VfB-Logo-Website

FC Wallbach - VfB Waldshut 2:3

Für dieses Spiel bräuchte man als VfB-Fan eigentlich drei Augen, um mit einem lachenden und zwei weinenden Augen auf die Geschehnisse vom Samstag zurückzublicken. Da ist auf der einen Seite viel Kritik angebracht. Schlechtes Stellungsspiel, viel zu viele Abspielfehler bzw. unnötige Ballverluste, fehlende Laufbereitschaft und als Krönung ein Platzverweis. Da ist auf der anderen Seite aber auch Kampf in Unterzahl und vor allem das Drehen des Spiels vom 2:1 Rückstand in einen 3:2 Sieg.

Mag direkt nach dem Spiel die Freude über den wichtigen Dreier noch überwogen haben, dürfte Trainer Danijel Kovacevic spätestens am Sonntag mit der Aufarbeitung der offensichtlichen Defizite begonnen haben.

Der VfB war mit einem stark reduzierten Kader nach Wallbach gefahren und wurde gleich kalt erwischt. Es war noch keine Minute vergangen, als Wallbach dank eines Fehlers im Waldshuter Mittelfeld den Ball bekam, sofort umschaltete und beim Abschluss nur das Aluminium traf. Der VfB reagierte postwendend: Joel Dakouri sprintete auf der rechten Seite seinen Bewachern davon, scheiterte dann aber am Torhüter der Platzherren (4. Spielminute).

Auch die nächsten drei Chancen hatten die Gäste. Zunächst flog David Duvnjaks Schuss von der Strafraumgrenze über das Tor (6.) und vier Minuten später zögerte Duvnjak etwas zu lange mit dem Abschluss und ein Wallbacher Abwehrspieler grätschte in den Schuss (10.). Und schließlich versuchte es auch noch Bora Keylon aus gut 20 Metern (12.), aber auch er konnte Wallbachs Schlussmann nicht überwinden.

Das erste Tor fiel dann auf der Gegenseite. Wallbach setzte sich auf der rechten Seite durch und der Pass nach innen fand einen Abnehmer. Der Schiedsrichter verweigerte dem Treffer wegen Handspiels aber die Anerkennung. Somit konnte der VfB über Dakouri einen neuen Versuch starten. Seine Hereingabe verwertete Ibni Jusufi, der Schuss stellte den Keeper aber nicht vor Probleme (20.). Und auch Duvnjaks nächster Versuch zwei Minuten später war nicht platziert genug.

Dann brannte es wieder auf der anderen Seite. Wallbach kam dieses Mal über rechts, vergab in aussichtsreicher Position aber kläglich (23.). Das machte auf der Gegenseite Erdal Kizilay dann besser. Nach Vorlage von Marjan Jelec schob er den Ball überelegt zur Führung ein (26.). Kurz vor der Halbzeitpause ergaben sich dann vor beiden Toren nochmals Gelegenheiten, allerdings musste dabei keiner der Torsteher eingreifen.

Die vielen Chancen sind das Ergebnis eines abwechsungsreichen Spiels, wobei beide Mannschaften weniger auf das eigene Spiel bauen konnten als auf die Fehler des Gegners. Aufgrund der größeren Anzahl von Chancen ging der VfB mit einer verdienten Führung in die Pause.

Möglicherweise haben die Waldshuter noch ein wenig gebraucht, um die Traineransprache zu verarbeiten, auf jeden Fall überraschten die Gastgeber den VfB wie zu Beginn des Spiels. Ein langer Ball reichte und Wallbachs Stürmer tauchte alleine vor dem Waldshuter Gehäuse auf. Im letzten Moment konnte Dakouri den Schützen aber noch stören und entschärfte damit die gute Chance auf den frühen Ausgleich (46.).

In der 53 Spielminute verlor einmal mehr ein Waldshuter Spieler die Beherrschung und wurde Folgerichtig mit Rot vom Platz geschickt. Bei einer knappen Führung in einem engen Spiel eine Unbeherrschtheit, die mit "uncleverem Verhalten" sehr diplomatisch umschrieben ist. Dennoch war es der VfB, der die nächste Chance hatte. Miguel Lopes Pica versuchte es aus der Distanz, Wallbachs Torhüter konnte den Ball aber noch über die Latte lenken (55.)

Kurz danach klärt Kaylon für den VfB nach einem gut getretenen Freistoß (56.) doch in der 59. Spielminute war es dann soweit. Die Gastgeber drückten vehement auf den Ausgleich und nachdem der VfB den Ball nicht sauber klären konnte, war ein Wallbacher zur Stelle und schob zum 1:1 ein. In Unterzahl verlegte sich Waldshut nun vor allem darauf die Wallbacher vom eigenen Tor fernzuhalten, was bis zur 73. Spielminute auch gelang. Dann aber konnte Wallbach die Waldshuter Abwehr überlaufen und unbedrängt zur Führung einschießen.

Direkt im Anschluss, nach einer Ecke für den VfB, zog Franjo Bicvic ab, aber die Latte verhinderte den direkten Ausgleich. Dafür musste dann eine kuriose Situation herhalten, als der Schiedsrichter dem VfB einen indirekten Freistoß zusprach, weil der Wallbacher Torwart den Ball schon gespielt haben soll und ihn danach nochmals aufnahm. Jelec nahm diese Gelegenheit dankend an und verwandelte elegant zum glücklichen Ausgleich (77.).

Nun ließen auf beiden Seiten die Kräfte nach und in dieser Phase muss man einerseits dem VfB Lob zollen, weil auf den ersten Blick nicht offensichtlich war, dass man in Unterzahl agierte. Andererseits muss sich Wallbach fragen, warum man aus der halbstündigen Überzahl nicht mehr gemacht hat. Ganz bitter kam es für die Gastgeber dann sieben Minuten vor Spielende, als der VfB nochmals einen Angriff startete.

Einen hohen Ball verlängerte Duvnjak mit dem Kopf auf den unmittelbar zuvor eingewechselten D'Accurso. Dieser blieb bei einem Pressschlag mit dem Verteiger am Ball, umkurvte den Torhüter und schob zur 2:3-Führung ein. Bis Spielende passierte dann nichts Erwähnenswertes mehr und so holte sich der VfB drei letztendlich glückliche Punkte. Allerdings zu einem hohen Preis. Der ohnehin dezimierte Kader wurde durch die Verletzung von Kizilay und die erwähnte Rote Karte weiter geschmälert. Gerade im Hinblick auf das Match gegen Erzingen am kommenden Samstag, ist Trainer Kovacevic nicht zu beneiden.

 

 

Drucken E-Mail

Copyright © 2024 VfB Waldshut 1910 e.V. - All Rights Reserved.