Pokalfinale: VfB Waldshut A - SG Murg A 1:5
Wie so oft, gäbe es viel zu erzählen über das letzte Spiel und wie so oft ist es nicht ganz einfach, die VfB-Brille abzusetzen und die Leistung unseres Teams objektiv zu betrachten. Bevor ich dennoch den Versuch wage, gehen unsere Glückwünsche nach Murg. Der frisch gebackene Pokalsieger hat das Finale verdient gewonnen.
Für die Waldshuter Spieler war das Pokalfinale nicht nur aus sportlicher Sicht eine besonders wichtige Partie und der Wille für Uli den Pokal zu holen war vor dem Spiel fast greifbar. Die gewonnene Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga waren in diesen Momenten unerheblich und die Mannschaft nur noch auf den Pokal fixiert.
War die Mannschaft durch den selbst auferlegten Druck zu gehemmt, machte sich das Fehlen zweier Stammspieler zu sehr bemerkbar, waren die Jungs nach der überragenden Saison einfach zu satt? Vielleicht von allem ein bisschen, auf jeden Fall gelang es dem VfB nicht ins Spiel zu kommen. Murg hingegen gefiel auf dem Rasenplatz in Stetten durch schnelles Spiel nach vorne, große Laufbereitschaft im Mittelfeld und eine stabile Abwehr.
Bis zur Schlüsselszene des Spiels musste der Waldshuter Torhüter mehrfach in höchster Not eingreifen, um einen frühen Rückstand zu vermeiden. In der 23. Minute hatten die Murger erneut eine gute Aktion im Waldshuter Strafraum, in deren Verlauf ein Angreifer einen Schuss abfeuert und ein Waldshuter Abwehrspieler durch eine Grätsche versucht den Ball abzuwehren.
Ein Pfiff, ein Strafstoß, eine Rote Karte und das 0:1 aus Waldshuter Sicht. Der Knackpunkt des Spiels. Weniger für die Mannschaft aus Murg, die danach ihrer Linie treu blieb und den VfB total im Griff hatte. Und auch der Schiedsrichter traf weiterhin umstrittene Entscheidungen. Umso mehr dafür für unsere Jungs, die nun mit jeder misslungenen Aktion weiter an Mut verloren und nicht mehr daran glaubten, dass man den Rückstand wie im Halbfinale gegen Nollingen wieder aufholen können würde.
In der 42. Minute konnte Murg auf 0:2 erhöhen und alle Versuche, die Mannschaft in der Pause anzufeuern und an sich selbst zu glauben, wurden kurz nach Wiederanpfiff zunichte gemacht. Ein nicht geahndetes Fouspiel nahm ein bereits mit Gelb vorbelasteter Spieler zum Anlass, seinem Unmut etwas zu vehement Ausdruck zu verleihen, worauf ihm der Schiedsrichter fünf Minuten Zeit gab, sich abseits des Spielfeldes zu beruhigen.
Murg nutzte die 9:11 Situation zum 0:3 und zur Vorentscheidung (52,). Kurz keimte dann nochmals Hoffnung auf, als Matteo Mäder nur vier Minuten später den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielen konnte. Doch Murg hatte drei Minuten später die passende Antwort parat und legte zum 1:4 nach. Trotzdem schien beim VfB nun doch ein Knoten geplatzt zu sein. Es wurde gekämpft und geackert, die zwischenzeitlich deutlich spürbare Resignation war verschwunden.
Murg war aber beim Pokalfinale einfach zu stark und der VfB konnte nicht mehr wirklich gefährlich werden. In der 71. Minute erzielte Murg dann noch das 1:5 und brachte so eine durchwachsene Bezirksligasaison zu einem erfreulichen Ende. Es wäre schön gewesen, wenn das Spiel nicht durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung schon so früh massgeblich beeinflusst worden wäre. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass Murg hat den Pokal verdient gewonnen und eine gute Leistung gezeigt hat.
Bei Pokalfinale in Stetten waren mit dabei: Andrej Gerbersagen, Ferhat Karadere, Ediz Schlegel, Fabian Schupp, Patrick Fischer, Emanuel Esser, Matteo Mäder, Daniel Kasav, Valentin Ecker, Johannes Garni, Niklas Braun, Jetlind Makshana, Jakub Howsa, Aggelos Mitkidis und Niklas Giannotto.