VfB Waldshut - FC Weizen 2:1
Alles hat seine gute Seite. Auch das Spiel unserer Ersten gegen Weizen. Da wären natürlich die drei Punkte, die wir am Ende gutgeschrieben bekamen. Oder die Tatsache, dass wir gewonnen haben, obwohl mehrere Spieler nicht zur Verfügung standen und von den aufgebotenen drei angeschlagen waren. Außerdem haben wir – wieder einmal – einen Rückstand aufgeholt und umgedreht. Und schließlich haben wir als einzige Mannschaft neben Rheintal gegen die drittstärkste Offensive der Liga weniger als zwei Gegentore bekommen.
Allein, zufrieden sein kann man nach diesem Spiel tatsächlich nur mit dem Ergebnis. Der VfB hatte am Samstag Mühe, war teils lauffaul, teils träge aber stabil was die Fehlpässe angeht. Leider auf zu hohem Niveau. Weizen war von Anfang an wach und hatte bereits in der dritten Minute eine Großchance. Der VfB wachte aber nicht schnell genug auf und so erzielten die Gäste schon in der vierten Spielminute das 0:1.
Man hatte zwar immer mal wieder den Eindruck, dass der VfB im Verlaufe der ersten Hälfte langsam ins Spiel finden könnte und tatsächlich gelang hin und wieder eine gute Ballstafette, insgesamt war Weizen aber immer einen Schritt schneller und profitierte dabei von ungenauen Zuspielen der Waldshuter. Unverständlich war dabei, dass die Platzherren an diesem Abend kein Mittel fanden, der Weizener Strategie geeignete Abwehrmaßnahmen entgegen zu setzen. Hoch und weit lautete die Devise der meisten Aktionen aus dem Mittelfeld und der Abwehr der Gäste.
Daraus entstanden immer wieder gefährliche Situationen vor dem Waldshuter Tor. In der 20. Minute lieferte der VfB dann aber mal ein Beispiel, was möglich ist, wenn man sauber, schnell und präzise spielt. Vassilios Dimitriadis bediente Oliver Atalla, der passte nach innen und Shqiprim Kertoku schloss gekonnt ab. 1:1. In der 36. Minute musste Tobias Elbing im Waldshuter Tor gleich zweimal alles geben, um die erneute Gästeführung zu verhindern, fast im Gegenzug hatte der VfB seinerseits den Führungstreffer auf dem Fuß.
Es blieb allerdings bis zur Halbzeit beim 1:1. Die Zuschauer sahen eine Begegnung mit spielerisch eher seichtem Niveau, bei der die Gäste in den ersten 45 Minuten überlegen waren und gemessen an den klaren Torchancen hätten in Führung liegen müssen. Nach der Pause zeigte der VfB etwas mehr Biss, kam besser in die Zweikämpfe und konnte das Spiel endlich ausgeglichen gestalten. Vor den Toren passierte aber nicht allzu viel.
Und dann kam Johannes Renz. Einen zu kurz abgewehrten Ball der Weizener nahm er aus etwa 25 Metern direkt und jagte die Kugel unhaltbar an die Unterkante der Latte und ins Tor. Ein Hammerding. Die Führung tat dem VfB gut. Langsam aber sicher konnte man sich eine leichte Feldüberlegenheit erspielen. Daraus resultierten in der Folge dann mehrere erfolgversprechende Angriffe, die aber unkonzentriert, überhastet oder zu umständlich zu Ende geführt wurden und deshalb keinen zählbaren Erfolg brachten.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Weizen mit dem 2:1 schon aus der Partie gewesen wäre. Die Gäste blieben über die gesamte Spielzeit mit ihren langen, hohen Bällen gefährlich. In der 87. Minute war es wieder Tobias Elbing, der mit einer starken Parade den Ausgleichstreffer verhinderte. In der Nachspielzeit gab es dann nochmals einen Schreckmoment für die Platzherren. Freistoß in bester Position kurz vor dem Strafraum. Und der Schuss hätte gepasst, wäre Elbing nicht erneut auf dem Posten gewesen. Mit einer tollen Reaktion lenkte er den Ball über die Latte und sicherte dem VfB damit den vierten Dreier in Folge.
Ende gut, alles gut passt hier aber nicht. Es war ein Sieg der glücklicheren Sorte. Allzu häufig darf es sich unserer Erste nicht mehr leisten mit angezogener Handbremse zu spielen. Zwar sieht es momentan so aus, als könnten sich Weilheim und Waldshut an der Tabellenspitze etwas absetzen, aber die Ergebnisse der Liga zeigen Woche für Woche, dass noch gar nichts in trockenen Tüchern ist. Am Freitag wartet mit Lauchringen eine Mannschaft auf den VfB, die alles geben wird, um an den Pokalerfolg über den VfB anzuknüpfen und den Abstand zur Abstiegszone weiter zu vergrößern. Da müssen unsere Jungs von Minute eins an voll bei der Sache sein.
Allerdings werden dann wieder einige Spieler mehr zur Verfügung stehen und mit der Unterstützung unserer Fans, sollte es auch in Lauchringen möglich sein unsere Siegesserie auszubauen.