DJK Villingen A - VfB Waldshut A 0:0
Blut, Tumult und ein Krankenwagen. Und dennoch war es kein sonderlich aufregendes Fußballspiel, dass da am Sonntagnachmittag bei bestem Fußballwetter zu sehen war. Der VfB war über gut 75 Minuten die klar Ton angebende Mannschaft und brachte sich selbst durch Unvermögen aber auch eine Menge Pech um zwei weitere Punkte.
In der ersten Halbzeit dominierte der VfB das Geschehen auf ganzer Linie. Die Gastgeber hatten in diesem Spielabschnitt kaum Offensivaktionen und gerade mal zwei Torschüsse, die man mit etwas Optimismus als Torchancen werten kann. Waldshut spielte gewohnt sicher, wechselte die Seiten und variierte das Tempo. Daraus ergaben sich auch zahlreiche sehr gute Torchancen, unter anderem ein Strafstoß. Aggelos Mitkidis schnappte sich das Leder und zielte links oben. Der Villinger Schlussmann ahnte die Seite, machte sich lang und es blieb beim 0:0.
Kurz vor der Halbzeit trat Hannes Linke halblinks zu einem Freistoß aus etwa 22 Metern an. Ein klasse Schuss, aber auch hier verhinderte der Keeper der Gastgeber den Rückstand mit einer guten Parade. Zur Halbzeit dürfte der VfB in allen relevanten Statistiken vorne gelegen haben, egal ob Ballbesitz, gewonnene Zweikämpfe oder Torchancen. Nur bei den Toren, da blieb es eben beim 0:0.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte. Der VfB spielte weiter engagiert nach vorne und erarbeitete sich weitere grosse Torchancen. Am Ende der Partie sollte der VfB vier Mal Aluminium getroffen haben, aber das Ding wollte einfach nicht rein. Die Gastgeber kamen in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel und hatten durchaus auch zwei, drei Gelegenheiten den Führungstreffer zu erzielen.
In der 61. Minute musste dann Niklas Braun ausgewechselt werden. In einem Zweikampf bekam er einen Ellbogen ins Gesicht und musste mit starkem Nasenbluten vom Platz. Nur vier Minuten später dann eine Hiobsbotschaft für den VfB. Jan Lettner, der bis zu diesem Zeitpunkt eine klasse Partie abgeliefert hatte, erlitt eine schwere Knieverletzung und musste mit dem Krankwagen zur Diagnose ins Krankenhaus gebracht werden. Anfängliche Befürchtungen, es könne sich um einen Kreuzbandriss handeln, haben sich zum Glück nicht bestätigt, allerdings ist vermutlich das Außenband ab. Ob der Miniskus in Mitleidenschaft gezogen wurde, muss noch abgeklärt werden.
Nach diesen beiden Auswechslungen gab es dann irgendwie einen Bruch im Spiel der Gäste. Die Pässe kamen nicht mehr an und in der Abwehr kam es zu haarsträubenden Fehlern, die aber ohne Konsequenzen blieben. Zwar hatte der VfB auch bis zum Ende noch die eine oder andere Chance, aber ein Torerfolg war unseren Jungs aber nicht gegönnt.
Der unrühmliche Höhepunkt des Spiels kam kurz vor dem Abpfiff. In einem ansonsten absolut normal geführten Spiel ohne besondere Härten, wurde ein Waldshuter Spieler unmittelbar vor der VfB-Bank rüde von den Beinen geholt. Es mag der Frust über die vergebenen Torchancen gewesen sein oder die Sorge um Jans Knie, auf jeden Fall ließ sich ein Waldshuter Trainer durch das harte Einsteigen zu einer Beleidigung gegen den Villinger Spieler hinreißen.
Dies führte innerhalb von Sekunden zur Rudelbildung und auch Zuschauer waren in die Diskussionen verwickelt. In diesem Tumult beendete der Schiedsrichter dann klugerweise das Spiel. Zwar nach Ablauf der regulären Spielzeit, allerdings hatte sich der VfB durch die verbale Entgleisung noch um die Chance gebracht, in der zu erwartenden Nachspielzeit vielleicht doch noch einen Siegtreffer zu erzielen.
Nachdem sich die Emotionen wieder etwas gelegt hatten, hat sich unser Trainer beim gegnerischen Spieler in aller Form entschuldigt und machte klar, dass solche Ausfälle auf dem Fußballplatz nichts zu suchen haben und gerade er als Trainer da besonders in der Pflicht steht.
Nach der Partie herrschte vor allem Sprachlosigkeit bei den Waldshutern. Als Aufsteiger auswärts einen Punkt geholt ist doch eine tolle Sache, wenn man aber 75 Minuten klar überlegen ist, sehr viele sehr gute Torchancen hat, ein Elfmeter und vier Aluminiumtreffer, als Ergebnis dann statt derer drei nur einen Punkt mitnehmen kann und das auch noch mit einer langfristigen Verletzung eines Spielers bezahlt, dann fällt es schwer mit der positiven Bewertung.
Dennoch, auch im dritten Landesligaspiel haben unsere A-Junioren guten Fußball gezeigt und für mich steht außer Zweifel, dass das erste Tor und der erste Sieg nicht mehr lange auf sich warten lassen werden. Vielleicht schon am kommenden Freitag (!), wenn die SG Bonndorf in die Schmittenau kommt?
In Villingen waren mit dabei: Fatih Er, Damian Granacher, Eren Öreur, Niklas Braun, Jonathan Balsamo, Aggelos Mitkidis, Jan Lettner, Hannes Linke, Emanuel Esser, Niklas Giannotto, Mario Astorino, Gerrit Nickel, Tim Birkenheier und Gabriel Topka