VfB Waldshut stürmt auf Rang drei
Fußball-Bezirksliga, Hochrhein: Aufsteiger setzt sich verdient mit 3:1 im Derby gegen den Nachbarn FC RW Weilheim durch
Simon Gantert war nicht zu beneiden. Ausgerechnet der beste Weilheimer Akteur stand bei der Schlüsselszene des Derbys beim VfB Waldshut im Blickpunkt. Bei einer weiten Flanke auf Arbnor Smakaj kam der Torhüter nicht richtig an den Ball. Vassilios Dimitriadis schaltete im Gewühl am schnellsten und versenkte die Kugel eiskalt zur 2:1-Führung im Netz.
Damit war der letzte Widerstand des FC RW Weilheim gebrochen. Sekunden zuvor hatte nämlich Michael Emmerich für den überraschenden Ausgleich gesorgt – quasi mit der einzigen richtigen Möglichkeit für die Gäste: „Da schien unser Konzept doch noch aufzugehen“, freute sich Thomas Dietsche, der für USA-Urlauber Lars Müller an der Linie stand. Der 32-Jährige fühlte sich in dieser Partie dort besser aufgehoben, als im Abwehrzentrum: „Als Trainer musst du auf so viele Dinge achten und dich konzentrieren. Deshalb wollte ich draußen bleiben“, betonte Dietsche, dass er keinen „Geschmack“ am neuen Job gefunden hat: „Noch sehe ich mich eher als Spieler.“
Vielleicht hätte der Routinier dem Abwehrverbund der mit dem letzten Aufgebot angereisten Weilheimer gut getan. Die kamen eh nur einmal vors Tor, als Arbnor Smakaj (16.) eine Kopfballchance von Jakob Dickmann vereitelte, und hielten nur 25 Minuten die Partie offen: „So lang hatten wir schwere Beine vom Spiel beim SV Rheintal“, vermutete VfB-Trainer Hansjörg Rotzinger, blieb aber entspannt: „Danach haben wir das Spiel klar beherrscht.“
Der Schlenzer von Krisztian Paraszhidis (34.), den Gantert um den Pfosten lenkte, den von ihm entschärften Drehschuss (35.) von Shqiprim Kertoku und der beherzte Einsatz beim Nachschuss von Vassilios Dimitriadis waren die letzten Wachrüttler für die Hausherren. Danach lief es fast am Schnürchen. Fast, weil Matthias Kaiser (41.) einen Lupfer von Nexhdet Gusturanaj vermutlich vor der Linie wegschlug. Eine Minute später war Gantert dann bezwungen. Simon Ohnheiser (42.) wollte klären, legte aber Gusturanaj den Ball auf. Der ließ sich die Chance zum 1:0 nicht entgehen.
Nach dem turbulenten Start in den zweiten Durchgang mit den beiden Toren spielte der VfB Waldshut das Derby vor 270 Zuschauern runter. Paraszhidis (66.) schlenzte den Ball aus 18 Metern in den Winkel. Die Hausherren vergaben in der Folge weitere Chancen. „Wichtig waren die Punkte“, wollte Rotzinger, der auf Alush Peci (Zerrung) verzichten musste, nicht über die Torausbeute reden: „Jetzt wird zwei Wochen regeneriert, denn wir haben am Wochenende endlich spielfrei.“ Die Sommerpause, so Rotzinger, sei für die Aufsteiger zu kurz gewesen: „Bis Mitte Juni ging es ja noch um den Aufstieg.“