FC Bergalingen - VfB Waldshut 2:3
Mit einem Auswärtssieg sicherte sich unsere Erste am vergangenen Sonntag den zweiten Platz in der Kreisliga A Ost und damit die Chance in zwei Relegationsspielen das Saisonziel, die direkte Rückkehr in die Bezirksliga zu schaffen. Nach dem 2:3 Erfolg in Bergalingen hat der VfB nun vor dem letzten Punktspiel der Saison vier Punkte Vorsprung auf Verfolger Wutöschingen. Damit darf die Mannschaft von Nils Mühlenweg nach einer turbulenten Saison zumindest einen Teilerfolg verbuchen und kann nun im letzten Heimspiel der Meisterschaftsrunde gegen den SV Rheintal ohne jeglichen Druck antreten.
Einmal mehr zeigte der VfB während eines Spiels zwei Gesichter. Da war zum einen schnelles, präzises Passspiel, das für Torgefahr und Tore sorgte aber zum anderen auch wieder der unerklärliche Leistungseinbruch, die Unsicherheit und das Unvermögen. Was auf dem Papier nach einer klaren Sache aussah, entwickelte sich in der zweiten Hälfte zur Nervenprobe für das Trainerteam.
Der VfB versuchte zu Beginn den Ball zu kontrollieren. Auf dem kleinen Platz in Bergalingen sollte geduldig auf die Lücke gewartet werden, um dann mit schnellem Spiel für Torgefahr zu sorgen. Das klappte allerdings nur bedingt. Zu schnell und oft auch unpräzise wurden die Bälle gespielt und geschlagen, was den Platzherren das Verteidigen recht leicht machte. In der 16. Minute musste sich die Bergalinger Abwehr aber erstmals geschlagen geben. A-Junioren-Spieler Harun Zengin setzte sich gekonnt durch, legte den Ball zurück auf Hannes Linke, der mit einem satten Schuss die 0-1-Führung erzielte.
Statt mit der Führung im Rücken konzentriert und sicher weiterzuspielen, blieb der VfB in seinen Aktionen häufig ungenau und überhastet. Die Gastgeber hatten wenig Mühe Bälle einfach abzulaufen. Zusätzlich machte eine enge Deckung und konsequentes Pressing den Waldshuter Offensivkräften das Leben schwer. Torgefahr entwickelte Bergalingen daraus zunächst aber kaum.
In der 24. Minute dann ein Beispiel dessen, was die Waldshuter in der ersten Saisonhälfte häufig gezeigt haben. Schnell und sauber wurde ein Angriff vorgetragen, wobei Bergalingens Abwehr keine Möglichkeit hatte einzugreifen. Vassilios Dimitriadis auf Zengin, der weiter auf Shqiprim Kertoku und der Ball zappelte im Netz (0:2). Es lief also nach Maß. Nur merkte man das dem VfB nicht an. Keine Anzeichen von Selbstbewusstsein oder gar Souveränität.
Dennoch blieb der VfB in der Erfolgsspur. Nach einem Foul an der Strafraumgrenze legte sich Vassilios Dimitriadis den Ball zurecht und verwandelte den Freistoß direkt (0:3/41.). Unmittelbar danach hatte Bergalingen die erste gute Torchance, die von Gabriel Topka im Waldshuter Tor aber mit einer guten Parade geklärt werden konnte. Überzeugend war es nicht, was der VfB in den ersten 45. Minuten zeigte, aber wenn man mit einem 0:3 in die Pause geht, darf man zumindest mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Dies umso mehr als auch an diesem Spieltag wieder die Personalsituation Sorgen bereitete. Neben den ohnehin verletzten oder verhinderten fünf Stammspielern musste kurzfristig einer für die Startelf eingeplante A-Juniorenspieler ebenfalls absagen. Kurios dieses Mal auch das Pech mit den Torhütern. Gabriel Topka war für die Startelf aufgeboten, musste nach dem Aufwärmen aber wegen starker Schmerzen in Nacken und Schulter durch Tobias Elbing ersetzt werden. Elbing verletzte sich aber bereits nach einer halben Stunde und Topka musste doch noch ran.
Die zweite Hälfte war aus Sicht des VfB zum Vergessen. Kurz nach Wiederanpfiff wurde die Waldshuter Hintermannschaft durch einen langen Ball ausgehebelt und Bergalingen erzielte das 1:3. In der Folge hatte der VfB – wie man so schön sagt – keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Eigene Aktionen wurden nicht konsequent zu Ende gespielt und Bergalingen bekam durch den Treffer Rückenwind. Ballverluste und nachlassende Laufbereitschaft schufen Räume und Möglichkeiten für die Gastgeber. So kam auch das 2:3 nach gut einer Stunde nicht überraschend.
Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Bergalingen sogar mit einem Kopfball noch die Chance auf den Ausgleich, der VfB rettete sich aber über die Zeit. Damit war das Minimalziel der Saison erreicht. Partylaune war dennoch nicht zu spüren und die Stimmung bei den Bergalingern war deutlich besser als beim Sieger der Partie, der den Platz überwiegend kopfschüttelnd verließ.
Das bevorstehende Spiel gegen Rheintal ist aus Sicht des VfB nun die erste Vorbereitungseinheit auf die Relegationsspiele. Dabei geht es vor allem darum, keine weiteren Verletzungen zu riskieren, damit in der Relegation mit bestmöglicher Besetzung gespielt werden kann. Das Ergebnis ist demzufolge eher zweitrangig, auch wenn der VfB sich gerne für die Niederlage im Hinspiel revanchieren würde.
In der Relegation trifft der VfB auf den TuS Lörrach-Stetten, der sich in der Kreisliga West mit zuletzt zwei klaren Siegen Platz zwei sicherte. Wenn es dem VfB gelingt mit guter Besetzung an die Leistungen der Hinrunde anzuknüpfen, sollten sich zwei interessante Begegnungen entwickeln. Auf dem Papier begegnen sich beide Teams nämlich auf Augenhöhe. Beide Mannschaften feierten bislang 19 Siege, die Punkteausbeute (VfB 62, TuS 60) und auch die Tordifferenz (VfB +41, TuS +38) sind ähnlich. Voraussichtlich am 16.06. spielt der VfB zunächst vor eigenem Publikum, eine Woche später folgt das Rückspiel beim Tus Lörrach-Stetten. Die genauen Termine werden an dieser Stelle demnächst bekannt gegeben.