriffe wurden seltener.

Dennoch gehörte auch die letzte Großchance der ersten Spielhälfte dem TuS. Eine hohe Flanke in den Strafraum konnte Topka nicht sauber klären, was dem Stürmer die Chance zur Führung ermöglichte. Aber ein weiteres Mal klappte es nicht, der Abschluss blieb gefahrlos und so rettete der VfB ein knappes und äußerst schmeichelhaftes 0:0 in die Pause.

Nochmals zur Ausgangslage. Lörrach-Stetten wäre mit einem 2:0-Sieg aufgrund des Auswärtstores im Hinspiel durch gewesen. Auf der anderen Seite, hätte Lörrach-Stetten bei einem Tor des VfB schon drei Tore erzielen müssen, um sich in die Verlängerung zu retten. Nun war es aber so, dass der VfB bis zu diesem Zeitpunkt in jedem der 33 vorangegangenen Pflichtspiele mindestens einen Treffer erzielt hat. Und genau auf diesen Umstand hat Trainer Nils Mühlenweg in der Pause nochmals hingewiesen. In dem Moment, da wir ein Tor erzielen, sollte die Partie gelaufen sein, vor allem, weil man ja schon die Hälfte der Spielzeit überstanden hatte.

Falls es je einen psychologisch wichtigen Moment gegeben hat - um eine weitere Floskel zu nutzen - dann war das die 47. Minute dieses Spiels. Dennis Brzeski schickte mit einem perfekten Pass Fabian Eppler auf die Reise. Eppler gewann das Sprintduell gegen seinen Bewacher und ließ dem Heimkeeper keine Chance. 0:1 und die nach dem Hinspiel schon einen Spalt offene Tür zur Bezirksliga stand nun gänzlich offen. Alleridings war noch immer fast eine ganze Halbzeit zu spielen. 

Doch der Gegentreffer hinterließ Spuren. Die Angriffe des TuS nahmen an Zahl und Gefährlichkeit immer weiter ab. Nach einer Stunde blitzte aber nochmals Hoffnung auf. Mit einer tollen Kombination degradierte der Gastgeber die gesamte Hintermannschaft des VfB zu Statisten. Die gesamte Hintermannschaft? Natürlich nicht! Gabriel "MC" Topka vereitelte auch diese Großchance. Aber damit nicht genug. Nur zwei Minuten später wurde Eppler im Strafraum zu Fall gebracht, Elfmeter. Damit drohte die Partie endgültig entschieden zu werden, aber Vassilios Dimitriadis blieb das 0:2 vom Punkt verwehrt.

Inzwischen hatte sich der VfB Spielanteile zurückerkämpft. Beflügelt durch die Führung und die Tatsache, dass die Bezirksliga mit jeder verstrichenen Spielminute näherrückte, erspielte sich der VfB weitere Torchancen, während Lörrach-Stetten immer seltener gefährlich vor dem Waldshuter Tor auftauchte. Mehr Details zu dieser Phase fehlen, weil die Anspannung einen sorgfältige Erfassung der Spielsituationen nicht mehr zuließ. Diese Anspannung löste sich erst in der 80. Spielminute.

Dann nämlich war es wieder einmal Eppler, der auf der rechten Seite durchging. Kraftvoll und mit viel Geschwindigkeit setzte er sich gegen die Abwehrspieler durch und passte den Ball nach innen auf den parat stehenden Tim Birkenheier, der cool blieb und den Ball zum 0:2 versenkte. Damit war die Partie endgültig gelaufen. Das wussten auch die Spieler auf der Waldshuter Bank und begannen die Aufstiegs-T-Shirts zu verteilen. Kurz danach war Schluss und unsere Erste krönte eine lange Saison mit Höhen und Tiefen mit einem weiteren Sieg. Über beide Spiele gesehen hat sich der VfB verdient durchgesetzt und feierte den Aufstieg ausgiebig.

Die Erste hat das alles auch deshalb geschafft, weil sie viel Unterstützung erfahren hat. Die Mannschaft und das Trainerteam bedankt sich deshalb bei den A-Junioren und der Zweiten fürs Aushelfen. Dank auch der Vorstandschaft , dem Aktiv-Leiter und Pass-Queen Tina Schieß. Besonderer Dank gilt wieder einmal Cidem Schlegel, die nicht nur die beste Vereinswirtin ist, die man sich wünschen kann, sondern uns auch immer die Trikots gewaschen hat.

Wo wir gerade beim Thema sind, bedankt sich die Erste auch bei Familie Mollmann, die dafür gesorgt hat, dass die Spieler zum Training immer mit frisch gewaschenem Dress antreten konnte. Danke auch an Platzwart Heli Müller, Physio Ludwig Jehle und A-Junioren-Coach Holger Linke. Bei dieser Aufzählung dürfen wir auch unsere Freunde und Gönner nicht vergessen, ebenso wie die Sponsoren, durch deren Unterstützung der VfB optimal ausgestattet wurde. Last but not least: Vielen Dank liebe Ultras für Eure Treue und Eure lautstarke Unterstützung.

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