SG Pfaffenweiler A - VfB Waldshut A 2:9
Selten habe ich mich mit einem Bericht so schwer getan wie bei diesem. Ein deutlicher, nie gefährdeter und verdienter 2:9-Sieg beim Tabellenletzen in Pfaffenweiler sollte vom Papier her nach der famosen Leistung gegen Rielasingen-Arlen nicht überraschen. Aber auch wenn jedes Wort dieser Einschätzung zutreffend ist, ist das nur die halbe Wahrheit.
Tatsächlich war die Gesamtleistung der Waldshuter in den ersten 30 Minuten ganz einfach schlecht. Die Kälte, der Hartplatz oder auch eine Spur Überheblichkeit könnten einleuchtende Gründe sein für das, was die A-Junioren da geboten haben. Aber wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat, kann man keinen der drei Gründe dafür verantwortlich machen. Haarsträubende Fehlpässe, unzählige Querschläger, grosse Lücken zwischen den Mannschaftsteilen und immer wieder Einzelaktionen ohne sichtbaren Wert.
Nein, das ist kein Jammern auf hohem Niveau, sondern eine sachliche Beschreibung einer schwachen Leistung. Normalerweise müsste man schreiben "einer ungenügenden Leistung". Allerdings hatten die Waldshuter Glück, dass sie diesen temporären Totalausfall in Paffenweiler hatten. Nur deshalb ging der VfB gestern als Sieger vom Platz, andere Teams hätten diese Schwächephase vermutlich bestraft.
Und damit kommen wir zum eigentlichen Spielverlauf. Der VfB spielte von Anfang an offensiv und erarbeitete sich mehrere Torchancen, von denen Emanuel Esser eine bereits in der 7. Minute zur 0:1 Führung verwandelte. Die Gastgeber spazierten fast im Gegenzug unter freundlicher Beobachtung der Waldshuter über das Spielfeld und erzielten in der 9. Minute den Ausgleich. Es passte ins Bild dieser Anfangsphase, dass die erneute Führung für den VfB durch ein Eigentor der Heimmannschaft fiel. Aber selbst das zweite Tor vermochte es nicht, unsere Jungs wieder in die Spur zu bekommen.
Zeitweise hatte man den Eindruck, die Platzherren bekamen mehr Zuspiele vom VfB als aus den eigenen Reihen. Somit verwunderte es nicht, dass Pfaffenweiler in der 30. Minute erneut herankam und das 2:2 erzielte. Erst jetzt hatte man den Eindruck, dass auch bei den Gästen die Erkenntnis gereift war, dass es so nicht weitergehen konnte. Durch Treffer von Tim Birkenheier (36.) und erneut Esser (44.) stellte der VfB das Ergebnis auf ein unter diesen Umständen akzeptables 2:4.
Dann war endlich Pause und Trainer Nils Mühlenweg hatte Gelegenheit mit der Mannschaft zu sprechen. Und es lief tatsächlich besser nach dem Seitenwechsel. Man hatte zumindest den Gegner und die eigenen Fehler deutlich besser im Griff und ermöglichte dem Gastgeber kaum noch Offensivaktionen. Es dauerte dennoch bis zur 72. Minute, bis der VfB den Sack dann endgültig zumachte und dann noch kräftig nachlegte. Niklas Giannotto steckte den Ball perfekt durch und Esser schob den Ball ins lange Eck, 2:5. Dann stellte Birkenheier mit einem Doppelschlag (78./79.) das Ergebnis auf 2:7 und nur zwei Minuten später erzielte Jonathan Balsamo gar noch das 2:8. Den Schlusspunkte setzte dann Damian Granacher, der sich in der 86. Minute nach einem Freistoß durchsetzte und per Kopf das Endresultat herstellte.
Wie eingangs erwähnt war der Sieg nie gefährdet. Der VfB war die bessere Mannschaft und hat sich verdient durchgesetzt. Legt man die Torchancen zugrunde, geht das Ergebnis auch in dieser Höhe in Ordnung. Aber bei aller Freude über den Sieg, muss die Mannschaft sich der Tatsache bewusst sein, dass eine Leistung wie in der Anfangsphase gegen Pfaffenweiler, zwar ohne Schaden überstanden werden konnte, dass jetzt aber Bad Dürrheim nach Waldshut kommt (11.12./ 13:15 Uhr) und danach im ersten Rückrundenspiel noch Weil (17.12./ 14:00 Uhr). Um in diesen Spielen zu bestehen, bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung.
Um den Bericht nicht negativ zu beenden, möchte ich aber betonen, dass unsere A-Junioren definitiv das Zeug dazu haben, dem Pokalerfolg gegen Bad Dürrheim auch in der Liga einen Sieg folgen zu lassen. Und selbst die Revanche für den Premierenpackung beim SV Weil liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Auf dem heimischen Kunstrasen mit der Unterstützung der Fans können die A-Junioren ein starkes Jahr mit zwei Sahnehäubchen krönen. Wir drücken die Daumen.
In Pfaffenweiler waren dabei: Fatih Er, Damian Granacher, Fabian Schupp, Patrick Fischer, Aggelos Mitkidis, Daniel Kasav, Emanuel Esser, Jonathan Balsamo, Tim Birkenheier, Niklas Braun, Giuseppe Ferraro, Gerrit Nickel, Mario Astorino, Niklas Giannotto und Johannes Garni.