Die Kriegsrundenspiele 1939/40
22.10.1939:
5:4 Sieg Waldshuts im Fußballkampf gegen den FC Tiengen
Der mit großer Spannung erwartete Lokalkampf Tiengen - Waldshut brachte eine große Zuschauerzahl nach Tiengen. Es musste schließlich viele interessieren, wie Waldshut sich mit der Elf auseinandersetzt, die mit den vielgepriesenen Favoriten aus dem Tschechengebiet zusammengestellt wurde.
Waldshut betrat den Platz mit: Senser - Bangert, Bail - Liller, Weiler, Kopp – Maier, Schmid, Schächer, Volpp, Huber. Bei Waldshut sah man den internationalen Trainer und jetzt Gauligaspieler Weiler aus Stuttgart.
Tiengen stellte vor: Sartisch – Weißenberger, Staudt – Mülhaupt, Erbsland, Löw – Kabel, Losisler, Röde, Raupp.
Gleich nach Beginn sah man ein forsches, abwechslungsreiches Spiel . Zwei gleichwertige Gegner standen sich gegenüber, und was Waldshut im Sturm und in der Läuferreihe plus hatte, lag bei Tiengen in der Verteidigung und besonders beim Torhüter. Waldshut zeigte durch besseres Zusammen- und Aufbauspiel eine leichte Überlegenheit, wogegen Tiengen durch seine gute Verteidigung manche Torgelegenheit zu Fall brachte. Bis zur Halbzeit konnte Waldshut zwei schöne Tore erzielen, und Tiengen ein Tor dagegen setzen. Mit dem Stande 2:1 für Waldshut ging es in die Pause.
Nach der Halbzeit ging der große Kampf im stärkeren Tempo weiter und in gleichmäßigen Abständen standen beide Gegner kurz vor Schluß 4:4. Nun setzte Waldshut zum Endspurt ein, zwei Minuten vor Schluß konnte der Rechtsaußen eine schöne Vorlage von Weiler zum Siegestreffer einschließen. Die letzten fünf Minuten sahen einen verzweifelten Kampf der Tiengener Mannschaft.
Kurz gesagt: Beide Mannschaften lieferten sich ein schönes Spiel, wie man es am Hochrhein schon lange nicht mehr zu sehen bekam. Besonders die Leistungen des Spielers Weiler von Waldshut und die Leistungen des Torhüters von Tiengen (Sartisch) fanden große Bewunderung.
Kriegsrundenspiele 1939/40
Mit dem gestrigen Tage sind die Kriegsrundenspiele am Oberrhein beendet worden. Warum das Spiel gegen den FC Tiengen in Waldshut nicht zum Austrag kam, dürfte daran liegen, dass der FC Tiengen keine genügend starke Mannschaft hatte und befürchten musste, eine hohe Niederlage einstecken zu müssen. Die Kriegsrundenspiele am Oberrhein wurden nach einem Aufruf unseres Reichssportführers von Tschammer und Osten durch den Kreisführer W. Linder in die Wege geleitet. Es galt vor allem, den sportlichen Betrieb in dieser schweren Zeit aufrecht zu erhalten. Richtiggehende Meisterschafts- bzw. Punktspiele waren bei der Durchführung dieser Kriegsrunde nicht vorgesehen. Der Erlaß des Reichssportführeres, wonach eine Kontrolle der Zugehörigkeit oder der Start- und Spielberechtigung nicht mehr durchgeführt zu werden braucht, veranlasste den VfB, einen Gastspieler in seiner Mannschaft mitwirken zu lassen. Die Verwendung dieses Spielers gegen Erzingen wurde durch den Reichsfachwart nicht genehmigt. Der Einspruch des VfB gegen dieses Urteil ist durch den Erlaß des Reichssportführers gegenstandslos geworden.
Der VfB hat von den acht ausgetragenen Spielen acht gewonnen mit einem Torverhältnis von 43:11 Toren. Somit steht der VfB Waldshut als stärkste Mannschaft ungeschlagen am Oberrhein da.